Köstliche Flammen als neuer Pfingstbrauch
Es sollte ein neuer Pfingstbrauch werden: Der aufwendig zubereitete Brandteig erinnert in seiner Beschaffenheit an Windbeutel, die Pfingstzunge ist aprikotiert und mit Vanillecreme gefüllt. Der Hauptteil ist mit gelbem, der kleinere Teil mit rotem Fondant glasiert, um die Gestalt einer Flamme nachzuahmen. Feuerzungen gelten als biblisches Bild für die Kraft des Heiligen Geistes. Somit entstehe ein verbindendes bildliches Element zum Pfingstfest, erklärt Michael Fuchs, Besitzer des Cafés. Zusammen mit seiner Frau Petra und seinen Auszubildenden führt er seit 1991 den Betrieb, welcher bereits seit 1917 in Familienbesitz ist.
Christstollen an Weihnachten, Osterbrot an Ostern – doch für Pfingsten fehlte ein spezielles Gebäck. Dies wollte der damalige Religionslehrer des Regensburger Privat-Gymnasiums Pindl, Josef Braun, im Jahr 2003 mittels eines Wettbewerbs zwischen einigen Konditoren und Bäckern in Regensburg und Umgebung ändern. Eine Jury aus Lehrern, Schülern und dem Obermeister der Konditoren-Innung Oberpfalz, Bernhard Scheck aus Riedenburg, kürte das Café Orlando di Lasso mit seiner Pfingstzunge zum Sieger. Das neue und anfangs patentierte Pfingstgebäck schlug hohe Wellen, als es in den Nachrichten erschien. Seither sorgt das Café am Alten Kornmarkt 2, welches nach einem franko-flämischen Komponisten benannt ist, jedes Jahr für Nachschub.