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Gut besuchte KHG-Sonntagabendgottesdienste im altehrwürdigen Gotteshaus

St. Blasius: Ort der Gottesbegegnung

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Regensburg, 20. November 2024

Das Kirchenschiff der Dominikanerkirche St. Blasius war am Sonntagabend gut gefüllt. Seit 20. Oktober gibt es in dem von 1246 bis 1383/84 erbauten Gotteshaus um 20 Uhr wieder Sonntagsgottesdienste. Die inzwischen fünfte Eucharistiefeier am Volkstrauertag war die erste nach der offiziellen Amtseinführung des neuen Regensburger Hochschulseelsorgers Martin Seiberl am 12. November. In Kooperation mit der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) ist er verantwortlich für diese Angebote. Nicht nur Studierende nehmen sie wahr, sondern auch Gläubige aller Altersgruppen – so auch am vergangenen Sonntag gut 100 Personen.

Die altehrwürdige Dominikanerkirche ging (mit dem Klostergebäude) im Jahr 1956 aus dem Besitz des Erzbischöflichen Instituts St. Paul an den Freistaat Bayern. Im Februar 1960 wurde dem Regensburger Domkapitel per Vertrag die Nutzung erlaubt. Ab April 2017 erfolgte die Instandsetzung des staatseigenen Gebäudes, das seit Frühjahr 2024 wieder öffentlich zugänglich ist. Natürlich sollte das Gotteshaus ein Ort des Glaubens und der Kultur, des Geistlichen und des Geistigen sein, aber auch Verbänden und Gruppen zur Verfügung stehen: der Marianischen Männerkongregation für ihr Hauptfest und den St. Marienschulen für die Schulgottesdienste. Das Domkapitel bot die Kirche zudem der KHG als neue Heimat an.

Schöne, ansprechende Gottesdienste

Dies setzt nun der seit 1. September wirkende Hochschulseelsorger Martin Seiberl um. „Die zentrale Lage der Dominikanerkirche ermöglicht uns, die Leute gut zu erreichen“, erläutert der Seelsorger. Bisher fand der Gottesdienst in der Kirche St. Paul in Königswiesen statt. Sein Ziel sind schöne, ansprechende Gottesdienste, an jedem Sonntag um 20 Uhr – eine Uhrzeit, zu der es sonst in Regensburg keine Messe gibt. Bei diesem Zeitpunkt lässt sich vorher und auch nachher noch etwas unternehmen – und der Sonntag eben mit einem Gottesdienst ausklingen.

Atmosphäre und Gestaltung der Liturgie sollen dabei zum 800 Jahre alten Kirchenraum passen – in erster Linie mit entsprechender Musik, wie jüngst durch die Beiträge des Vokalensembles Hubert Velten.

Der von Regionaldekan Holger Kruschina geleitete Männerchor trug mit Chorsätzen aus unterschiedlichen Epochen und Stilrichtungen (u.a. Palestrina, Mendelssohn-Bartholdy, Gospel) zu einer dem Kirchenraum entsprechenden (Klang)Atmosphäre bei. Dies unterstrich Seiberl zudem durch seinen eigenen Gesangsanteil.

Studierende fest mit eingebunden

Weitere liturgische Aufgaben – Ministranten- und Lektorendienste – übernehmen vor allem Studierende, zum Teil auch die Musik. So hat den ersten Gottesdienst ein Ensemble der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik umrahmt. „Besondere Gottesdienstgestaltungen sollen immer wieder für Abwechslung sorgen“, erklärt der Geistliche. Aus den zehn Interessenten für diese Aufgaben sind inzwischen 22 geworden, die sich einbringen. „Erfreulicherweise beteiligen sich junge Leute mit Elan an der Liturgie, der sie mit großer Wertschätzung begegnen“, erläutert Seiberl.

Zum Sonntagsgottesdienst gehört auch die Predigt. Der Hochschulseelsorger stellte anhand von drei alttestamentlichen Szenen den Staub und dessen symbolträchtige und kultische Bedeutung für die Menschen der damaligen Zeit heraus: Symbol für Zerbrechlichkeit, Begrenztheit und Vergänglichkeit – und auch für „die Berührung durch den Tod“, so Seiberl. „Auch wir finden uns in solchen Situationen wieder“, spannte der Geistliche den Bogen von den Bibeltexten zur Gegenwart, zum Leben der heutigen Menschen. Die drei Staub-Episoden erweiterte er mit der in der Sonntagslesung enthaltenen tröstenden Zusage, in der „Gott jenen, die im Land des Staubes wohnen, eine neue Perspektive eröffnet. „Ihr seid im Buch des Lebens verzeichnet, und niemand wird euch aus dem Buch heraustilgen“, zitierte der Geistliche sinngemäß die Verheißung neuen Lebens.

Darauf nahm Hochschulseelsorger Seiberl am Ende des Gottesdienstes nochmals Bezug und wies auf die entsprechenden Gedenken im „Totenmonat November“ und speziell am Volkstrauertag hin. Sein Dank galt dem Vokalensemble Hubert Velten und den aktiv am liturgischen Dienst beteiligten Studentinnen und Studenten.

Im Advent sind zwei Lichterrorate geplant, musikalische Gestaltungen unter anderem durch Orgel mit Cello bzw. mit Gesang. Ferner will Seiberl ab und zu auch andere Prediger für die Gottesdienste einladen. Insgesamt will er die Dominikanerkirche als einen „Ort der Gottesbegegnung“ etablieren, wo Gemeinschaft erfahren und Glaube vertieft werden kann. Das Ausschlaggebende, so der Seelsorger, sei ein „Ergriffensein vom Gottesdienst“.

Text und Bilder: Markus Bauer

(mw)



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