News Bild „Junge Freunde, der Herr braucht euch als Zeugen der Auferstehung!“: Bischof Rudolf Voderholzer feiert mit Jugendlichen Missa Chrismatis im Regensburger Dom

„Junge Freunde, der Herr braucht euch als Zeugen der Auferstehung!“: Bischof Rudolf Voderholzer feiert mit Jugendlichen Missa Chrismatis im Regensburger Dom

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„Wunderbar, die ganze Kirche ist voll!“ rief Bischof Rudolf Voderholzer gleich zu Beginn der Heiligen Messe am Montag im vollbesetzten Regensburger Dom aus. Denn mehr als 1.500 Gläubige, darunter mehrere hunderte Kinder und Jugendliche, die bereits tagsüber am „U14“-Jugendtag in den Regensburger St.-Marien-Schulen teilgenommen hatten, sowie Firmlinge aus unterschiedlichen Teilen des Bistums waren am Montagabend in den Regensburger Dom gekommen, um gemeinsam mit dem Regensburger Oberhirten die traditionelle Feier der Ölweihe in der Karwoche, die „Missa Chrismatis“, zu begehen. Zahlreiche Priester und Diakone aus der gesamten Diözese sowie die acht Regionaldekane feierten den Gottesdienst ebenfalls mit.

Mitzelebrant war außerdem der Inhaber des Lehrstuhls für Pastoraltheologe an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, Professor Dr. Andreas Wollbold, <link http: www.bistum-regensburg.de news hoeren-helfen-heilen-prof-andreas-wollbold-sprach-vor-den-priestern-ueber-den-gehorsam-5347 _blank external-link-new-window heilen prof. andreas wollbold sprach vor den priestern über>der am Nachmittag im Regensburger Priesterseminar einen Vortrag über den Glaubensgehorsam gehalten hatte. Besonderer Höhepunkt der Heiligen Messe war die Weihe der heiligen Öle. Diese wurden im Anschluss an die Chrisam-Messe  im Dom auf die einzelnen Dekanate und Pfarreien verteilt.

 

Bischof ermuntert Jugendliche dazu, sich öffentlich zum christlichen Glauben zu bekennen

In seiner Predigt stellte Bischof Rudolf an die Kinder und Jugendlichen die Frage, welches kirchliche Fest denn eigentlich das Wichtigere sei: Weihnachten oder Ostern? Diese Frage sei ihm vor kurzem selbst von einem Journalisten gestellt worden und er halte diese Frage durchaus für bedenkenswert.

Grundsätzlich, so Bischof Voderholzer, sei es nicht möglich oder gar wünschenswert, beide Feste gegeneinander auszuspielen. Ohne die Geburt Christi, derer an man an Weihnachten gedenkt, wäre es Jesus beispielsweise nicht möglich gewesen zu predigen, Wunder zu vollbringen, Kranke zu heilen, Sünder zur Umkehr zu bewegen und bis hin zum Leiden und Sterben am Kreuz für alle Menschen zu wirken. Ohne die Auferstehung jedoch, derer man an Ostern gedenkt, wäre Jesus nur ein weiterer gescheiterter religiöser Idealist gewesen, von denen es im Römischen Reich nicht wenige gegeben habe und über den sich bald der Schleier des Vergessens gehüllt hätte. Doch Ostern enthülle, so Bischof Rudolf,  etwas ganz anderes: „Jesus ist nicht im Grab geblieben! Er hat die Jünger nach seinem vermeintlichen Scheitern aus einer tiefen Depression herausgeholt, hat sie zu frohen und mutigen Zeugen und Boten des Evangeliums geformt, die buchstäblich bis an die Grenzen der Erde gegangen sind, um den österlichen Glauben an den auferstandenen Christus zu verkünden – bis hin zu uns!“ Die Auferstehung habe die Welt von Grund auf verändert, sagte der Regensburger Oberhirte – „sie hat sogar dafür gesorgt“, wie er schmunzelnd hinzufügte, „dass ihr jedes Jahr Osterferien habt!“

Gerade weil man, im Gegensatz zur Advents- beziehungsweise Vorweihnachtszeit, Ostern sowie die Vorbereitung darauf in der Öffentlichkeit ein wenig übersehen könnte, sei es umso wichtiger, wenn sich junge Menschen zum Glauben an Jesus Christus und das Evangelium öffentlich bekennen würden, so der Regensburger Oberhirte. Deshalb richtete Bischof Rudolf einen flammenden Apell an die anwesenden Jugendlichen und angehenden Firmlinge: „Junge Freunde, der Herr braucht euch als Zeugen der Auferstehung! Zeigt öffentlich: `Ich bin ein Freund Jesu und ich lebe aus der Kraft der Beziehung zu ihm´. Gebt anderen Menschen diese Hoffnung weiter.“

Im Anschluss an die Predigt erneuerten die zahlreichen Priester und Diakone, die zur Feier der Missa Chrismatis in den Dom gekommen waren, in einem gemeinsamen Gebet ihre Bereitschaftserklärung zum Priesterlichen Dienst. Dabei gestaltete die Band „MAKABER“ aus der Pfarrei St. Jakobus in Regenstauf den Pontifikalgottesdienst musikalisch auf hohem Niveau  mit Neuem Geistlichen Liedgut.

 

Stichwort Heilige Öle und Salbung - zur Liturgie der Missa Chrismatis:


In der Missa Chrismatis werden die drei heiligen Öle vom Bischof geweiht: Der Chrisam, das Katechumenenöl und das Öl für die Krankensalbung. Grundstoff aller Öle ist das Olivenöl, das bereits in der Antike eine wichtige Rolle gespielt hat. Dem Chrisam werden darüber hinaus unmittelbar vor der Weihe wohlriechende Duftstoffe dazugegeben. Mit diesem Öl werden die Neugetauften und die Firmlinge gesalbt; ebenso wird es bei der Priester- sowie der Altarweihe verwendet. Mit dem Katechumenenöl werden die Taufbewerber, mit dem Öl für die Krankensalbung Kranke und Sterbende gesalbt.

Die Salbung mit Öl ist seit jeher ein symbolischer Hinweis auf die Kraft und Gnade die der Gesalbte empfängt. Im Alten Testament wird beschrieben, wie Könige und Propheten zu ihrem jeweiligen Dienst gesalbt wurden als Ausdruck ihrer Anerkennung durch Gott und ihrer Auszeichnung vor den Menschen. Im Neuen Testament wird die Salbung mit Öl zur Gesundung der Kranken beschrieben: „Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden.“ (Jakobusbrief, 5,14ff.). Auch die hebräische Bezeichnung Messias und die griechische Übersetzung Christus bedeutet „Gesalbter“. Deswegen salbt der Priester jeden Neugetauften zum Zeichen seiner Berufung und Würde als Christ nach der Taufe mit Wasser mit Chrisam, denn als Christ ist er ein „Gesalbter“.



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