News Bild Dritter Pilgerweg „Auf Wolfgangsspuren durch das Bistum“ führte nach Eilsbrunn
Dritter Pilgerweg „Auf Wolfgangsspuren durch das Bistum“ führte nach Eilsbrunn

Spirituell-geistliche Rückzugsorte im Regensburger Land

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Eilsbrunn, 12. Mai 2024

Der heilige Wolfgang in seinen geistlichen Tätigkeiten als Mönch und als Bischof stand im Mittelpunkt des inzwischen dritten Pilgerweges mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer zum Motto „Auf Wolfgangsspuren durch das Bistum“. Diesmal ging es hauptsächlich durch den Wald von Riegling/Kleinprüfening nach Eilsbrunn, wo sich die älteste Wolfgangskirche im Bistum Regensburg befindet.

Vor der Nepomukstatue bei der Fähre begrüßte Eilsbrunns Pfarrgemeinderatssprecher Michael Walser die rund 30 Pilgerinnen und Pilger, besonders Bischof Voderholzer als den 75. Nachfolger des heiligen Wolfgang und den Eilsbrunner Seelsorger Michael Götz. Auf das in diesem Jahr gefeierte 1100-jährige Wolfgangsjubiläum ging Walser ebenso ein wie auf den Ablauf dieses Pilgerweges. In der ersten Station, der Michaelskapelle in Riegling, eröffnete Bischof Rudolf mit einem einführenden Gebet den Pilgermarsch, Dr. Werner Chrobak erläuterte die Gründungsgeschichte des Gotteshauses, insbesondere den Bezug zum Kloster in Prüfening.

 

Der heilige Wolfgang als Mönch

Den Emmeramsteig entlang führte der Pilgerweg größtenteils durch den Wald, wo noch erhaltene Grenzsteine mit entsprechenden Zeichen und Zahlen an den heiligen Emmeram und das Kloster erinnern – auch Eilsbrunn gehörte damals zu diesem Kloster. Für den Warentransport oder auch für Besuche usw. wurden diese Grenzsteine fixiert. Bei einem dieser Steine informierte Michael Walser über wichtige Stationen im Leben des heiligen Wolfgang bis zu dessen Eintritt ins Kloster in Einsiedeln in der Schweiz sozusagen als Spätberufener mit 40 Jahren. Mit 43 Jahren wurde Wolfgang dann 968 zum Priester geweiht, vier Jahre später auf Empfehlung des Passauer Bischofs Pilgrim Bischof in Regensburg.

Wolfgangs Bezug zu Eilsbrunn

Anhand einer Vereinbarung am Rande des Reichstages in Verona im Mai 983, dass das Gut Atasfeld (Atzfeld) in den Besitz des Klosters Prüfening kommen sollte, schilderte Walser den durchaus möglichen Bezug des heiligen Wolfgang zu Eilsbrunn. Er könnte sich zuvor das Gut, das im heutigen Eilsbrunn lag und im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde, angesehen haben und wohl öfters hierher gepilgert sein. Und einen weiteren Gedanken nannte der Pfarrgemeinderatssprecher. Die Gegend hier – Labertal und Alpinsteig – könnte ihn stark an seine Gotteserfahrungsjahre in Einsiedeln erinnert haben. „Vielleicht war die Region des heutigen Eilsbrunn sein spirituell-geistlicher Rückzugsort, vielleicht haben die Mönche von St. Emmeram später in Erinnerung an Wolfgang hier eine Kirche gebaut“, konkretisierte Walser. Bis ins Jahr 1031 reicht die Historie des Gotteshauses zurück.

 

Der heilige Wolfgang als Bischof

Dem Thema „Der heilige Wolfgang als Bischof“ widmete sich eine weitere Statio mit den drei Punkten Trennung von Abt- und Bischofsamt, Abtrennung des Bistums Prag vom Bistum Regensburg und Gründung der Domspatzen. Insgesamt also eine Förderung des Glaubens über Sprach-, Landes- und Kulturgrenzen hinaus. Beim Marienmarterl neben dem Sportplatz erläuterte der Eilsbrunner Wallfahrtsführer Anton Ostermeier die Historie bzw. die Neugestaltung dieser Marienstatue. Von dort ging es dann bergab nach Eilsbrunn zu der dem heiligen Wolfgang geweihten Pfarrkirche. Als ein Rosenkranzgesetz betete Michael Walser „… Leibes Jesus, zu dem der heilige Wolfgang vielleicht hier in Eilsbrunn gebetet hat“. Am Ende der einzelnen Stationen gab es Impulse zu verschiedenen Aspekten, verbunden mit Fragen an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum persönlichen Nachdenken.

 

Segen mit dem Wolfgangsreliquiar

Im Eilsbrunner Gotteshaus würdigte Ortspfarrer Michael Götz den Pfarrpatron als Vorbild und lud auch weiterhin zur Neuentdeckung dieses Heiligen ein. Bischof Voderholzer hieß besonders die weiteren Gläubigen und Pfarrangehörigen willkommen, welche die Kirche gut füllten. Der Oberhirte stimmte der zuvor von Michael Walser aufgestellten Hypothese zu, denn „der heilige Wolfgang war viel unterwegs, die Strecke hierher war dabei ein leichterer Marsch. Die Verbindung über die Abtei St. Emmeram ist nachvollziehbar.“ Sein Dank galt den Gläubigen und Pilgern für die Verehrung des heiligen Wolfgang. Für den eucharistischen Segen am Ende der abschließenden Andacht und für die Einzelsegnung hatte der Bischof die wertvolle Wolfgangsreliquie aus Matting dabei. Da auf der Monstranz auch der heilige Wolfgang mit seinen Attributen abgebildet ist, erläuterte der Bischof vor allem den anwesenden Kindern diese Elemente. Mit dem persönlichen Einzelsegen mittels Reliquiar endete der geistliche Teil. Im Gasthaus Erber war dann noch Gelegenheit zur Stärkung. Hier hatte Michael Walser noch eine Infotafel zu dem von ihm zuvor bereits geschilderten Vertrag zum Gut Atasfeld (Atzfeld) vorbereitet.

Text und Fotos: Markus Bauer
(jas)



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