Mariaort, 7. September 2024
Mit der traditionellen, inzwischen zum vierten Mal durchgeführten Nepomukfeier startete die Ackermann-Gemeinde im Bistum Regensburg nach der Sommerpause wieder ins Vereinsjahr. Eine Andacht in der Marienwallfahrtskirche Mariaort, ein Gedenken an der Nepomuk-Statue bei der Fußgängerbrücke über die Naab und ein geselliger Teil im Gasthaus Krieger waren bei angenehmen Spätsommerwetter die Elemente der Veranstaltung.
Mit dieser Feier wolle man die vergangenen Tage und das folgende Jahr unter den Schutz Mariens stellen, stellte Diözesanvorsitzender Prof. Dr. Bernhard Dick in seiner Begrüßung fest. Dank, Trost und Hilfe seien auch die Aspekte der Wallfahrer, die in Vergangenheit und Gegenwart zu dieser Marienkirche pilgern. „Gerade auch die Vertriebenen ließen sich an ihren Orten von der Gottesmutter trösten. Auch tschechische Christen verehren Maria“, ergänzte der Geistliche Beirat Domkapitular em. Johannes Neumüller und verwies etwa auf die Wallfahrt zum Gnadenbild „Maria vom Blut“ in Klattau, zumal die Regensburger Ackermann-Gemeinde dorthin seit vielen Jahren gute Kontakte hat.
Die Frage zulassen, was Gott von mir und meinem Leben will
In seiner Ansprache machte Neumüller deutlich, dass die Maria „uns wichtig und vertraut“ sei als Mutter Jesu – vor allem im Kontext der Kindheit Jesu sowie dessen Leiden und Sterben. „Sie war nach dem Tod Jesu bei seinen Jüngern, deshalb heißt sie auch Mutter der Kirche“, erklärte der Priester. Doch darüber hinaus sei aus dem Neuen Testament nur wenig von ihrem Leben bekannt. Auskünfte über ihre Herkunft (Eltern Joachim und Anna) und die Zeit bis zur Verfolgung durch Herodes liefert das apogryphe Jakobus-Evangelium.
Ebenso verwies der Geistliche Beirat auf die St. Anna-Kirche in Jerusalem, die in der Nähe der vermuteten Wohnung von Joachim und Anna erbaut wurde und zu den ältesten Gotteshäusern Jerusalems gehört. „Wenn man dort das ‚Salve Regina‘ singt, hat das eine gewaltige Wirkung“, schilderte der frühere Domkapitular und kam so zur musikalischen Dreistimmigkeit als Bild für das Leben Mariens. Der Grundton sei die Lebensgeschichte, die Biografie, Maria als Tochter von Anna und Joachim – „der Teil von uns selbst, der Teil, der uns trägt“, interpretierte Neumüller. Der zweite Ton sei ein bewegender, angenehmer Ton, der die Sehnsucht des Herzens ausdrückt: die Verlobung mit Josef, das Leben als Ehefrau und Mutter. Der dritte Ton sei schließlich ein Unruheton, „der aufhorchen und hinhören lässt, der verändern kann, wenn man auf ihn hört“, verdeutlichte der Geistliche. Die Begegnung mit dem Erzengel Gabriel, der von diesem übermittelte Auftrag an Maria und deren Einverständnis drücke sich darin aus. Für die Gläubigen schloss der Geistliche Beirat daraus: „Auch im Leben braucht es das Zulassen der Frage, was Gott von mir und meinem Leben will. Maria hat in diesem Dreiklang dem Werk Gottes gedient. Und Maria bringt uns damit auch nahe, dass wir auf ihre Fürsprache vertrauen dürfen.“