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Nigeria: Christen werden systematisch ausgegrenzt
Gewalt auf allen Ebenen
Augsburg / Regensburg, 18. September 2025.
Entführungen, Bauverbote, Diskriminierung: Laut Bischof Habila Daboh aus dem Bistum Zaria im Norden Nigerias werden Christen nicht nur angegriffen, sondern systematisch ausgegrenzt. Lösegeldforderungen und Zwangsehen bedrohten Gemeinden. Im Norden Nigerias sind die Moslems die Mehrheit, zugleich herrscht speziell dort das Unrecht.
Bischof Daboh sagte, dass es beim Zugang zu höherer Bildung, zu Arbeitsplätzen und öffentlichen Ämtern Hindernisse gebe, von denen ausschließlich Christen betroffen seien. In einigen Bundesstaaten hätten Christen Probleme, Bescheinigungen zu erhalten, die für Stipendien, Beschäftigung und den Zugang zu staatlichen Leistungen nötig seien. Zudem würden regelmäßig Genehmigungen zum Bau oder zur Reparatur von Kirchen verweigert. Historische Gotteshäuser würden abgerissen.
Doch auch Gewalt gegen Christen gebe es weiterhin, beklagte der Bischof. In den vergangenen Jahren hätten im Norden des Landes Entführungen zugenommen. Bewaffnete Angreifer stürmten Kirchen während Gottesdienste gefeiert würden, fingen Priester auf einsamen Landstraßen ab oder drängen nachts in christliche Häuser ein. Die Entführten würden oft unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten und mit dem Tod bedroht, wenn nicht hohe Lösegelder bezahlt würden. Dies bringe die ohnehin armen Gemeinden dazu, Ackerland, Vieh oder Erbstücke zu verkaufen.
Verbrechen mit weitreichenden Folgen
Nach der Freilassung kämen die Überlebenden mit tiefen Traumata zurück. Die Gefahr derartiger Entführungen verbreite Angst und schwäche das christliche Leben in der Region. Zudem gebe es Fälle, in denen junge Christen gewaltsam zur Konversion zum Islam gebracht würden und ohne Zustimmung ihrer Familien verheiratet würden. Derartige Taten zerstörten nicht nur das Leben Einzelner, sondern zielten auch darauf ab, die Zukunft der christlichen Gemeinschaft zu zerstören.In Nigeria bekennen sich gut die Hälfte der 230 Millionen Einwohner zum Islam. In zwölf Bundesstaaten im muslimisch geprägten Norden gilt die Scharia. Nach diesen Regeln können Menschen, die nicht dem Koran folgen, weniger Rechte in Anspruch nehmen als diejenigen, die sich der Scharia unterwerfen.
Erzbischof Lucius Iwejuru Ugorji von Owerri äußerte sich dazu bei einem Treffen mit Laien der Kirchenprovinz Calabar: „Unsere Mitbürger werden täglich entführt, erpresst, entmenschlicht, getötet oder gezwungen, aus ihren angestammten Gemeinden zu fliehen, ihre Lebensgrundlagen aufzugeben und in Notlagern Zuflucht zu suchen, wo sie extremen Wetterbedingungen ausgesetzt sind und oft ohne Nahrung und Wasser auskommen müssen.“
Christen bei Wahlen gezielt benachteiligt
Vor den Laienvertretern kam der Bischofskonferenz-Vorsitzende auch auf die Wahlen 2023 und ihre Folgen zu sprechen. Das Vertrauen der Bürger in den Wahlprozess sei „während der letzten Parlamentswahlen durch unlautere Praktiken, Betrug und mutmaßliche Wahlfehler ernsthaft untergraben“ worden. Die damalige Unabhängige Nationale Wahlkommission sei ein von politischen Ernennungen beeinflusstes Gremium gewesen. Der Erzbischof von Owerri forderte eine Verfassungsänderung, „um die Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Wahlkommission zu stärken und sie vor politischer Manipulation zu schützen.“
Es brauche „grundlegende Reformen, um die soziale Stabilität zu bewahren“. Der Vorsitzende der Bsichofskonferenz warnte, dass „diejenigen, die versuchen, diese Veränderungen auf friedliche Weise zu behindern, gewaltsame Veränderungen unvermeidlich machen“. Der Vorsitzende der nigerianischen Bischofskonferenz lud gläubige Laien ein, sich in der Politik zu engagieren, betonte jedoch, dass sie eine angemessene Ausbildung erhalten müssten. Nigeria ist ein klassischer Vielvölkerstaat mit mehr als 250 ethnische Gruppen, die durch komplexe soziale Dynamiken und Spannungen in einem Dauerkonflikt stehen, der sich im Antagonismus zwischen christlichen Moralvorstellungen und der islamischen Scharia am schärsten zeigt. In Nigeria leben mehr als 232 Millionen Menschen. Die katholische Bischofskonferenz dort ist die größte Afrikas.
Text: Vatican News
(sig)
Weitere Infos
Unser Bild zeigt Bischof Habila Daboh aus dem Bistum Zaria (links) und Erzbischof Lucius Iwejuru Ugorji, den Vorsitzenden der nigerianischen Bischofskonferenz, vor einer stilisierten Flagge Nigerias.



