News Bild Jungen Menschen Freude am Glauben schenken – Bischof Voderholzer spricht beim  Mariahilfbergfest über die Tränen der Eltern und Großeltern

Jungen Menschen Freude am Glauben schenken – Bischof Voderholzer spricht beim Mariahilfbergfest über die Tränen der Eltern und Großeltern

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Es ist nicht das erste Mal, dass Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer in Amberg auf dem Mariahilfberg zu Gast ist. Im vergangenen Jahr begleitete der Bischof die Soldaten, dann war er bei der Jugend zugegen, zelebrierte schon einmal beim Bergfest den Abschlussgottesdienst und in diesem Jahr galt die Aufmerksamkeit des Bischofs der „reiferen Jugend“, den Senioren aus Amberg und des Umlands, wie er zu Beginn der Heiligen Messe in der bis auf den letzten Platz besetzten Wallfahrtskirche feststellte.

Jenen, die im hinteren Teil des Eingangs der Kirche mit einem Stehplatz vornehmen mussten, ließ der Bischof noch auf der Empore Plätze zuweisen. Eigentlich war die Feier auf dem Freialtar geplant, doch 30 Grad Celsius im Schatten waren den älteren Damen und Herren, darunter viele Gebrechliche, Kranke und Behinderte, dann doch nicht zuzumuten. Schon eine Stunde vorher kamen Busse auf dem Mariahilfberg an.

Als Bischof Rudolf Voderholzer im Garten des Klosters vorfährt, heißt ihn der Guardian des Klosters der Ordensgemeinschaft der Franziskaner, Pater Seraphin Broniowski, herzlich willkommen. Zusammen mit Regionaldekan Ludwig Gradl, Dekan Markus Brunner und dem früheren Leuchtenberger Pfarrer Moses Gudapati, der nun in Wutschdorf seinen priesterlichen Dienst verrichtet und gleich mit einem vollbesetzten Bus zu diesem Festgottesdienst gekommen war, zelebrierte der Bischof den Gottesdienst. Längst haben sich auch auf dem Freialtargelände zahlreiche Pilger niedergelassen und lauschen der Übertragung aus dem Gotteshaus. Vor den weltlichen Genüssen steht auf dem Amberger Mariahilfbergfest aus traditionellen Gründen die Stärkung des Geistes an.

 

Den Glauben mutig bekennen

„Es ist eine große Ehre für uns, für die Wallfahrer und Pilger aber auch für die Freunde des Klosters, dass Sie, hochwürdige Exzellenz, zu uns gekommen sind“, versicherte der Guardian. Das Motto der Bergfestwoche, vom 30. Juni bis 8. Juli, lautet in diesem Jahr „Selig, die“. Wir denken darüber nach: „Wie man als guter Christ in einer doch feindseligen Welt leben will. Christus ruft uns, den Glauben mutig zu bekennen. Selig seid ihr“, rief der Guardian in die Menge. Der Bischof freute sich, dass das Bergfest auch im ganzen Umland so eine große Akzeptanz genießt, dass es zu einem geistigen Großereignis, ja selbst für das ganze Bistum gerät.

 

Amberg ist eines der geistlichen Zentren im Bistum Regensburg

Der Diözesanbischof betont immer wieder: „Amberg ist eines der geistlichen Zentren im Bistum Regensburg“. In den vielen Pfarreien herrscht ein intensives geistliches Leben, trotz aller Säkularisierungstendenzen, die wir alle spüren. Die Bergfestwoche, die Exerzitien im Alltag und die Tatsache, dass die Gottesmutter Maria so viele Menschen doch immer wieder versammelt und ihnen eine wahre geistliche Heimat gibt, spielen eine ganz große Rolle.

