Beten im Bunker

Hilfswerke berichten aus der Ukraine

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09.03.2022

Die Hilfswerke Caritas international und Kirche in Not berichten über die Situation in der Ukraine. Und sind für Ihre Mithilfe dankbar.

Caritas berichtet

1,5 Millionen Kriegsflüchtlinge: Caritas hilft in der Ukraine und allen Nachbarländern

Bislang 6,8 Millionen Euro von Caritas international bereitgestellt - 166.000 Flüchtlinge in Russland – Caritas-Sozialprojekte in Russland fürchten um ihre Existenz Freiburg, 8. März 2022. Caritas international hat seine Hilfe für die 1,5 Millionen Kriegsflüchtlinge in der Ukraine und allen Nachbarländern ausgebaut. Mit insgesamt 6,8 Millionen Euro steht das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes den Flüchtenden in der Ukraine, Polen und Moldawien zur Seite. Hilfen für Geflüchtete in Rumänien, der Slowakei und auch in Russland werden vorbereitet.
 
Allein in der südrussischen Region Rostow sind seit Kriegsbeginn bereits 166.000 Geflüchtete angekommen und machen sich von dort aus in andere Teile Russlands auf. Auch hier sind die Notunterkünfte überlastet, und die humanitäre Not nimmt rasch zu. „Als Caritas sind wir in der Lage, den Flüchtenden sowohl an derzeit 34 Orten in der Ukraine als auch in allen Nachbarländern zur Seite zu stehen“, so Oliver Müller, Leiter von Caritas international. Besonders dramatisch ist die Situation nach wie vor in der Ukraine, wo die Caritas Ukraine sich unter schwierigsten Bedingungen um Menschen auf der Flucht kümmert, psychologische Unterstützung anbietet und Schutzräume für Kinder geschaffen hat.

 „Nur die große Solidarität der Menschen in Deutschland ermöglicht uns diese umfassende Hilfe. Wir sind allen Privatspendern, Initiativen, Unternehmen, der Bundesregierung und vielen anderen überaus dankbar. Dieses Zeichen der Solidarität wird von den Caritas-Mitarbeitenden sowie den von ihnen unterstützten Menschen in der Ukraine und allen Nachbarländern als wichtiges Zeichen sehr dankbar wahrgenommen. Es zeigt ihnen, dass sie nicht allein gelassen werden. Dazu gehört auch die warmherzige Aufnahme der ersten Ukrainerinnen und Ukrainer in Deutschland“, so Oliver Müller.

Sorge bereitet Caritas international, dass durch die gegen die russische Regierung verhängten Sanktionen Caritas-Hilfsprojekte für ukrainische Geflüchtete in Südrussland sowie in den seit Jahren laufenden Sozialprojekten in ganz Russland aktuell in Frage gestellt werden. „Uns erreichen sehr bewegende Nachrichten von unseren Caritas-Partnern in Russland, die um ihre Existenz fürchten, weil auch die Zivilgesellschaft in Russland in eine verhängnisvolle Isolation getrieben wird. Sie fürchten, dass beispielsweise ihre Projekte für geistig und körperlich behinderte Kinder in Sankt Petersburg eingestellt werden müssen. Es ist wichtig, dass wir einen Weg finden, wie wir ihnen trotz Sanktionen weiterhelfen können. Wir haben diesbezüglich Kontakt mit der Bundesregierung aufgenommen“, berichtet Oliver Müller von Caritas international.
 

Spenden mit Stichwort „Ukraine CY01026" werden erbeten auf:
 
 Caritas international, Freiburg
 Spendenkonto 202
 Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
 BLZ 660 205 00
 IBAN Nr.: DE88 6602 0500 0202 0202 02,
 BIC-Nr.: BFSWDE33KRL
 oder online unter: www.caritas-international.de

 

 

Kirche in Not berichtet

Ukraine: Ordensfrauen helfen unter Lebensgefahr

Obwohl das Leben in den Kriegsgebieten in der Ukraine immer gefährlicher wird, sind religiöse Ordensgemeinschaften geblieben, um zu helfen. Magda Kaczmarek, Projektreferentin von „Kirche in Not“ für die Ukraine, steht im ständigen Kontakt mit zahlreichen Schwesterngemeinschaften vor Ort. „Die Schwestern sind voller Angst und Sorge, aber sie wissen sich auch getragen vom Gebet und einer weltweiten Welle der Solidarität“, berichtet sie.

