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Nigeria: Schon wieder ein Blutbad an Weihnachten

Christenverfolgung völlig ungebremst

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München / Regensburg, 12. Januar 2025.

Bei Angriffen mutmaßlich radikal-moslemischer Fulani-Kämpfer auf christliche Gemeinden im Norden Zentralnigerias kamen in der Weihnachtszeit über 50 Dorfbewohner ums Leben, wie mit einigen Tagen Verzögerung bekannt wurde. Und auch im nur wenige Tage alten Jahr 2025 wurden bereits weitere nigerianische Christen um ihres Glaubens willen getötet.

Die schlimmsten Befürchtungen der Christen im Middle Belt wurden wahr, als moslemische Fulani-Kämpfer über die Feiertage in mehrere christliche Gemeinden eindrangen, Bewohner töteten und Gebäude in Brand steckten. Der sogenannte Middle Belt ist eine mehrere hundert Kilometer breite Zone quer durch das riesige Land Nigeria mit seinen 230 Millionen Einwohnern, in dessen Süden das Christentum bei rund der Hälfte der Gesamtbevölkerung seine Wurzeln hat. Von Norden brandet die islamische Eroberungswut in dieses Gebiet. Und so wiederholte sich die tödliche Gewalt, die auch die Weihnachtszeit in den letzten Jahren gekennzeichnet hat.

Vor den Schilderungen, was sich in den letzten Tagen in Nigeria zutrug, sei daher noch die Stimme eines Experten angehört. Pfarrer Peter Fuchs sitzt als Deutschland-Geschäftsführer der internationalen christlichen Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity Intenational, kurz CSI, ganz nah an den Quellen, aus denen hierzulande die unverfälschten Informationen greifbar sind. Er sagt: „Nach offizieller Lesart handelt es sich beim Konflikt in Nigeria um einen zwischen Hirten und Bauern, bei dem es um Folgen des Klimawandels und landwirtschaftliche Flächen geht.“ Das aber muss, glaubt man Pfarrer Fuchs, entweder Spiegelfechterei sein – oder der Versuch die Wahrheit bewusst zu verschleiern. Wie das?

Hinter den Übergriffen auf Christen stecken – unwidersprochen – zumeist die sogenannten Fulani-Hirten, doch die, so Pfarrer Fuchs, „sind aber mehrheitlich muslimisch und haben eine lange Tradition des Dschihad. Sieht man genauer hin, trägt der Konflikt ganz klar religiöse Züge. Wie sonst lassen sich die Angriffe auf Kirchen und friedliche Christen erklären oder warum werden gezielt Priester und Ordensleute entführt und ermordet?“ Und tatsächlich: von entführten Moslems oder Schulkinder mit moslemischem Hintergrund ist aus Nigeria nichts zu hören. Um es klar zu sagen: das ist Christenverfolgung der schlimmsten und brutalsten Sorte.

Auch 2024: Blutbad an Weihnachten

Am 22. Dezember 2024 griffen Kämpfer im Bundesstaat Plateau das Dorf Gidan Ado an. Die Bewaffneten eröffneten das Feuer auf die Bewohner und töteten 15 Menschen, darunter eine schwangere Frau, ein Baby und ein 13-jähriges Kind, wie aus Berichten hervorgeht, die eine Liste der Opfer enthalten. Ein Augenzeuge berichtete, dass Menschen in ihren Häusern oder bei dem Versuch zu fliehen getötet wurden. Außerdem wurden Dutzende Häuser in Brand gesetzt. Ein Überlebender berichtete gegenüber der Nigerian Tribune, dass die Sprache der Angreifer darauf hindeutete, dass es sich um Fulani handelte.