Der Pilgerstrom reißt nicht ab

Die Lesung aus der Offenbarung des Johannes trug Lektor Manfred Seiler vor, wie auch die Fürbitten und Regionaldekan Ludwig Gradl das Evangelium, das von der Hochzeit in Kana und dem ersten Zeichen Jesu handelte. Bischof Voderholzers Blick bei der Predigt geht fast 400 Jahre zurück ins Jahr 1634, seither reißt der Pilgerstrom nicht mehr ab. Die schreckliche Pestepidemie im Dreißigjährigen Krieg rafft damals täglich Dutzende Menschen weg. In ihrer verzweifelten Situation wendet sich die notleidende Bevölkerung der Stadt an die Gottesmutter, fleht um Hilfe und gelobt, alljährlich diese Wallfahrt durchzuführen, wenn Rettung kommt. Das Gnadenbild ist eine Kopie des berühmten Gnadenbilds Mariahilf von Lucas Cranach. Um dieses Bild ist die Kirche in den Jahrhunderten gewachsen.

 

Weihrauchduft & Bratwürstlduft

Beim Patroziniumsfest verbindet sich der Weihrauchduft mit dem Bratwürstlduft, was den besonderen Charme des Bergfestes ausmacht. „Erst wird Gott gelobt und gepriesen, die Gottesmutter um Fürsprache angerufen und dann kommt auch das weltliche Feiern nicht zu kurz“, führte der Bischof aus. Er dankte den Pilgern, die in so großer Zahl heraufgekommen sind auf den Berg. Jeder mit seinem ganz persönlichen Päckchen und Gebetsanliegen, mit Dank und Lobpreis, aber vermutlich auch mit der einen oder anderen Sorge. Entweder für das eigene Leben oder das von lieben Menschen, die ihnen anvertraut sind.

 

„Maria hat geholfen und Maria wird helfen“

„Maria hat geholfen und Maria wird helfen“. Das ist das große Vertrauen, mit dem Menschen über Jahrhunderte hierherkommen. Gott sei Dank habe man heute Epidemien und Seuchen dank der ärztlichen Kunst gut im Griff. Die Not der Kirche ist heute eine andere und ähnelt eher der Hochzeit zu Kana: „Sie haben keinen Wein mehr“. Heute müsste es vielmehr heißen: „Sie haben keine Freude mehr“. Bei jungen Leuten, so erlebe das der Bischof immer wieder, sei die Freude an der Kirche, am Gottesdienst oder daran, Christ sein zu dürfen, einer eher beschämenden Situation gewichen. „Zur Kirche zu gehören und sich zum Glauben zu bekennen ist für viele zum Problem und zur Belastung geworden. Das ist die Not unserer Tage“. Er wisse um viele Tränen der Eltern und Großeltern im Blick auf die jungen Leute.

„Wir dürfen dem Herrn auch unsere Not sagen“, appellierte er an die Gottesdienstbesucher. Zwar können wir ihm nichts vorschreiben, aber wir dürften tief auf ihn vertrauen. Eine erste Hilfe ist die Bergfestwoche selbst, versicherte Dr. Voderholzer.

 

Junge Menschen erleben beim Bergfest Glaube und Kirche als etwas Positives

Gerade auch junge Menschen erleben bei der Bergfestwoche den Zusammenhang von Glauben, Leben und Kirche als etwas Positives. Ohne den Gottesdienst und die Kirche wäre das Gesellige beim Bergfest nicht möglich und das Fest vermittelt eine Freude auch in Bezug auf den Glauben. Ohne diesen Glauben gäbe es die herrliche Kirche nicht, die hoch auf dem Berg thront. „Deshalb ist es wichtig, dass sich in den Duft der Würstlbratereien auch der Duft des Weihrauchs mischt“.

Der Bischof weiter: „Wenn wir die Freude am Glauben bekennen und weitersagen, wird sich die Fackel des Glaubens an die kommenden Generation übertragen lassen“. Für ihn ist jeder Besuch in Amberg ein großer Trost und eine Quelle von Freude und Zuversicht, bekannte der Bischof.

Nach der Messe besuchte Bischof Voderholzer das Bischofshof-Festzelt, wo er von Brauereidirektor Hermann Goß empfangen wurde. Nebenbei kam er mit etlichen Senioren ins Gespräch. Überaus herzlich wurde der Bischof zudem von einer Radlergruppe vom Veloclub Ratisbona mit Präsidentin Barbara Wilfurth aus Regensburg begrüßt, die mit den Drahteseln auf den Mariahilfberg gekommen waren und nebenan im Festzelt saßen.



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