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Fahrenberg: Sternwallfahrt für den Frieden in der Ukraine

Kraft des Gebetes ist stärkste Kraft

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Fahrenberg, 24. April 2023

Erhaben steht die Fahrenberger Friedensmadonna am Ostgiebel der Wallfahrtkirche Mariä Heimsuchung. Am vergangenen Samstag machten sich auf Initiative von Bernhard Meiler von der Regensburger Diözesanfußwallfahrt, Hunderte von Pilgern jeden Alters auf, um für den Frieden zu beten. Aus allen Himmelsrichtungen wie Tirschenreuth, Pleystein und Waldthurn zogen sie betend und singend auf den „Heiligen Berg der Oberpfalz“. Auch Bischof Rudolf Voderholzer war angereist, um mit den Gläubigen zu pilgern und die Heilige Messe zu feiern.

Maria, wir rufen Dir zu!

Am späten Nachmittag füllte sich vorerst ganz langsam die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung und auch das außenliegende Areal rund um die Jahrhunderte alte Wallfahrtsstätte. Plötzlich tauchten bei der „Sternwallfahrt für den Frieden“ aus allen Himmelsrichtungen kommend, betende und singende Menschen, ob vom Rosenkranzweg, über die Straße von Oberbernrieth oder aus dem Bereich der großen Fahrenbergskiabfahrt mit Pilgerkreuzen innerhalb von wenigen Minuten auf. „Maria wir rufen zu Dir! war immer wieder aus unzähligen Kehlen zu hören, auf so manchen Pilgerkreuz stand „O Maria hilf“. In vollem Glanz begrüßte die seit 67 Jahren in 27 Meter Höhe auf dem Ostgiebel der Wallfahrtskirche und in den Osten blickende Friedensmadonna die zahlreichen Pilger. Wallfahrer hatten sich für den Frieden in der Ukraine aber auch in der ganzen Welt aufgemacht, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen und für den Frieden zu beten und zu singen.

Kanonen, Panzer und ein Meer von Tränen

An der Pfarrkirche St. Sebastian in Waldthurn hatten sich eineinhalb Stunden zuvor viele kirchliche Vereinsabordnungen, darunter auch der Katholische Frauenbund, Kolping und die Katholische Landjugend Waldthurn aber auch Pilger aus Neustadt/WN, Floß, Luhe, die Maria Kulm - Wallfahrer und viele mehr versammelt, um die Strecke auf dem Rosenkranzweg zum Fahrenberg gemeinsam zu gehen. Mit dabei, der Waldthurner Pfarrer Norbert Götz, Pilgerführer Meiler und nicht zuletzt der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer. „Die Kraft des Gebetes ist die stärkste Kraft“, sagte der Bischof kurz vor dem Start. „Beten wir darum, dass sich die Herzen der politischen Entscheider erweichen lassen und die Kriegstreiben sowohl in der Ukraine aber auch in der ganzen Welt beenden“.

Pilgerführer Bernhard Meiler (rechts) begrüßte Bischof Rudolf und die Pilger.

Friedensmadonna blickt in Richtung Böhmen

In Tirschenreuth war man am Morgen gestartet, Gruppen aus Bärnau, Hohenthan, Schwarzenbach, Altglashütte und Plößberg hatten sich angeschlossen und zogen nach Süden zum Fahrenberg. Zahlreiche Pilger aus Pleystein kamen aus östlicher Richtung zur 3,50 Meter großen und acht Zentner schweren „Madonna des Friedens“. Viele waren aber auch von daheim aus alleine zu Fuß unterwegs. Organist Tom Zielbauer beeindruckte während der Wallfahrtsmesse an der Orgel. Die Trachtenkapelle Waldthurn unter der Leitung von Josef Pflaum sen. Gestaltete die Wallfahrt ebenfalls musikalisch. Der gastgebende Pfarrer der Pfarrei St. Sebastian Waldthurn, Norbert Götz, begrüßte die Gläubigen und Bischof Rudolf Voderholzer. „Der Friede sei mit euch“, rief Voderholzer lautstark. „Heute hätten wir die Kirche zweieinhalb Mal füllen können“, blickte er dankbar in den Kirchenraum. Neben den Konzelebranten konnte er auch einen ukrainischen jungen Mann begrüßen, der aus seiner Heimat vertrieben worden war und die Friedensmesse mitfeierte.

„Heute ist die erste Wallfahrt im Jahr, mir steckt sie auch noch ein bisschen in den Gliedern“, erklärte der Diözesanbischof schmunzelnd und sprach dabei so manchen Pilger aus dem Herzen. Man habe hier auf den Fahrenberg eine große Bitte mitgenommen, die große Sorge um den Frieden in der Welt. insbesondere in der Ukraine. Auch sei dies heute eine Dankwallfahrt, denn es ist die erste Wallfahrt seit drei Jahren ohne irgendeine Beschränkung. „Der Fahrenberg ist für mich ein bewegender Ort wegen der nach Osten schauenden Gottesmutter, die mein Vorvorvorgänger Erzbischof Michael Buchberger 1956 dort hat anbringen lassen, denn sie schaut in die Heimat meiner Mutter, in zirka 35 bis 40 Kilometer Entfernung“.

Die Plätze in der Wallfahrtskirche reichten für den Ansturm der Pilger nicht aus. Die Messe wurde daher auch nach draußen übertragen.

65 Jahre Fahrenbergmesner

Am Ende der Sternwallfahrt und Friedensmesse auf dem Fahrenberg überreichte der Regensburger Bischof den vollkommen überraschten Fahrenbergmesner, den 82-jährigen Josef Riedl, für 65 Jahre treue Mesnerdienste in der Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung die Mesner – Ehrennadel in Gold. „Mir sagt ja keiner was“, stammelte der ergriffene Mesner Sepp voll Dankbarkeit bei der Übergabe der Urkunde vor den unzähligen Pilgern. Seit sechseinhalb Jahrzehnten erfüllt er in und um die Fahrenberger Wallfahrtkirche die Aufgaben eines perfekten Mesners. In fünfter Generation führt er die 186-jährige Mesnertradition seiner Familie auf dem Heiligen Berg der Oberpfalz. 65 Jahre Mesner dürfte bayernweit einmalig sein. Seit 1958 ist er mit der Betreuung dieses weithin bekannten Heiligtums der Wallfahrtskirche „Unserer Lieben Frau vom Fahrenberg“ betraut. Vielen Tausenden von Pilgern ist der „Mesner Sepp“ wie er genannt wird, bekannt und gehört einfach zum Fahrenberg.  

Text und Fotos: Franz Völkl

Für 65 Jahre Mesnerdienst erhielt Josef Riedl eine Urkunde aus den Händen des Bischofs.



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