Neu erschienen: Kloster Weltenburg – Geschichte und Gegenwart

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Seit Anfang dieser Woche liegt nun erstmals eine Gesamtgeschichte Weltenburgs auf mehr als 500 Seiten vor, herausgegeben von Georg Schwaiger, em. Professor für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, mit Beiträgen von 14 renommierten Fachautoren.

 

Der Band erscheint vor dem Hintergrund der Hundertjahrfeier der Erhebung des 1842 unter Ludwig I. errichteten Priorats zur Abtei im Jahre 1913 durch den letzten bayerischen König Ludwig III. Die neue Klostermonographie ist reich ausgestattet mit ausgesuchten, meist farbigen Abbildungen.

 

Jetzt bildet die neue Darstellung von Robert Stalla über Bau und Bedeutung des Werkes der Asam in Weltenburg einen Kern der neuen Klostermonographie. Nach den Abhandlungen über das »alte«, 1803 aufgehobene Weltenburg bietet dieser Band auch vier Beiträge über den nach 1842 wiedererstandenen Konvent (zuerst Priorat, ab 1913 Abtei) bis hin zur 2006 gelungenen Sicherung des Klosterareals gegen die Heimsuchungen der Hochwasser führenden Donau. Die von Gertrud Diepolder erarbeitete Abhandlung über die Frühgeschichte wird nach Fertigstellung gesondert erscheinen.

 

Abt Benedikt Werner (reg. 1786–1803), letzter Prälat der Benediktinerabtei Weltenburg vor der Säkularisation von 1803, verfasste als Forscher in München bis 1830 eine Geschichte Weltenburgs in 24 Büchern. Die Handschrift übergab er der Königl. Hofbibliothek, der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek. Noch 1726 war in Michael Wenings mit großen Kupferstichen erschienener Beschreibung des Kurfürstentums Bayern (Band 4. Rentamt Straubing/Niederbayern) der Kenntnisstand Johann Turmairs, genannt Aventin (aus den nahen Abensberg) verbreitet worden: Weltenburg – St. Rupert, der Bayernapostel, zerstört den Minervatempel, und Herzog Tassilo stiftet im Jahre 575 das Kloster.

 

Die ganze Umgebung Weltenburgs ist ältester Kulturboden im mittleren Europa. Drei Dinge vor allem sind es, die heute den Ruhm Weltenburgs ausmachen und Besucher aus weiten Teilen der Welt anlocken: Das ehrwürdige Alter, die einzigartige Schönheit der Landschaft am Eingang des felsenbewehrten Donaudurchbruchs und die wundersame Asamkirche.

 

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde der aus der Abtei Ensdorf postulierte Maurus Bächl (reg. 1713–1743) zum Abt des oft von Krisen heimgesuchten Konvents gewählt. Durch sein zupackendes Auftreten und sein diplomatisches Geschick änderte sich alles: Strahlend tritt Weltenburg ins zweite Drittel des 18. Jahrhunderts mit neuen Gebäuden und mit einer spektakulären neuen Kirche, dem ersten Bau des römischen Barock in Altbayern – wie aus dem Lehrbuch des Borromini.

 

Maurus Bächl hatte Cosmas Damian Asam in Ensdorf kennengelernt. Asam hatte mittlerweile sein Studium an der Accademia di S. Luca in Rom mit Preisverleihung abgeschlossen. Bei seinem ersten Werk »nach Rom« trat er nicht nur als Maler sondern auch – und nur ein einziges Mal – als Architekt auf. Nun bestehen die einzelnen Kunstgattungen nicht mehr nebeneinander. Asam schafft hier eine Raumkunst ohne Parallele in Rom und Bayern. Sein Bruder Egid Quirin (später der Architekt in der »Firma«) übernimmt die Stuckausstattung, das Figürliche und die Marmoraltäre.

 

Information

Hrsg. Georg Schwaiger
Weißenhorn 2014. Leinen mit Schutzumschlag. 21,5x22,5 cm. 528 Seiten
mit 248 großteils farbigen Tafelabbildungen. ISBN 978-3-87437-472-9 Preis: EUR 29,90

 



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