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Durch das Kirchenjahr: Der Blog zum Sonntagsevangelium

Unsere Auferstehung

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Regensburg, 14. Februar 2025

Papst Benedikt XVI. schreibt: „Nur wenn Jesus auferstanden ist, ist wirklich Neues geschehen, das die Welt und die Situation des Menschen verändert.“ Das ist es, was auch Paulus in seinem Brief an die Gemeinde in Korinth im 15. Kapitel in den Versen zwölf und 16 bis 20 meint: Die Auferstehung Jesu hat wirklich unsere Situation als Menschen verändert. Und zwar deswegen, weil Christus ist für jeden einzelnen Menchen gestorben und, weil er unser Schicksal als Menscheit insgesamt geteilt hat. Dadurch hat er uns zum Leben geführt. Und wir werden es sehen.

Sechster Sonntag im Jahreskreis C – 1. Korintherbrief 15,12 und 16 – 20

„Schwestern und Brüder! 12 Wenn aber verkündet wird, dass Christus von den Toten auferweckt worden ist, wie können dann einige von euch sagen: Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht? 16Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, ist auch Christus nicht auferweckt worden. 17Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos und ihr seid immer noch in euren Sünden; 18und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren. 19Wenn wir allein für dieses Leben unsere Hoffnung auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen. 20Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen.“

In der Gemeinde von Korinth scheint es Christen gegeben zu haben, die ihre Schwierigkeiten mit der Lehre von der Auferstehung der Toten hatten. Ihnen stellt der Apostel Paulus eine Kurzform des christlichen Glaubens entgegen, die wir am vergangenen Sonntag gehört haben: „Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift.“ (1 Kor 15,3 – 4). Der Tod und die Auferstehung Jesu sind der Dreh- und Angelpunkt des christlichen Bekenntnisses.

Doch eine Frage bleibt zunächst noch offen: Was bedeutet denn diese Auferstehung für uns und für unser Leben nach dem Tod? Dazu nun scheinen einige in Korinth der Meinung zu sein: „Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht“. Paulus widerspricht deutlich: Wenn Tote nicht auferweckt werden, ist auch Christus nicht auferweckt wurden – dann aber ist unser Glaube sinnlos und leer; er ist ein Trugbild. Das Glaubensbekenntnis vom Tod und von der Auferstehung Jesu wäre dann kein fester Grund, auf dem wir stehen (vgl. 1 Kor 15,1); es wäre nur trügerischer Schein.

Für Paulus gibt es einen zwingenden Zusammenhang zwischen der Auferstehung Jesu und unserer Auferstehung. Es könnte doch Christen geben, die zwar fest daran glauben, dass Jesus von den Toten auferstand, nicht aber, dass auch wir einst auferstehen werden. Diese Option gibt es für Paulus nicht. Wer an der Auferstehung aller zweifelt, muss an der Auferstehung Jesu zweifeln. Und umgekehrt: Wer an die Auferstehung Jesu glaubt, muss auch an unsere Auferstehung glauben. Damit ist etwas entscheidendes über den Tod und die Auferstehung Jesu gesagt, das bereits im Glaubensbekenntnis aus dem Korintherbrief anklingt: Jesus ist gerade für unsere Sünden gestorben (vgl. 1 Kor 5,3).

Die Auferstehung ist damit nicht einfach nur das letzte und größte Wunder des Jesus von Nazareth. Sie ist nicht nur die größte Tat des Mannes, der auch über Wasser gehen konnte, Kranken heilte, Blinde sehend machte und Dämonen austrieb. Papst Benedikt XVI. schrieb in seinem Jesus-Buch: „Nur wenn Jesus auferstanden ist, ist wirklich Neues geschehen, das die Welt und die Situation des Menschen verändert.“ Das ist es, was auch Paulus meint: Die Auferstehung Jesu hat wirklich unsere Situation als Menschen verändert – nicht, weil in der langen Geschichte der Menschheit einmal das Wunder einer Auferstehung geschah. Nein: Christus ist für uns gestorben und hat unser Schicksal geteilt. Dadurch will er aber uns zum Leben führen. Tod und Auferstehung geschahen für uns.

Wenn also Christus auferweckt wurde, dann werden auch wir auferweckt. Wer die Auferstehung der Toten leugnet, kann das universale Heilsgeschehen des Todes und der Auferstehung Jesu nicht annehmen. Paulus schildert die letzte Konsequenz dieser Haltung: Unser Glaube wäre „nutzlos“. Doch der Apostel ist sich sicher: „Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen.“ Diese Auferstehung hat auch unser Los gewendet, unseren Tod besiegt und unsere Fesseln gelöst. Das ist der Kern unseres Glaubens: Dass wir in das Schicksal Jesu hineingenommen wurden – im Tod wie im Leben.

Das Zitat entstammt: Joseph Ratzinger – Papst Benedikt XVI., Jesus von Nazareth. Zweiter Teil, Freiburg im Breisgau, S. 266 – 267.

Text: Benedikt Bögle

(sig)



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