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Ein Leben für Kinder

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Der Caritasverband Regensburg veranstaltete am Internationalen Kindertag den „Dialogabend Janusz Korczak“. Der bedeutende polnische Pädagoge und Kinderarzt formulierte als erster die Rechte für Kinder – und starb für seine Überzeugungen. In diesem Jahr ist sein 75. Todestag.

Wie soll man ein Kind lieben? Diese Frage zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben des polnischen Kinderarztes und Pädagogen Janusz Korczak. Anfang der 1920er Jahre schrieb er in seiner „Magna Charta Libertatis“ über die Grundrechte von Kindern – beispielweise auf das uneingeschränkte Achten ihrer Persönlichkeit. Jahrzehnte später entwickelte sich daraus die UN-Kinderrechtskonvention.

In diesem Jahr ist der 75. Todestag von Janusz Korczak, der zu den einflussreichsten Pädagogen des 20. Jahrhunderts zählt. Am Internationalen Kindertag veranstaltete der Caritasverband für die Diözese Regensburg im Uni-Kindergarten Augustinushaus daher den „Dialogabend Janusz Korczak“. Dabei erinnerten die Referenten an das Leben und Wirken des Mannes und fragten: Was können wir heute noch von ihm lernen? Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann gab in seinen Begrüßungsworten bereits eine erste Antwort, indem er Korczak mit folgenden Worten zitierte: „Kinder werden nicht erst zu Menschen, sie sind es heute schon.“  

Dr. Matthias Kneip, Schriftsteller und bekannter Polenexperte, stellte die Biografie und die Persönlichkeit Janusz Korczaks vor, der vermutlich 1879 in Warschau geboren wurde. Sein Leben widmete Korczak den Kindern: Er engagierte sich bis aufs Äußerte für deren Rechte, schrieb Kinderbücher und Fachliteratur, leitete Waisenhäuser. Kneip zeigte auch den Schwarzweiß-Kurzfilm Die Steine weinten: Über Leben und Tod des Janusz Korczak, getragen von Zitaten des Pädagogen aus seinen Veröffentlichungen, untermalt von leiser Klaviermusik.

Danach referierte Ursula Lutz, Caritas-Fachberaterin für Kindertageseinrichtungen, über Korczaks pädagogisches Werk. Eines seiner bedeutendsten Bücher trägt den Titel Wie man ein Kind lieben soll. Der Pädagoge rät darin, die Individualität sowohl des Kindes als auch des Erziehers zu achten. Wer im Sinne Korcaks erziehen möchte, dem empfahl die Caritasexpertin: „Lassen Sie sich auf eine achtsame Begegnung mit Kindern ein. Hören Sie zu, was sie erzählen, beobachten Sie, was sie tun, reagieren Sie besonnen.“ 

Der Kinderarzt Korczak betrachtete Musik als wichtigen Bestandteil pädagogischer Arbeit und so gestaltete Monja Markard den Abend musikalisch. Die Sängerin und Studierende an der Caritas-Fachakademie für Sozialpädagogik präsentierte Lieder aus der Lebenszeit Korczaks, beispielsweise von den Comedian Harmonists. 

Zurück zur Frage: Wie soll man ein Kind lieben? Die Teilnehmer der Veranstaltung erfuhren, wie Korczak selbst sie beantwortete – nicht nur in seinen Schriften, sondern auch in seinem Handeln: Am 5. August 1942 transportierte die SS „seine“ Kinder aus dem Waisenhaus ins Vernichtungslager Treblinka ab. Er begleitete sie, obwohl er wusste, dass dies seinen Tod bedeutete.



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