News Bild Die Wirkungsgeschichte einer genialen Persönlichkeit nachempfinden – hochkarätiges Symposium zu Johann Joachim Winckelmann und König Ludwig I.

Die Wirkungsgeschichte einer genialen Persönlichkeit nachempfinden – hochkarätiges Symposium zu Johann Joachim Winckelmann und König Ludwig I.

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In der vergangenen Woche, am 8. und 9. November 2018, hat im Runtingersaal Regensburg ein Symposium stattgefunden, bei dem des „Vaters der Archäologie“, Johann Joachim Winckelmanns (1717-1768), und des kunstsinnigen bayerischen Königs Ludwig I. (1786-1868) gedacht wurde. Winckelmann war vor 250 Jahren, Ludwig I. vor 150 Jahren gestorben. Das Symposium begann mit einer Exkursion zur Walhalla bei Donaustauf, die nach exakten Vorstellungen Ludwigs I. entsprechend dem Kunstgeschmack Winckelmanns errichtet worden ist. Wenn Prof. Dr. Sigmund Bonk auf eine der ersten Büsten in der Walhalla deutet, - die zweite von rechts -, die den Altertumsforscher zeigt, dann verweist er damit auf den eigentlichen Begründer des Klassizismus und den Initiator des Philhellenismus in Deutschland und Europa.

Veranstalter und Förderer des Symposiums waren das Akademische Forum Albertus Magnus, der Historische Verein für Oberpfalz und Regensburg, die Winckelmann Gesellschaft mit Sitz in Stendal, die Regensburger Universitätsstiftung Pro Arte, die Katholische Akademie in Bayern sowie die Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Regensburg (KEB).

Winckelmanns Maxime „Edle Einfalt und stille Größe“ zieht sich als Muster durch das Regensburger Symposium „Johann Joachim Winckelmann (1717 -1768) und Bayern – eine europäische Dimension“, das mehr als 80 Gäste aufsuchten und das somit einen sehr regen Zuspruch fand. Was das Team der Kunsthistorikerinnen Dr. Edith Heindl und Dr. Susanne Biber zusammen mit dem Akademischen Forum Albertus Magnus an Wissensschätzen via Experten-Vorträgen, Texten und Bildern vermittelt, lässt die bedeutende Wirkungsgeschichte einer genialen Persönlichkeit nachempfinden und tiefer verstehen.

So tauchte man ein in eine grandiose Welt, die seit Hunderten von Jahren unser Denken und Handeln prägt: die Klassik in ihrer zeitlosen Dynamik. Winckelmanns Verdienst war es nicht zuletzt, das Wahre, Gute und Schöne seiner Zeit als Ideal neu zu vermitteln. Damit ist auch das Gedankengut der Antike verjüngt auferstanden – nicht zuletzt in dem Bauprogramm König Ludwigs I. von Bayern. Im Mittelpunkt des Symposiums standen jedoch die berühmte Laokoongruppe im Belvederehof des Vatikans und deren divergierende Interpretationen.

J.J. Winckelmann selbst schätzte als Archäologe und Schriftsteller die in Rom gewonnene Freiheit, „ohne Mühlräder um den Hals“ leben und tätig sein zu dürfen. Erst in der „unvergleichlichen Stadt“ und nach seiner Konversion zum Katholizismus ist er zu einem glücklichen Menschen geworden. Nach vielen Jahren reiste er 1768 wieder zurück nach Deutschland. Es war die Stadt Regensburg, in der er die Reise abbrach: „Alles ist nichts gegen Rom.“ Umzukehren war ein tragischer Entschluss, denn seine Traumstadt erreicht er nicht mehr. In Triest wurde er ausgeraubt und ermordet.

Es referierten in der Reihe ihres Auftritts: Dr. Margaretha Huber, Prof. Dr. Max Kunze, Dr. Edith Heindl, Dr. Florian Knauß, Prof. Dr. Sigmund Bonk, Dr. Helmut Hess, Prof. Dr. Hannelore Putz, PD Dr. Mathias René Hofter, Prof. Hermann Leber, Dr. Susanne Biber.



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