News Bild Kampf gegen Hisbollah: „Der gesamte Südlibanon ist ins Visier genommen“
Kampf gegen Hisbollah: „Der gesamte Südlibanon ist ins Visier genommen“

Raketen bedrohen Christen im Libanon

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München / Regensburg, 26. September 2024

Die Luftangriffe der Hisbollah auf Israel gehen weiter, und die Antworten der IDF treffen die Hochburgen der Hisbollah im Süden Libanons. Angesichts dieser bedrohlichen Lage befürchtet die Beiruter Projektkoordinatorin des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“, Marielle Boutros, dass noch mehr Menschen das Land verlassen, insbesondere Christen.

Bei einem Besuch in der Internationalen Zentrale des Hilfswerks in Königstein im Taunus erklärte Boutros: „Der gesamte Südlibanon ist ins Visier genommen, dort leben viele Christen. Es handelt sich nicht um ausschließlich schiitische oder Hisbollah-dominierte Gebiete, zahlreiche christliche Familien sind dort zu Hause.“ Einige hätten bereits ihre Häuser verloren und suchten nun Schutz in anderen Teilen des Landes wie in der Hauptstadt Beirut, im Libanongebirge und im Norden. In Beirut seien bereits mehrere Ziele getroffen worden, „wenngleich sie sich vorwiegend auf schiitische Gebiete beschränken, in denen die Hisbollah, eine schiitische politische Partei und Miliz, stark unterstützt wird“.

Dennoch seien die Auswirkungen in der ganzen Stadt spürbar. „Die Menschen hören den ganzen Tag den Lärm von Militärflugzeugen und Drohnen“, berichtet Boutros. Sie befürchtet, dass der aktuelle Konflikt in Libanon zu einem weiteren Exodus der Christen führen könnte, wodurch deren Präsenz und Einfluss in der Region schwinden würde. „Ich bin 37 Jahre alt und habe mehr als fünf Kriege in Libanon erlebt. Es ist schwer, in einem Land zu leben, in dem man an einem Tag in Sicherheit ist, und sich am nächsten Tag vor Raketen verstecken muss.“

Bislang seien die Projekte von „Kirche in Not“ noch nicht betroffen, bestätigte Boutros. Im Süden des Landes und im Bekaa-Tal im Osten würden derzeit vor allem Lebensmittel und Hygieneartikel verteilt. Zwar seien die katholischen Schulen, die „Kirche in Not“ verstärkt unterstützt, derzeit vorübergehend geschlossen, aber die Umstellung auf Online-Unterricht sei im Gange. Libanon ist eines der wichtigsten Förderländer von „Kirche in Not“. Im Jahr 2023 hat das Hilfswerk 237 Projekte mit fast sieben Millionen Euro gefördert.

Boutros blickt aber schon voraus. „Viele Menschen leben derzeit in Pfarrgemeindesälen, weshalb sie Lebensmittel, Hygieneartikel, Matratzen und Decken benötigen.“ Sollte der Konflikt anhalten, würden im Winter auch Heizungen gebraucht – „obwohl wir natürlich hoffen, dass er nicht so lange dauern wird“, ergänzte Boutros. Neben der materiellen Unterstützung ruft sie alle Wohltäter und Freunde von „Kirche in Not“ dazu auf, für den Frieden zu beten. „Wir hoffen, dass der Friede endlich in Libanon und der gesamten Region einkehrt.“

Text: Kirche in Not

(sig)

Weitere Infos

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