Heiliger PATRICK VON IRLAND: Gott und das Kleeblatt
Am 17. März ehren die Menschen den irischen Nationalheiligen. Dabei wissen viele heute gar nicht mehr um den Ursprung des Festes: Am 17. März 461 soll der heilige Patrick gestorben sein; andere Quellen nennen 493 als dessen Todesjahr. Patrick prägt bis heute die irische Identität, durch sein Wirken konnte sich das Christentum auf der Insel ausbreiten.
Harte Jugend
Im Alter von 16 Jahren wurde Patrick seiner Familie entrissen: Der Junge wurde entführt und als Sklave nach Irland verschleppt. Dort musste er Schafe hüten. Eines Tage, so berichtet die Legende, soll ein Engel ihn im Traum zur Flucht überredet haben. Tatsächlich schaffte Patrick es, zu entkommen. Zurück in seiner Heimat Britannien wurde er zum Priester geweiht, später in Frankreich theologisch gebildet.
Das große Ziel: Missionar
All das lief auf ein Ziel hin: Patrick sollte als Missionar nach Irland zurückkehren. Das Christentum war dort schon bekannt: Der Missionar Palladius hatte den Iren Christus verkündet. Auf seiner Leistung konnte Patrick aufbauen. Ein ganz erheblicher Vorteil war, dass er in der Landessprache der Iren verkündete: So erschien das Christentum nicht nur als etwas Fremdes, sondern konnte in die irische Kultur übergehen. „Inkulturation“ nennt sich das: Das Christentum hat sich im Laufe der Zeit immer wieder in bestehende Gesellschaften integriert. Den Anfang machte schon der Apostel Paulus, der keine Scheu hatte, auch in den nichtjüdischen Gebieten das Evangelium zu verkünden.
Gott ist wie ein Kleeblatt: Einer und drei
Seinem Vorbild folgten viele Missionare: Franz Xaver versuchte, die Sprachen Indiens und Japans zu lernen, als er dort als Missionar tätig war, ebenso die heiligen Cyrill und Methodius in Osteuropa – und Patrick in Irland. Er scheint zwar nicht sehr wortgewandt gewesen zu sein, griff aber doch zu den passenden Methoden, um den christlichen Glauben verständlich zu erklären. Eines Tages ging es in einer Predigt um die Dreifaltigkeit Gottes – ein schweres Thema, das kaum in Worte gefasst werden kann. Patrick erklärte es anhand eines Kleeblattes: Es handelt sich um ein einziges Blatt und doch können drei eigene Blätter erkannt werden. So sei es auch mit Gott. Er ist einzig und doch gibt es drei göttliche Personen.
Dieses Beispiel hat sich gehalten – bis heute ist das Kleeblatt ein Symbol für Irland, begründet durch die Predigt des heiligen Patrick. Auch wenn konfessionelle Streitigkeiten das Land immer wieder erschütterten, der von Patrick verkündete Glaube blieb. In diesem Sinne: Happy St. Patrick’s Day.
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