Jungfrau, Märtyrerin, Fürsprecherin – Die heilige AGATHA von CATANIA
Die heilige Agatha stammte aus Catania, wo sie gemäß der kirchlichen Überlieferung nach 220 geboren wurde. Ihre außergewöhnliche Schönheit erregte die Aufmerksamkeit des Statthalters und er wollte Agatha zur Frau nehmen. Doch Agatha war Christin und lehnte eine Ehe mit dem heidnischen Statthalter ab. Das hatte für sie verheerende Folgen:
Sie wurde in ein Bordell gebracht, wo sie für die Ehe mit dem Politiker gefügig gemacht werden sollte. Agatha aber behielt nicht nur ihren starken Willen, sondern auch ihre Jungfräulichkeit. Da wurde der Statthalter zornig und befahl, Agatha grausam foltern zu lassen. Die Brüste wurden ihr abgeschnitten oder mit Zangen ausgerissen. Agatha überlebte und wurde daraufhin mit brennenden Fackeln gefoltert. Der Überlieferung nach erschien der Märtyrerin in der Nacht der heilige Petrus. Er bot ihr Balsam für die schmerzenden Wunden an, was Agatha aber ablehnte.
Schmerzen ohne Ende
Am nächsten Morgen wurde das Martyrium der Jungfrau fortgesetzt. Agatha wurde erst auf glühende Kohlen, dann auf Scherben gelegt. Ein Erdbeben erschütterte die Erde und hörte erst auf, als auch die Folterknechte von Agatha ließen. Sie starb.
Agathas Martyrium ähnelt sehr stark dem der heiligen Lucia. Wie Agatha wurde Lucia in ein Bordell gezwungen. Sämtliche Foltermethoden zeigten bei beiden Frauen anfänglich keine Wirkung, bis sie letztlich doch starben. Agatha und Lucia sind „Kristallisationspunkte“ der Heiligenverehrung. In den Jahren der antiken Christenverfolgung mussten viele Christen unsägliche Schmerzen ertragen. Sie wurden nicht "einfach nur" getötet, sondern zu Tode gefoltert. Kaiser Nero soll Christen angezündet und als Fackeln benutzt haben, andere wurden von wilden Tieren zerrissen. Von vielen dieser Märtyrer waren weder Namen noch Einzelschicksale bekannt.
Agatha steht für so viele – auch heute
Agatha steht für viele, die ihr Leben lassen mussten, weil sie sich zu Jesus Christus bekannten. Christenverfolgung ist nicht nur ein Thema für die Geschichtsbücher. Auch heute werden in vielen Ländern dieser Welt Christen verfolgt. Das Schicksal der heiligen Agatha ist daher bis heute aktuell. Im Tagesgebet ihres Gedenktages heißt es: „Höre auf ihre Fürsprache und hilf uns, in aller Bedrängnis auszuharren und dir in Lauterkeit und Treue zu dienen.“ Möge diese Fürsprache gerade den verfolgten Christen heute dienen.
Titelbild von Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon: Giovanni Lanfranco, Petrus hilft Agatha, um 1614, Galleria Nazionale in Parma