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Ministerpräsident aus Sachsen-Anhalt besucht Bistum Regensburg

Reiner Haseloff: „Ich werde wiederkommen“

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Regensburg, 5. August 2024

Am 3. August 2024 besuchte der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff gemeinsam mit seiner Frau Gabriele, die Bischofsstadt Regensburg. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer empfing den CDU-Politiker im Bischöflichen Ordinariat. Gemeinsam mit Generalvikar Msgr. Dr. Roland Batz, Weihbischof Dr. Josef Graf, dem Bayreuther Stadtpfarrer Dr. Christian Steger und Diözesanpräses Stephan Rödl führte der Bischof den hohen Gast durch die Krippensammlung des Bistums und den Dom St. Peter.

Von Terminen dicht gedrängt, war der Urlaubsplan des Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, am Samstag, den 3. August 2024. Nach einem Besuch im „Haus der Bayerischen Geschichte“ begrüßte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer den CDU-Politiker mit seiner Frau Gabriele im Bischöflichen Ordinariat zu einem privaten Gespräch. Bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres verweilte das Ehepaar im bayerischen Bistum. Einige Tage zuvor besuchte der 70-Jährige die Marktgemeinde Konnersreuth.  Seit seiner Kindheit hat ihn das Wirken der Dienerin Gottes, Therese Neumann, genannt Resl, begleitet und geprägt.

Bischof Dr. Voderholzer führte den Gast aus dem Norden zuerst durch die Krippensammlung des Bistums Regensburg. In seiner Führung gab der Regensburger Oberhirte und ehemalige Professor für Dogmatik Einblicke in die Geschichte der wunderbaren Welt der Krippen und der religiösen Volkskunst. Die Förderung der Sammlung religiöser Volkskunst und diese zum Sprechen zu bringen, gehöre zum Auftrag der Bischöfe. Zusammen mit dem neugegründeten „Verein zur Förderung religiöser Volkskunst“ und dem „Institut für christliche Bilderwelten - Forschungs- und Kompetenzzentrum für religiöse Volkskunst und visuelle christliche Glaubensvermittlung“ sollen die Kostbarkeiten der religiösen Volkskunst als Zeugnis von Identität und kultureller Herkunft vor dem Verschwinden gerettet und der Nachwelt erhalten sowie für kommende Generationen erschlossen werden. Kunstobjekte aus 50 Nationen spiegeln die kulturelle Vielfalt und sind Zeichen des gelebten Glaubens – mit ihnen will man in Regensburg ein niederschwelliges Verkündigungsangebot geben. Reiner Haseloff wies im Gespräch darauf hin, dass selbst im säkularisierten Osten, in Sachsen-Anhalt, im Jahr 2000 eine Stiftung für christliche Kunst gegründet wurde. Selbst in Mitteldeutschland, wo nur noch drei Prozent der Bevölkerung katholisch sind, wird das christliche Erbe wieder gepflegt, so der 1954 in Bülzig, Kreis Wittenberg, geborene Politiker. Das über alle Formen der Kunst die Menschen zu erreichen sind, war eine der vielen gemeinsamen Überzeugungen des Ministerpräsidenten und des Bischofs.  

 

Im persönlichen Gespräch informierte der CDU-Politiker darüber, wie schwierig es in der DDR war, seinen Glauben zu Leben und zu bezeugen. Aber auch die anstehenden Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg waren Inhalt der Gespräche, die bei einer Führung von Bischof Rudolf durch den gotischen Dom zu Regensburg fortgeführt wurden. Bischof Rudolf hatte sich erst vor einigen Tagen bei der 13. Internationalen Ministrantenwallfahrt mit jungen Menschen auf christliche Spurensuche gegeben und als „Cicerone“ Einblicke in das frühe Christentum gewährt. In Regensburg informierte er Reiner Haselhoff und seine Frau über die Geschichte des Domes St. Peter, der neben dem Kölner Dom zu den bedeutendsten gotischen Kathedralen Deutschlands zählt und dessen Baubeginn in das Jahr 1275 fällt. Bischof Rudolf berichtete über die damalige Verschiebung des Domes nach Westen, über das zwischenzeitliche Barockisieren, über das ikonografische Bildprogramm und die Purifizierung des Domes, angeordnet von König Ludwig I. im Jahr 1834. Das Ehepaar Haselhoff war von der Verkündigungsmadonna und dem „Lachenden Engel“ Gabriel an den westlichen Vierungspfeilern beeindruckt. Im Naumburger Dom, so der Kunstkenner aus Sachsen-Anhalt, sei es die Statue der Uta, die zu den bedeutendsten plastischen Bildwerken der deutschen Gotik zählt. Auch machte Haselhoff darauf aufmerksam, dass der Magdeburger Dom, dessen offizieller Name „Dom zu Magdeburg St. Mauritius und Katharina“ ist, die erste von Anfang an gotisch konzipierte und die am frühesten fertiggestellte Kathedrale der Gotik auf deutschem Boden war. Ein Besuch der Bischofsgrablege im Dom und die Besteigung des Reiterstandbildes König Ludwig I. von Bayern vor der Kathedrale schlossen den privaten Besuch ab. Wie der Ministerpräsident zum Abschied betonte, wird es nicht sein letzter Besuch im Bistum sein.

Dr. Reiner Haseloff ist der dienstälteste Ministerpräsident der Bundesrepublik. Seit 2011 regiert er im einstigen Kernland des Protestantismus, mit seinen Wiegen in Eisleben und Wittenberg. Während seiner Amtszeit ist das Bruttoinlandsprodukt um 45 Prozent gestiegen und die Arbeitslosigkeit um 40 Prozent gesunken. Vom 1. November 2020 bis zum 31. Oktober 2021 war er turnusmäßig der Präsident des Bundesrates, dem der studierte Physiker bis heute angehört. Haselhoff ist der einzige katholische Ministerpräsident in den neuen Bundesländern. Zudem ist er praktizierender Katholik, dessen Wertekanon aus dem Geist des Christentums gespeist wird.

Text und Fotos: Stefan Groß



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