Nizäa / Regensburg, 24. März 2025
Der emeritierte Patriarch von Antiochien, Gregorios III. Laham, forderte anlässlich der bevorstehenden diesjährigen 1700-Jahr-Feier des Konzils von Nizäa alle Patriarchen auf, und zwar sowohl die mit Rom unierten als auch die nicht mit Rom unierten, sich im Namen Christi zu versammeln. Dieses Treffen müsste in Nizäa – auf dem Gebiet der heutigen Türkei gelegen – stattfinden. Es soll, so der Patriarch, ein gemeinsames Zeugnis für die Einheit des christlichen Glaubens sein.
Gregorios III. Laham gehört der melkitischen griechisch-katholischen Kirche an. Diese Kirche ist eine mit Rom unierte katholische Ostkirche, die dem byzantinischen Ritus folgt. Sie hat etwa 1,6 Millionen Gläubige, vor allem in Syrien und im Libanon. Erst vor kurzem hatte der griechisch-orthodoxe Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus I., gesagt, es erhärte sich die These, dass es im Jahr 1054 – der offiziellen Trennung der orthodoxen von der katholischen Kirche – kein Schisma zwischen Rom und Konstantinopel gegeben habe, wie CNA Deutsch berichtete. Vielmehr habe es Spannungen gegeben, die sich im Laufe der Zeit verstärkt hätten. Diese seien aber, so Bartholomäus, „nicht unüberwindbar“.
„Besonders habe ich Patriarch Bartholomäus gesagt, er möge die orientalischen Patriarchen einladen, damit sie kommen und ein Zeichen setzen. Nicht nur, dass sie einzeln erscheinen, sondern dass sie gemeinsam nach Nizäa kommen, dort zusammen feiern, beraten und eine Synode abhalten. Es ist ein Zeichen der Hoffnung“, sagte der emeritierte Patriarch in einem Interview mit EWTN Deutschland in der Türkei. Das Konzil von Nizäa sei das „gemeinsame Erbe der Apostel“ und wäre eine „einmalige Darstellung unseres gemeinsamen Glaubens“.
Weiter betonte Gregorios III.: „Unser Glaube ist die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Wir sind eine Kirche, haben einen Gott und einen Glauben – das ist die Zukunft. Dadurch können wir erreichen, dass die Kirche in diesem Jahr und in den kommenden Jahren weiterhin präsent ist.“ Dieser Glaube beinhalte den Glauben an „Jesus, an Maria, an die Menschwerdung, an Kreuzigung, an die Auferstehung“. Die Dogmen würden „unser Leben bereichern“ und seien „hochartige Theologie“, aber in „ganz einfachen Formen“.
Im Jahr 2025 wird weltweit das 1700-jährige Jubiläum des Konzils von Nizäa gefeiert. Die geplanten Feierlichkeiten umfassen auch zahlreiche ökumenische Aktivitäten, die vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) organisiert werden und den Fokus auf Glauben, Einheit und Mission legen. Das Konzil, das 325 stattfand, war das erste „allgemeine“ in der Kirchengeschichte und spielte eine entscheidende Rolle in der Geschichte des Christentums. Es legte die Grundlagen des christlichen Glaubens fest und definierte die doppelte Natur Jesu Christi als wahrer Gott und wahrer Mensch.
Text: CNA Deutsch
(sig)