News Bild Fastentuch von Lukas Sünder verhüllt Altarraum in der Kirche St. Andreas in Stadtamhof
Fastentuch von Lukas Sünder verhüllt Altarraum in der Kirche St. Andreas in Stadtamhof

Mit den Augen fasten

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Regensburg, 14. Februar 2023

Vom Aschermittwoch, 22. Februar, bis zum Karfreitag, 7. April 2023, wird das Fastentuch des Künstlers Lukas Sünder den Altarraum der Kirche St. Andreas in Regensburg-Stadtamhof verhüllen. Die Eröffnung findet im Rahmen der Abendmesse am Aschermittwoch um 18.30 Uhr in Anwesenheit des Künstlers statt.

 

Was ist ein Fastentuch?

Die Tradition der Fastentücher reicht bis ins Mittelalter. Während der Passionszeit werden der Altar und bildliche Darstellungen Jesu mit einem Fastentuch verhüllt. Auch Hungertuch, Palmtuch, Passionstuch oder Schmachtlappen genannt, dient es den Gläubigen dazu, sich im Gottesdienst ganz auf das gesprochene Wort zu konzentrieren und sozusagen mit den Augen zu fasten.
 

Lukas Sünders Fastentuch trägt den Titel + ∞ - ∞

Sünders Tuch aus Fallschirmseide thematisiert den Aspekt von räumlicher Energie in seiner thermodynamischen, spirituellen und politischen Dimension. Auf einer Fläche von 4,5 x 7 m zeigt es die Feldlinien eines typischen Dipol-Kraftfeldes in idealisierter Form. Die Feldlinien dehnen sich bis ins Unendliche aus, was den Titel des Tuches erklärt. Ein Dipol-Kraftfeld entsteht typischerweise zwischen zwei elektronischen oder magnetischen Polen.

Übertragen auf die Kirche St. Andreas wird die Spannung und Energie, die sich zwischen zahlreichen Gegensätzen ergibt, sichtbar gemacht. Unsichtbare Energien des Raumes und des Glaubens wie z.B. Heiliges-Profanes, Gott-Mensch, Diesseits-Jenseits, Anabase-Katase, Individuum-Kollektiv oder auch Frage-Antwort werden auf diese Weise erkennbar.
 

Der Künstler Lukas Sünder

Lukas Sünder wurde 1989 in Hanau geboren. Er studierte Performative Künste in sozialen Feldern an der Fachhochschule Frankfurt und Visuelle Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. Er selbst bezeichnet sich als „Konzeptkünstler“, der gerne mit den unterschiedlichsten Materialien arbeitet. Dabei gibt die Idee immer das Material vor.

Seine Arbeiten entstehen oft im Kontext der Orte und im Dialog mit den Menschen vor Ort. Nach diversen Arbeiten im Kontext mit Kirchen und deren Gemeindemitgliedern erhielt Lukas Sünder 2013 ein Stipendium der bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk.

 

Ines Amann/ mk



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