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Mindelstetten feiert Gedenktag der seligen Anna Schäffer

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Am 21. Oktober spricht Papst Benedikt XVI. die selige Anna Schäffer aus Mindelstetten in Rom heilig. Bereits am gestrigen Freitag kamen mehr als 400 Gläubige in den oberbayerischen Ort, um den Gedenktag der beliebten Seligen zu feiern. Weihbischof Reinhard Pappenberger zelebrierte anlässlich des Todestages von Anna Schäffer in der Kirche St. Nikolaus ein feierliches Pontifikalamt. Am Ende der Gottesdienstfeier zogen Weihbischof sowie alle Konzelebranten um Ortspfarrer Johann Bauer in die angrenzende Grabeskirche, um an der Ruhestätte der seligen Anna Schäffer abschließend zu beten.

Bereits in seinen Grußworten betonte Pfarrer Bauer, dass Anna Schäffer am 5. Oktober 1925 ihre Augen für diese Welt verschloss. Heute blickten wir alle auf die Gnade ihres Lebens zurück und mit Freude und Hoffnung auf den Tag der Heiligsprechung in Rom. Durch diese Gnade hätten sich die Gebete von Tausenden von Gläubigen erfüllt. In seiner Predigt zitierte Weihbischof Reinhard Pappenberger die Aufzeichnungen von Pfarrer Karl Rieger, der Anna Schäffer bis zur Salbung an ihrem Totenbett begleitete. Angehörige erzählten dem Geistlichen, dass sich die Sterbende nach seinem Weggang noch zu ihm umgedreht und den Eindruck erweckt habe, ihm noch etwas mitteilen zu wollen. „Was wollte sie ihm sagen?“, fragte der Weihbischof und stellte die Vermutung an, dass sie Pfarrer Rieger vielleicht einfach nur danken wollte. Im Leben gäbe es Augenblicke, so Pappenberger, in denen es einem leicht falle „Danke“ zu sagen. Zum Beispiel vor der bevorstehenden Heiligsprechung. Oft falle es uns Menschen aber schwer, Dank auszusprechen: „Danke! Eigentlich ein schweres Wort. Für Freude, sicher. Für gute Tage, ja. Für bittere Stunden, warum? Für Erfolg, ganz klar. Bei Versagen oder Arges? Kann man dafür ernsthaft dankbar sein? Es gibt Menschen, wie Anna Schäffer, die das konnten – für alles dankbar sein“. Wo immer Menschen das können, da sei auch Heil. Wann immer die richtige innere Einstellung vorhanden sei, könne man das Leben zum Segen wandeln. Auch der Herr sage: Wer solches Leid tragen und annehmen kann, ist selig zu preisen. Dies, so der Weihbischof, sei die Vorausnahme auf sein eigenes Leid, sein Sterben am Kreuz. Christus habe sein Leid wirklich angenommen und die Kirche vergisst das nicht, wenn sie sagt: „Ja, es ist würdig und recht, Dir, Gott Allmächtiger, immer und überall zu danken!“

Anna Schäffer
wurde am 18. Februar 1882 als Tochter eines Schreiners in Mindelstetten (Diözese Regensburg) geboren. Als sie 1894 zur ersten heiligen Kommunion ging, bot sie ihr Leben dem Heiland als Opfer an. Im Alter von 13 Jahren kam sie in den Dienst nach Regensburg. Hier hoffte sie die Aussteuer für die Aufnahme in einen Orden verdienen zu können, da sie Missionsschwester werden. Nach dem Tod des Vaters 1896 diente sie in Landshut. Dort erfuhr sie im Juni 1898 den entscheidenden Anruf Jesu: Sie werde bald schon viel und lange leiden. Am 4. Februar 1901 begann in der Waschküche des Forsthauses zu Stammham bei Ingolstadt ihre Leidenszeit. Da sich das Ofenrohr über dem Wasserkessel von der Wand gelöst hatte, versuchte sie, den Schaden zu beheben. Dabei glitt sie aus und rutschte mit beiden Beinen bis über die Knie in den Kessel mit kochender Lauge. Von nun an war sie unter großen Schmerzen an das Krankenbett gefesselt. Nach zunächst vergeblichem Aufbäumen lernte Anna in der harten Schule des Leidens den Willen Gottes erkennen und immer freudiger bejahte sie ihn. In ihrer Krankheit sah das Mädchen einen liebevollen Ruf des Gekreuzigten, ihre Lebensaufgabe und Erfüllung. Sie fasste den Entschluss, ihr Leben und Leiden Gott als Sühneopfer darzubringen und entwickelte – gestärkt durch die tägliche heilige Kommunion – einen erstaunlichen Gebets-, Buß- und Sühneeifer. Dazu versprach Anna ihr Fürbittgebet und tröstete in Wort und Schrift diejenigen, die sich an sie wandten. Am Morgen des 5. Oktober 1925 empfing die Sterbende zum letzten Mal die heilige Kommunion, die Kraftquelle in ihrer 25-jährigen Leidenszeit. Seit dem Tod Annas ist ihr Grab das Ziel vieler Menschen, die sie um Fürbitte in ihren Nöten anrufen oder für erwiesene Hilfe danken.



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