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Zur Neuigkeit
Kirchen aus dem Bistum: St. Martin in Niederhöcking
Mehr als tausend Jahre alt und doch ganz neu
Niederhöcking, 22. Mai 2025
Die Kirche St. Martin hat eine lange Geschichte. Ihre jüngste Bauphase endete jedoch erst 1998. Damals bekam sie ein neues Langhaus, das quer zur alten Kirche steht.
Die Pfarrkirche von Niederhöcking hat den Heiligen Martin von Tours als Patron. Die Geschichte der Kirche hier vor Ort währt seit über 1100 Jahren. Die früheste Kirche in Höcking wurde bereits Ende des 9. Jahrhunderts erwähnt. Hier war seit dieser frühen Zeit die bedeutende sogenannte „Urpfarrei“ des Bistums Regensburg im Gebiet rechts der Isar. Zahlreiche archäologische Funde wie Gräber und Fundamente von Vorgängerbauten geben Zeugnis von der Geschichte der Kirche vor Ort, die um das Jahr 1000 n. Chr. datieren. Der bisher letzte Schritt in der langen Baugeschichte der Pfarrkirche von Niederhöcking wurde am 15. November 1998 vollzogen. Damals weihte der Regensburger Bischof Manfred Müller das neue Langhaus der Kirche und das Pfarrheim. Dieser Neubau war nötig geworden, weil der Vorgängerbau marode und in großen Teilen nicht mehr zu retten war. Das dabei errichtete Langhaus fügt sich mit den restaurierten historischen Bauteilen zu einer harmonischen Einheit zusammen. Geblieben sind von der Vorgängerkirche der Turm und Chorraum. St. Martin in Niederhöcking zeigt als positives Beispiel wie sich alte und neue Bauteile, aber auch alte und neue Ausstattung einer Kirche zu einem harmonischen Gesamtkonzept verbinden lassen.
Im Rahmen der Erneuerung wurde der 700 Jahre alte Turm saniert. Im Innern des Turmes wurde im Erdgeschoss eine Anbetungskapelle eingerichtet. Äußerlich wurde beim Turm auf Gliederungen weitgehend verzichtet. Die Außenwände gehen glatt durch. Oberhalb der Schallöffnungen und Turmuhren geht der Bau mittels vier Dreiecksgiebeln in einen achtseitigen Spitzhelm über, der den Turm nach oben mit einem Kreuz auf einer Kugel abschließt. Der von spitzbogigen Fensteröffnungen und abgesetzten Strebepfeilern gegliederte spätgotische Chor der früheren Kirche wurde als Tauf- und Werktagskapelle umgewidmet. Er wird von einem Rippengewölbe in sternförmiger Konfiguration überspannt. Neben dem Neubau von Sakristei und Pfarrheim wurde beim Um- und Neubau auch das Umfeld der Kirche neu gestaltet. Das neu errichtete Pfarrheim befindet sich unter der Kirche. Dieses Pfarrheim, das zugleich das Fundament der Kirche bildet, wird als Symbol gedeutet, die Gemeinde trägt die Kirche.
Der neue Kirchenbau verfügt über ein steiles, zeltartiges Satteldach. Die Kirche ist in ihrer Gesamtheit nun nach Norden ausgerichtet. Das Langhaus steht also quer zum früheren Langhaus der Vorgängerkirche. Das Presbyterium dieses neuen Kirchenteils ist in einer Art Erker ausgeführt, der an einen dreiseitigen Chorschluss erinnert. Dieser wird von zwei bodentiefen, bemalten Fensterbändern beleuchtet. Die Südfassade der Kirche wird von zwei Pilastern gegliedert, die das Hauptportal und die Fensterrose ganz oben unter dem Dach, über der Orgelempore, einschließen. Die Lichtrosette über der Orgel zeigt eine Darstellung der Heiligsten Dreifaltigkeit.
Höhe und Weite gewonnen
Das Innere der einschiffig gebauten neuen Kirche gewinnt durch eine zeltartige Deckenkonstruktion eine beeindruckende Höhe und Weite. Die Ausstattung der alt und neu kombinierten Kirche verbindet ebenfalls altes und neues miteinander. Die Webseite der Pfarrei bezeichnet dies Nebeneinander als ruhig und konzentriert. Eine Darstellung des Barmherzigen Jesus in Gestalt des Bildes, welches im Auftrag der Heiligen Schwester Faustyna gemalt wurde, bildet das Zentrum der hohen Altarwand. Die kreuzförmig angeordneten, das Bild umgebenden Reliefs, zeigen die sieben Werke der leiblichen Barmherzigkeit (Hungernde speisen, Dürstenden zu trinken geben, Nackte bekleiden, Obdachlosen eine Herberge geben, Gefangene besuchen, Kranke besuchen und Tote begraben). Damit schlägt die künstlerische Gestaltung der Altarwand eine Brücke zum Wirken des Kirchenpatrons Martin von Tours. Das theologische Programm der Kirche zeigt sich auch in der Gestaltung von Altar und Ambo, Osterleuchter und Sedilien, sowie den Statuen einer Fatimamadonna und des Heiligen Martin. Auch der Marienbrunnen gehört dazu, dieser steht vor dem neuen Haupteingang der Kirche.

Trotz Modernisierung konnten zahlreiche Ausstattungsteile aus der Vorgängerkirche übernommen werden. So zieren die barocken Apostelbilder die neue Empore. Das Chorbogenkruzifix und das Missionskreuz, auf dem die Jahre der Volksmissionen festgehalten wurden, erhielten ihre neuen Plätze ebenso, wie die Kreuze mit den Apostelleuchtern. Ein neugotischer Kreuzweg von 1856 wurde wieder in der Kirche angebracht. Die vier kreuzförmig an der Westseite eingebauten Glasfenster stammen ebenfalls aus dem alten Langhaus. Sie stellen neben dem Heiligen Martin die Heiligen Georg, Notburga und Theresia vom Kinde Jesu dar.
Die Bekrönung einer barocken Prozessionsstange mit der Heiligen Familie, Gottvater und dem Heiligen Geist hat ihren Platz neben dem Eingang zur Turmkapelle gefunden. Der frühere Hochaltar, der auf das Jahr 1870 datiert ist, fand nach der Restaurierung der Kirche seinen alten und neuen Platz in der Seitenkapelle, die ehemals Chorraum der Kirche war. Dieser dient der Gemeinde nun als Werktagskirche und als Taufkapelle. Hier steht seit Neubau und Renovierung auch der Taufstein. Es handelt sich dabei um das älteste Inventarstück. Der Taufstein stammt aus dem 14. Jahrhundert. Das runde Becken wird von einem gotischen Maßwerkfries umzogen. Die noch erhaltenen Teile der alten Kirche stehen unter Denkmalschutz. Um die Kirche herum liegt der Pfarrfriedhof. Auf diesem steht die Kriegergedächtniskapelle, die im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Auch diese steht unter Denkmalschutz.
Text: Peter Winnemöller
(lg)
Weitere Infos
In der Reihe Kirchen aus dem Bistum Regensburg stellen wir Kirchen, Klöster und Kapellen vor, die sich im weiten Einzugsgebiet der Diözese befinden.






