Intergenerationelle Veranstaltung der Ackermann-Gemeinde Regensburg
Rudern auf der römischen Galeere
Regensburg, 3. Juli 2024
Austausch und Begegnung unter den Generationen nimmt bei der Ackermann-Gemeinde im Bistum Regensburg inzwischen einen hohen Stellenwert ein. Spezielle Veranstaltungen sollen dies vertiefen. So war Ende Juni eine Fahrt mit der römischen Galeere „Regina“ auf der Naab bei Mariaort angesagt, an der inklusive der Steuermänner 25 Kinder, Jugendliche und Erwachsene teilnahmen.
Aus drei Ackermann-Gruppierungen setzte sich das Ruderteam zusammen: Junge Aktion der Ackermann-Gemeinde (Jugendverband), Rohrer Forum (mittlere Generation, junge Familien) und Mitglieder des Regensburger Diözesanverbandes. Die Vorbereitung und Organisation hatten seitens der Jungen Aktion die stellvertretenden Bundessprecher Luise Olbert und Sebastian Panten und für die Regensburger Ackermann-Gemeinde Florian Würsch übernommen.
Boote dienten zur Aufklärung
Die Teilnehmer erfuhren zunächst Wissenswertes über die Schiffsgattung „Navis Lusoria“, der auch die „Regina“ angehört. Die großen Flüsse, so auch die Donau, bildeten die Grenze des damaligen römischen Reiches, auf den Nebenflüssen (hier die Naab) fuhren diese Boote zur Aufklärung und Patrouille, um die Feinde – die Germanen – gegebenenfalls ausfindig zu machen. Die Naab bildete sozusagen den Zugang zum Reich der Germanen, von dort waren Angriffe möglich.
Doch nicht nur die historische Einordnung wurde vermittelt, sondern natürlich auch die Technik des Ruderns, die mit mehreren Befehlen (Aufriemen, Halt Wasser, Ruder an) sowie den bekannten Begriffen aus der Seefahrt (Backbord, Steuerbord) verbunden ist. Damit sind dann auch Wendemanöver in engen Kurven möglich.
Fahrt naabaufwärts
Nach diesen Einweisungen ging es schließlich aufs Schiff. Hier gab es noch ein kurzes Trockentraining. Danach wurden die nicht benötigten Ruder ausgeklinkt und die Leinen losgelassen. Bei bestem Sommerwetter ruderten die „Galeeristen“ ein gutes Stück naabaufwärts. Auch das Wenden zur Rückfahrt gelang ordentlich, so dass sie zwar ein wenig erschöpft, aber mit vielen neuen Eindrücken und schönen Erfahrungen wieder zur Anlegestelle zurückkamen. Im Biergarten des Gasthofes Krieger war dann Gelegenheit zum Ausspannen, Essen und Trinken und vor allem zum Gedankenaustausch und gegenseitigem Kennenlernen. Am 12. Oktober geht es mit den intergenerationellen Treffs bereits weiter. Da steht dann der Wild- und Freizeitpark Höllohe auf dem Programm.
Projekt des Lehrstuhls „Alte Geschichte“ der Uni Regensburg
Aus mehreren Gründen wurde Mariaort als Standort der „Regina“ gewählt. Zum einen natürlich wegen des Zusammenflusses von Naab und Donau. Zum anderen wurden in der Nähe Überreste eines römischen Wachturms gefunden – ein Hinweis, dass hier wohl auch Schiffe stationiert waren. Die „Regina“, die auch mit Segeln fahren kann, wurde 2003/04 im Rahmen eines Projekts des Lehrstuhls für Alte Geschichte an der Universität Regensburg gebaut und am 1. August 2004 erstmals zu Wasser gelassen. Seither ist sie für an dieser Thematik interessierte Gruppen (Schulklassen, Vereine usw.) zu buchen. Sie fuhr auch schon im Rahmen einer sieben- bis neuntägigen Tour nach Budapest, kann also in Kürze auf eine 20-jährige „Legionärszeit“ zurückblicken. Bei einem Gewicht von fünf bis 5,5 Tonnen müssen die Ruderer beträchtliche Kräfte aufbringen.
Text und Fotos: Markus Bauer
(jas)