News Bild „Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung“ – Bischof Rudolf Voderholzer betet am Palmsonntag mit Gläubigen den Kreuzweg

„Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung“ – Bischof Rudolf Voderholzer betet am Palmsonntag mit Gläubigen den Kreuzweg

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Am Abend des Palmsonntags hat Bischof Rudolf Voderholzer traditionsgemäß mit den Gläubigen aus den Regensburger Stadtpfarreien den Kreuzweg gebetet. Witterungsbedingt wurde die Andacht, die normalerweise an den Kreuzwegstationen hinauf zum Dreifaltigkeitsberg gebetet wird, in die Kirche Heilige Dreifaltigkeit verlegt. Trotz des schlechten Wetters waren viele gekommen, um zum Auftakt der Karwoche den Leidensweg Jesu betend nachzugehen.

 

„Nutzen Sie die Tage der Heiligen Woche zum Gebet“

Der alljährliche Kreuzweg auf den Dreifaltigkeitsberg, so führte Bischof Rudolf aus, sei eine der wenigen Gelegenheiten, sich als Stadtkirche erfahren zu dürfen. So waren Priester, Ordensleute und Weltchristen gekommen, aber auch Mitglieder des Domkapitels, die Seminaristen des Priesterseminars und Vertreter verschiedener geistlicher Gemeinschaften. „Gut, dass es den Kreuzweg gibt“, sagte der Bischof. Dort habe man die Gelegenheit, seine eigene Trauer und Hilflosigkeit hineinzulegen. „Nutzen Sie die Tage der Heiligen Woche zum Gebet“, bat der Bischof die Gläubigen, „und nehmen Sie alle und alles mit hinein.“ Egal, ob die Trauer der Hinterbliebenen der Flugzeugkatastrophe, die Todesangst der verfolgten Christen in aller Welt oder auch die Erschöpfung der zahlreichen Helfer. „Fühlen wir uns verbunden mit seinem Kreuzweg, denn er hat die Schuld der Welt getragen.“

„Herr Jesus, wende unsere Not zum Heil durch deinen Kreuzestod“

 Stellvertretend für die Gläubigen schritt der Bischof mit dem Liturgischen Dienst die 14 Kreuzwegstationen im hinteren Teil der Dreifaltigkeitsbergkirche ab. Abwechselnd trugen er und seine Begleiter dabei ein großes Holzkreuz. Der Nennung der jeweiligen Kreuzwegstation durch den Bischof folgte der Lobpreis „Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich. Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst“ und eine Betrachtung zur einzelnen Station des Leidensweges Jesu. Passende Schriftlesungen aus Altem und Neuem Testament vertieften das jeweilige Ereignis, und es folgte ein konkretes Gebetsanliegen. Dabei wurde der Entrechteten und Gedemütigten unserer Tage gedacht, all derer, die einen geliebten Menschen verloren haben, die die Lasten anderer mittragen, oder der Heimat- und Mittellosen. Dem gemeinsamen Christusgebet von Bischof und Gläubigen folgte dann immer eine Strophe von „Herr Jesus, wende unsere Not zum Heil durch deinen Kreuzestod“. Nach der letzten Station zog der Bischof mit dem Liturgischen Dienst, begleitet von 14 Kerzenträgern aus den Orden und geistlichen Gemeinschaften nach vorne zum Altar, wo er dann den Gläubigen den Schlusssegen erteilte.

 

Stichwort: Kreuzwegstationen

Schon in frühen Zeiten des Christentums folgten Pilger in Jerusalem dem Leidensweg Jesu auf der Via Dolorosa, der schmerzensreichen Straße. Es entwickelten sich bald unterschiedliche Stationen dieses Weges, teilweise biblisch belegt oder aus der Tradition der Kirche kommend. Der heilige Bernhard von Clairvaux und später der heilige Franz von Assisi und ihre Vertiefung in das Leiden Christi waren wohl mit dafür verantwortlich, dass auch den Daheimgebliebenen die Möglichkeit gegeben werden sollte, die einzelnen Stationen des Leidens Christi sich bildlich zu veranschaulichen und geistlich zu betrachten. Die Anzahl der Stationen variierte anfänglich, oft auch je nach Länge der zur Verfügung stehenden Wegstrecke. Die heute gebräuchliche Zahl von 14 Stationen ist seit der Zeit um 1600 bekannt. Besonders verdient gemacht um diese Frömmigkeitsübung hat sich der Orden der Franziskaner, der ja auch im Heiligen Land der Hüter des Grabes Christi war und ist. Die Kreuzwegstationen am Regensburger Dreifaltigkeitsberg im Stadtteil Steinweg stammen aus der Barockzeit, der Kreuzweg in der Kirche, vor dem der Bischof und die Gläubigen das Leiden Christi betend betrachteten, wurde 1936 vom Regensburger Kirchenmaler Josef Weininger geschaffen.



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