„Es gibt absolut keinen Grund, pessimistisch zu sein“ - Otto von Habsburg im Regensburger Dom
(pdr) Am Donnerstag, 6. Juni, ging das „Domforum Regensburg“ in die dritte Runde. Mit Otto von Habsburg (94), der 20 Jahre Mitglied im Europäischen Parlament war, konnte nach Bundeskanzler a.D. Helmut Kohl und Kardinal Miroslav Vlk erneut ein „großer Europäer“ vom Regensburger Bischof begrüßt werden. Bischof Gerhard Ludwig hatte den Sohn des letzten österreichischen Kaisers eingeladen, im Dom St. Peter zu sprechen.
In seinem Vortrag zum Thema „Gibt es noch ein christliches Europa?“ erklärte Otto von Habsburg vor mehreren Hundert Zuhörern, ohne das Christentum könne Europa nicht existieren. Er forderte die Christen auf, sich für den Gottesbezug in einer europäischen Verfassung einzusetzen. Gegenüber den Atheisten dürfe man nicht schweigen. „Es ist eine Ehre, dass wir Instrumente Gottes sein können“, so von Habsburg. „Wir sind verpflichtet, den Menschen die Wahrheit zu sagen. Gott hilft uns dabei. Allerdings müssen wir ganz anders auftreten.“ Viele Menschen hätten ein gestörtes Verhältnis zum Leben. „Aber wer glaubt, hat keine Angst vor der großen Leere“. Für Christen sei der Tod eine Verlängerung des Lebens in die Ewigkeit hinein. Ein Zeuge der „gewaltigen Hoffnung“, die der christliche Glaube gibt, sei Papst Johannes Paul II. gewesen, der besonders die Jugend angezogen habe.
Von Habsburg erinnerte an die Tatsache, dass die katholische Kirche außerhalb Europas wachse. Aber auch im gegenwärtigen Europa gebe es bei allen Schwierigkeiten „absolut keinen Grund, pessimistisch zu sein. Ich appelliere eindringlich, die Chancen zur Weltgestaltung aufgrund der christlichen Hoffnung zu nutzen“.