Der Angriff ereignete sich, obwohl die Behörden des Bundesstaates Plateau die Sicherheitsvorkehrungen vor den Feiertagen verstärkt hatten. Eigentlich sollte eine Wiederholung der Tragödie vom Weihnachtsabend 2023 verhindert werden, als bei Angriffen der Fulani mehr als 200 Menschen getötet wurden. Die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen sollten am 23. Dezember 2024 für die Festtage in Kraft treten. Wenige Stunden davor erfolgte der perfide Angriff. Als Reaktion darauf sagte der Ortsvorsteher Clement Chup, dass der Angriff das Engagement der Sicherheitsbehörden für den Schutz von Leben und Eigentum der Nigerianer in Frage stelle. In einer von Morning Star News zitierten Presseerklärung wies er darauf hin, dass Gidan Ado nur einen Steinwurf von einem Militärkontrollpunkt entfernt liegt. Die Soldaten müssen gezielt weggesehen haben. Oder sie hatten Befehl, den Massenmord geschehen zu lassen.

Im benachbarten Bundesstaat Benue wurden Berichten zufolge insgesamt 33 Menschen bei einem Massaker am Weihnachtstag getötet. Ein Anwohner, Adam Kpandev, berichtete Morning Star News, dass fünf überwiegend christliche Dörfer – Anwase, Ubutu, Tse Azege, Nyiev-ya und Ityuluv – von mutmaßlichen Fulani-Hirten angegriffen wurden, als die Menschen Weihnachten mit ihren Liebsten feierten. Die Kämpfer sollen auch während eines Gottesdienstes wahllos auf die Gläubigen geschossen und Häuser und Scheunen in Brand gesteckt haben. Außerdem sollen mehrere Personen vermisst werden. Sahara Reporters berichtet, dass sieben Kinder entführt wurden. In einer Stellungnahme bezeichnete der Gouverneur des Bundesstaates Benue, Hyacinth Alia, die Angriffe als abscheulichen Angriff auf unbewaffnete, unschuldige Bürger. Er versprach, die Täter vor Gericht zu bringen.

Angriffswelle setzt sich fort

Unterdessen wurde in der ersten Woche des Jahres 2025 im westlichen Bundesstaat Plateau erneut von Gewalt berichtet. Am 6. Januar töteten bewaffnete Männer im Dorf Sha im Verwaltungsbezirk Bokkos drei Menschen und verletzten sechs weitere, wie vom Gemeinderat von Bokkos bestätigte Berichte belegen. Die Einwohner von Bokkos waren in Alarmbereitschaft, nachdem Fulani-Hirten in der Gegend gesichtet worden waren. Da diese Menschen entweder selbst radikale Moslems sind oder sich ihrerseits als Kundschafter für islamische Kämpfer hergeben, galt laut Morning Star News über die Feiertage eine Ausgangsbeschränkung, um Angriffe zu verhindern.

Es sei daran erinnert, dass im vergangenen November eine christliche Jugendorganisation im Bundesstaat Plateau angesichts einer Welle von Angriffen zu einem harten Vorgehen gegen die Fulani-Milizen aufrief. Sie argumentierte, dass militante Fulani-Kämpfer die Absicht hätten, christliche Gemeinden zu überrennen und mit brutalsten Methoden in die islamische Knechtschaft zu zwingen. Mehrfach warnten sie vor einer Wiederholung der traumatisierenden Angriffe von Heiligabend 2023. Umsonst.

Seit über sechs Jahren greifen Milizen der muslimischen Fulani-Ethnie in dschihadistischer Tradition Christen im Middle Belt Nigerias an – einer fruchtbaren Region, die sich von Westen nach Osten durch Zentralnigeria erstreckt und von Hunderten indigener, in ihrer übergroßen Mehrheit christlicher Ethnien bewohnt wird. Zehntausende Menschen wurden bei den Angriffen getötet und Millionen vertrieben.

Text: CSI

(sig)

Weitere Infos

Schrecklicherweise gleichen sich die Bilder aus Nigeria Jahr für Jahr: Dies ist ein Bild nach dem Massaker vom Weihnachtsfest 2023, doch in diesem Jahr sah es in einigen Gemeinden exakt genauso aus. Es sei darauf hingewiesen, dass es sich hier um Originalquellen handelt. Die Bilder haben daher nicht die von Journalisten geforderte Mindestqualität. Das sei uns nachgesehen.



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