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Nigeria: erneuter Terror gegen Priester

Entführung und Mord


München / Regensburg, 25. März 2025

Am vergangenen Wochenende sind in Nigeria zwei weitere Priester entführt worden. Das geht aus Berichten hervor, die dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) vorliegen. Sie sind in diesen Stunden in absoluter Lebensgefahr, wie aktuelle und bedrückende Beispiele aus dem größten Land Afrikas belegen.

Am Samstag wurde Pfarrer Stephen Echezona aus der Diözese Akwa im südnigerianischen Bundesstaat Anambra an einer Tankstelle verschleppt. Nur 24 Stunden später meldete die Diözese Owerri im benachbarten Bundesstaat Imo die Entführung von Pfarrer John Ubaechu. Auch er wurde während einer Autofahrt verschleppt. Über die Täter oder das weitere Schicksal der Entführten ist bislang nichts bekannt. Mit den beiden jüngsten Fällen steigt die Zahl der in diesem Jahr entführten kirchlichen Mitarbeiter in Nigeria auf zwölf an. Zwei von ihnen – Pfarrer Sylvester Okechukwu aus dem Bundestaat Kaduna und der Priesterseminarist Andrew Peter aus dem Bundesstaat Edo – wurden im März getötet.

Damit ist Nigeria das Land, in dem 2025 bislang am meisten Priester, Ordensleute und Seminaristen entführt wurden. Weltweit liegen „Kirche in Not“ Informationen über 15 Entführungsfälle vor, davon zwölf allein in Nigeria. Sieben dieser Entführungen ereigneten sich im mehrheitlich christlich geprägten Süden des Landes, der innerhalb der komplexen Sicherheitslage in Nigeria eine Sonderrolle einnimmt, denn im Norden und im sogenannten Middle Belt sind islamischer Terror sowie ethnische und soziokulturelle Spannungen die Hauptursachen für die Gewalt. Islamische Kräfte möchten dort mit Gewaltaktionen und die dadurch ausgelöste Angst in den Gemeinden ihren Glauben verbreiten.

Im Süden Nigeria kommen kriminelle Banden dazu. Ihre Verbrechen sind auch dafür verantwortlich, dass sich in Nigeria die Entführungen Geistlicher so eminent häufen. Bei einigen der Schwerkriminellen im Süden geht es vorrangig um Lösegeld, das sie erpressen möchten, sie sind sozusagen Trittbrett-Täter der radikalen Moslems. Die nigerianische Bischofskonferenz hat mehrfach ein stärkeres staatliches Eingreifen gegen Gewalt und Kriminalität gefordert. Gleichzeitig rufen die Bischöfe ihre Gemeinden dazu auf, keine Selbstjustiz zu üben oder die Lage weiter eskalieren zu lassen.

Text: Kirche in Not

(sig)

Weitere Infos

Unser Bild zeigt die entführten Pfarrer John Ubaechu und Stephen Echezona (v.l.n.r.); die Qualität der Originalaufnahmen ist weit unter journalistischen Standards, aber es war uns wichtig, unserer Nachricht und den gemeinsamen Gebeten um Rückkehr und Bewahrung eine sichtbare Grundlage zu geben. 



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