Gruppenfoto mit Helferinnen und Helfern des Hospizdienstes in Cham.

Jubiläum mit Gottesdienst und Festakt in Cham

30 Jahre Hospizdienst der Caritas


Cham / Regensburg, 30. April 2025

„Als Christen nehmen wir Sterbende bei der Hand, damit sie an unserer Hand und nicht durch unsere Hand sterben“, zitierte Domkapitular und Caritas Vorsitzender Michael Dreßel in seiner Festtagspredigt zum 30-jährigen Jubiläum des Hospizdienstes Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer. Das Leben sei ein Geschenk Gottes und somit unverfügbar. „Sie kommen mit Zeit zu denen, die nicht mehr viel Zeit haben“, richtete sich Dreßel mit großem Dank an die Verantwortlichen sowie an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Chamer Hospizdienstes unter dem Dach der Caritas. 

Die Klosterkirche der Redemptoristen war gut gefüllt beim Festgottesdienst am „Weißen Sonntag“, der von Caritas Direktor und Diakon Michael Weißmann mitgestaltet und feierlich vom Chor Vivace umrahmt wurde. Zahlreiche Ehrengäste, darunter auch der Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler, waren gekommen, um „Danke“ zu sagen, gemeinsam zu feiern und zahlreiche langjährige Helferinnen und Helfer beim anschließenden Festakt auszuzeichnen. 

„Öffnet die Tür und lasst alle herein, die mich sterben sehen wollen“, hatte am 31. Oktober 994 der hl. Wolfgang, Kirchenpatron des Bistums Regensburg zu seinen Begleitern gesagt, die ihn auf seinem letzten Weg in die Kapelle des hl. Othmar im oberösterreichischen Pupping gebracht hatten. Domkapitular Dreßel zog Parallelen zum Tod von Papst Johannes Paul II. und – ganz aktuell zum Tod von Papst Franziskus, die „drei Meister in der Kunst des Sterbens“, eines „Aktes, bei dem wir alle einmal Anfänger sein werden.“ Die dankenswerte Aufgabe des Ambulanten Hospizdienstes Cham sei es, die Kunst des Sterbens und des Abschiednehmens vorzubereiten, einzuüben und dabei zu begleiten.

„Bis zuletzt leben zu können“, mit diesem Satz brachte Caritas Direktor Michael Weißmann in seiner Festrede auf den Punkt, worum es in der christlichen Hospiz- und Palliativkultur geht.“ Der Dienst am kranken, alten, sterbenden Menschen gehöre zu den tiefsten und menschlichsten Aufgaben überhaupt – und zugleich auch zu den heiligsten. „Vor 30 Jahren haben engagierte Frauen hier in Cham etwas begonnen, das zum Segen geworden ist“, so Weißmann weiter, heute sei aus diesem Anfang ein Netzwerk von Mitgefühl und Menschlichkeit geworden. „All das ist ein Ausdruck gelebter Caritas – und gelebten Glaubens.“ Rund 70 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer leisten in Cham derzeit auf verschiedene Art und Weise diesen Dienst am Menschen und zugleich Dienst vor Gott. 

Beim Festakt bedankte sich der Geschäftsführer des Hospizdienstes, Andreas Jordan bei den Kirchenvertretern, den Politikern – neben Franz Löffler war auch Bürgermeister Walter Dendorfer in den Alfonssaal des Klosters gekommen –, dem Vorsitzenden des Chamer Caritas Vorstandes Ludwig Reger, den Vertreterinnen und Vertretern der Hospizdienste in Nittenau und Schwandorf, dem Netzwerk Hospiz und Palliativ im Landkreis Cham sowie den Schwestern aus dem Kloster Strahlfeld. Nicht zu vergessen die beiden hauptamtlichen Koordinatorinnen Johanna Schmid und Manuela Rauscher. Eine besondere Freude war es ihm, den früheren ehrenamtlichen Leiter Ferdinand Schwarzfischer begrüßen zu dürfen. Franz Löffler schloss sich dem Dank an die Menschen an, „die dem Ableben des Menschen eine Würde geben.“

Bevor der Festakt am Sonntag in ein gemeinsames Mittagessen mündete, wurden zahlreiche langjährige Helferinnen und Helfer ausgezeichnet. Urkunden gab es für Johann Ascherl, Annemarie Pongratz, Gabriele Schmid, Maria-Klara Platzer, Claudia Hofmann, Maria Wittl, Karin Zwittlinger, Ulrike Schedlbauer und Monika Prasch. Die Elisabethmedaille wurde an Brigitte Schörghuber sowie Rita Eiber sowie die Ehrennadel in Silber an Maria Bucher und Lucia Wutz verliehen. Die Ehrennadel in Gold kann künftig Ferdinand Schwarzfischer für seinen Einsatz mit Stolz tragen. 

Text und Fotos: Hans Christian Wagner

(lg)



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