„Macht die Türen auf, habt keine Angst!“ - Weihbischof Reinhard Pappenberger feierte mit den Geistlichen Gemeinschaften ein Pontifikalamt zur Wolfgangswoche in der Basilika St. Emmeram
Am Abend des ersten Tages der Wolfgangswoche 2013, dem 23. Juni, feierte Weihbischof Reinhard Pappenberger mit den geistlichen Gemeinschaften im Bistum Regensburg ein Pontifikalamt. Seine Konzelebranten in der altehrwürdige Basilika St. Emmeram waren an diesem Sonntagabend Pfarrer Roman Gerl, Stadtpfarrer von St. Emmeram, und Pfarrer Werner Maria Heß, St. Laurentius Otzing im Dekanat Deggendorf-Plattling. Als Diakon assistierte Franz Adolf Kleinrahm aus Hohenthann. Ab 18 Uhr hatten sich die anwesenden Mitglieder der verschiedenen geistlichen Gemeinschaften mit einer Eucharistischen Anbetung in der Basilika auf die Hl. Messe eingestimmt. Bereits am Vormittag war der Wolfgangsschrein feierlich aus der Krypta vor den Volksaltar übertragen worden, sodass jetzt die Gläubigen mit Blick auf den Bistumspatron die Heilige Messe mitfeiern konnten.
„Öffnet die Türen und lasst alle herein…“
Zu Beginn seiner Predigt griff der Weihbischof nicht nur das Leitwort der diesjährigen Wolfgangswoche auf: „Christus ist unter euch. Er ist die Hoffnung auf Herrlichkeit“, den Wahlspruch von Bischof Rudolf Voderholzer, sondern auch die letzten Worten des Hl. Bischof Wolfgang im Angesicht seines Todes: „Öffnet die Türen und lasst alle herein, die mich sterben sehen wollen. Sterben ist keine Schande, Schande bringt nur ein schlechtes Leben. Es mag jeder in meinem Tod schauen, was er in seinem eigenen zu erwarten und zu befürchten hat.“ Der Hl .Wolfgang, so der Weihbischof, sei nicht allein ein Mann großer Worte gewesen, sondern großer Taten, als eifriger Beter, Reformer der Kirche und Klöster, Freund der Völker des Ostens und als ein treuer Hirte seiner Herde. Er sei so ein Zeuge des Evangeliums gewesen, wie es später die Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. immer wieder gefordert hätten. Auch Papst Franziskus habe bei einer Begegnung mit den Geistlichen Gemeinschaften diese aufgefordert, lebendiges Zeugnis von ihrem Glauben zu geben - Salz der Erde, Licht der Welt und Sauerteig zu sein. Man müsse aber auch die Gefahr sehen, fuhr Weihbischof Pappenberg fort, die vom zu viel reden, vom alles besser wissen ausgehe, man dürfe in der Kirche nicht mit dem kleinen vertrauten Kreis zufrieden sein und dann so nur um sich selbst kreisen. Die Päpste unser Tage hätten es deutlich gesagt: Johannes XXIII. „Reißt die Fenster auf!“ oder Paul VI. „geht hinaus in die Welt“. Der Hl. Wolfgang habe damals vor über 1000 Jahren nichts anderes gesagt, als heute Papst Franziskus oder Bischof Rudolf sagten: „Wir sind zu allen gesandt, das Evangelium zu verkünden“. Der Selige Papst Johannes Paul II. habe uns am 22. Oktober 1978 den Auftrag erteilt und der unvergessene Papst Benedikt XVI. dies im April 2005 bekräftigt: „Macht die Türen auf, habt keine Angst!“
„…die Bewegungsmelder der Kirche“
So wie bereits die beiden Schrift-Lesungen wurden auch die Fürbitten von Vertretern der verschiedenen Geistlichen Gemeinschaften vorgetragen. Es wurde Fürbitte gehalten für die Jugend und die Familien, die Pfarrgemeinden und Gemeinschaften, die Christlichen Kirchen, den Papst und die Bischöfe. Im Hinblick auf die nahende Priesterweihe lautete die letzte Fürbitte: „Für die Priesteramtskandidaten bitten wir um den Heiligen Geist, das sie in ihrer Berufung wachsen mögen, für ein Leben in der Hingabe für das Evangelium“. Mit dem Satz von Erzbischof Reinhard Kardinal Marx, „Die Geistlichen Gemeinschaften sind die Bewegungsmelder der Kirche“, wünschte Weihbischof Pappenberger allen Anwesenden, das sie auch weiterhin für die Kirche Jesu Christ in Bewegung bleiben mögen. So schloss mit dem St. Wolfgangslied, „Wir rufen dich St. Wolfgang an“, das 1972 bei einem bistumsweiten Wettbewerb vom Weidener Chordirektor Josef Naß eingereicht wurde, und zu dem Generalvikar Morgenschweis den Text schrieb, die Hl. Messe am ersten Tag der Wolfgangswoche 2013.
Stichwort Wolfgangswoche
Die Wolfgangswoche wurde 1964 erstmals gefeiert und findet damit heuer zum 50. Mal statt. Auf Anregung von Bischof Dr. Rudolf Graber war sie damals ins Leben gerufen worden. Alle anderen bayerischen Bistümer feierten bereits ihren Bistumspatron mit einer ganzen Festwoche. Da der Wolfgangstag, der 31. Oktober, kurz vor dem Allerheiligenfest und auch witterungsbedingt nicht so ideal liegt, wurde nach einer Befragung der Dekane im Bistum die Woche nahe dem Hochfest Peter und Paul gewählt, die dann traditionsgemäß in den Samstag der Priesterweihe im Dom mündet.