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„Nimm dieses Kreuz, Zeichen der Liebe Gottes und des Ordens“ – Bischof Dr. Rudolf Voderholzer wird Ehrenritter des Deutschen Ordens

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Die Regensburger Deutschordenskirche St. Ägid war am Sonntag der Ort einer beeindruckenden Zeremonie. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer wurde zum Ehrenritter des Deutschen Ordens investiert. Dazu war eigens der 2018 neu gewählte 66. Hochmeister des Deutschen Ordens, Generalabt Pater Frank Bayard OT, nach Regensburg gekommen. Die Feierlichkeiten begannen mit der Aufnahme in die Reihe der Ehrenritter, von denen es nun weltweit zehn gibt und deren Gesamtzahl auf zwölf begrenzt ist. Die feierliche Aufnahme wurde durch den Hochmeister vorgenommen. Danach feierte Bischof Rudolf mit dem Hochmeister sowie Weihbischof Dr. Josef Graf, Msgr. Gerhard Hettler, Stadtpfarrer Roman Gerl und Domkapitular Msgr. Dr. Roland Batz, die auch Mitglied des Ordens sind, und den zahlreich erschienenen Gläubigen ein Pontifikalamt.

Ritter im 21. Jahrhundert

Das äußere Zeichen der Ehrenritterschaft ist der weiße Umhang mit dem schwarzen Deutschordenskreuz (Mozetta) sowie das Halskreuz und der Rosenkranz. Die Insignien wurden vom Hochmeister gesegnet und dann Bischof Rudolf feierlich verliehen. Der Ehrenritter des Deutschen Ordens ist eine geschichtsreiche Sonderform der Mitgliedschaft im dritten Zweig des Jahrhunderte alten Ordens. Neben den Erzbischöfen von Wien und Hamburg, sind der österreichische Kaiserenkel Karl von Habsburg, Herzog Carl von Württemberg und Herzog Max in Bayern Ehrenritter, aber auch die Universitätsprofessoren Dr. Udo Arnold und Dr. Dieter Salch. Bereits Regensburgs Bischof Dr. Rudolf Graber (investiert 1980, † 1992) zählte dazu, ebenso Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer, Europapolitiker Dr. Otto von Habsburg oder der Kölner Erzbischof Dr. Joachim Kardinal Meissner. Genauso wie die rund 700 übrigen Mitglieder des dritten Standes, in der Ordenssprache Familiaren genannt, versprechen die Ehrenritter die Aufgaben des Ordens tatkräftig zu unterstützen. Neben der Altenfürsorge ist der Deutsche Orden in der Behinderten-, Kinder-, Jugend- und Suchthilfe segensreich tätig.

„Das Kreuz, das Wasserzeichen des christlichen Europas“

In seiner Predigt bekannte Bischof Rudolf, dass er auch aus biographischen Gründen gerne der Einladung gefolgt sei, Ehrenritter des Deutschen Ordens zu werden. Denn so wie die Familie seiner Mutter Maria, die 1945 aus dem Sudetenland flüchten musste, so hatten auch die Brüder des Deutschen Ordens ihre Heimat in Böhmen verloren und leisteten dann in Deutschland großartige Aufbauarbeit in der Seelsorge. Mit 16 Brüdern und 156 Schwestern bauten sie den Orden in der Bundesrepublik wieder auf, der auch unter dem Nationalsozialismus zu leiden hatte. Besonders erwähnte er da Pater Walter Horny OT (1903-1977) aus Olmütz, der zweimal im KZ Dachau inhaftiert war. Mit Blick auf die Verfolgung und die Mühen des Wiederaufbaus bekannte Bischof Rudolf: „Die jüngere Geschichte des Deutschen Ordens nötigt mir größten Respekt ab.“ Außerdem bezeichnete der Bischof das Kreuz, zentrales Symbol des Christentums und Logo des Deutschen Ordens, als „Wasserzeichen des christlichen Europas“. Das Christentum sei die Seele Europas.

Der Deutsche Orden in Regensburg

Bereits 20 Jahre nach der Gründung des Deutschen Ordens im Heiligen Land als Hospitalbruderschaft durch deutsche Kaufleute wurde in Regensburg eine eigene Niederlassung, in der Ordenssprache Komturei genannt, gegründet. Herzog Ludwig I. von Bayern schenkte dem Orden 1210 die alte Burggrafenpfalz mitsamt der Pfalzkapelle und Spitalkirche St. Ägid. 1809 erfolgte die Enteignung des Ordens, die Kommende gehörte nun zum entstandenen Kurerzkanzlerstaat unter Fürstprimas Carl Theodor von Dalberg. Im Jahre 1929 wurde der Ritterorden in einen klerikalen Orden päpstlichen Rechts umgewandelt, er hat heute drei Zweige: Patres und Brüder, Schwestern und Familiare.

Im Jahre 1978 übernahm der Deutschordenshaus Regensburg e.V. die Trägerschaft des Alten- und Pflegeheimes St. Josef am Ägidienplatz und unterhält heute insgesamt drei Einrichtungen der Altenfürsorge in Regensburg. Hochmeister Pater Dr. Bruno Platter OT gründete am 27. Oktober 2001 die Komturei „An der Donau“, ein Zusammenschluss von Familiaren aus dem Bistum Regensburg und Passau. Erster Komtur wurde der damalige Abt.-Dir. Jürgen Schörnig, Geistlicher Assistent der Bischöfliche Archiv- und Bibliotheksdirektor Msgr. Dr. Paul Mai. Heute zählt die Komturei „An der Donau“ 55 Mitglieder.



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