Kaczmarek erzählt von einem Gespräch mit einer Schwester aus einem Kloster im Norden der Ukraine. Sowohl der Name der Schwester als auch der – laut Medienberichten stark umkämpfte – Ort müssen aus Sicherheitsgründen geheim bleiben. In den Nächten müssten sich die Schwestern mehrmals im Keller in Sicherheit bringen; sie schliefen mit Ordensgewand und Schleier, um jederzeit aus ihren Zimmern laufen zu können. Nachts sei das ganze Kloster verdunkelt, um keine Angreifer anzuziehen.

In den letzten Tagen hätten sie versucht, ihr klösterliches Leben so weit wie möglich fortzusetzen. Das Handy sei jedoch jetzt auch beim Chorgebet ein ständiger Begleiter, berichtet Kaczmarek: „So können sie schneller alarmiert werden, wenn wieder ein Angriff startet.“

Auch der eigene Keller sei nun aufgrund der erbitterten Kämpfe zu unsicher geworden. Deshalb haben die Schwestern kürzlich nachts in einem sicheren Luftschutzraum Unterschlupf gefunden. In der Nähe des Klosters seien bereits mehrere Bomben eingeschlagen; eine junge Familie sei dabei ums Leben gekommen, schildert Magda Kaczmarek. „Die Schwestern haben jetzt auch drei Familien bei sich im Kloster aufgenommen, die große Angst um ihr Leben haben.“

Das sei für die Schwestern keine neue Aufgabe. Schon lange vor dem Angriff der russischen Truppen Ende Februar klopften immer wieder Menschen an ihre Tür, darunter Familien, die vom bereits 2014 ausgebrochenen Konflikt betroffen waren. Die Schwestern leisten Seelsorge für die Verwundeten und ihre Familien. Für viele Menschen seien sie ein Zeichen der Hoffnung und Orientierung. Viele Nachbarn hätten gesagt: „Wir bleiben, solange die Schwestern bleiben. Wenn sie gehen, gehen wir auch.“

Trotz der bedrückenden Situation gebe es kleine Lichtblicke. „Die Schwestern erhalten Nachrichten aus der ganzen Welt, dass Menschen an sie denken und für sie beten. Auch bei den Freunden und Nachbarn des Klosters erfahren die Schwestern eine große Solidarität, obwohl diese Menschen ja selbst in großer Not sind“, berichtet Kaczmarek.

Die Schwestern schilderten ihr die Wirkung ihres Psalmengebets. „Die Bitten um Bewahrung vor Kriegsgefahr und die Zusagen der Nähe Gottes geben ihnen Kraft.“ Eine der Schwestern berichtet, sie hätte noch nie so viel den Rosenkranz gebetet wie jetzt.

„Kirche in Not“ hat den Klosterbau mitfinanziert und hilft den Schwestern seit vielen Jahren kontinuierlich mit Existenzhilfen. Das Hilfswerk hat kontemplative Klöster in der ganzen Welt auch zum Gebet für die Ukraine aufgerufen. Eine geistliche Unterstützung, die auch mitten in Todesangst und Kämpfen in der Ukraine nicht unbemerkt bleibt, wie Kaczmarek nach ihren Gesprächen mit den Schwestern feststellt: „Sie spüren, dass Sie ein Teil der Kirche sind und dass viele Menschen mit Ihnen sind.“

Als Reaktion auf den Kriegsausbruch in der Ukraine hat das weltweite päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ ein Nothilfe-Paket in Höhe von 1,3 Millionen Euro auf den Weg gebracht. Das Geld komme nach Aussage des Geschäftsführenden Präsidenten von „Kirche in Not“, Dr. Thomas Heine-Geldern, Priestern und Ordensleuten zugute, die im ganzen Land in den Pfarreien, bei den Flüchtlingen, in Waisenhäusern und Altenheimen arbeiten.

Unterstützen Sie den Einsatz von Kirche in Not mit Ihrer Spende  – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Nothilfe Ukraine

 

 

Ordensfrauen im Luftschutzkeller © KIRCHE IN NOT

Luftschutzkeller mit Zivilisten und Ordensfrauen © KIRCHE IN NOT

 

 

Titelbild: Geflüchtete Menschen beten in einem Bunker in Kiew. © Kirche in Not

Weitere Infos

Spenden mit Stichwort „Ukraine CY01026" werden erbeten auf:
 
 Caritas international, Freiburg
 Spendenkonto 202
 Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
 BLZ 660 205 00
 IBAN Nr.: DE88 6602 0500 0202 0202 02,
 BIC-Nr.: BFSWDE33KRL
 oder online unter: www.caritas-international.de

 

Unterstützen Sie den Einsatz von Kirche in Not mit Ihrer Spende – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Nothilfe Ukraine



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