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Die Wallfahrtskirche auf dem Bogenberg

Renovierung geht bald los

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Regensburg/Bogenberg, 26. Juli 2022

Eine der berühmtesten Wallfahrtskirchen, die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt auf dem Bogenberg, wird generalsaniert. Baubeginn soll im Winter 2023/2024 sein. Die Durchführung der Innenrenovierung ist für das Jahr 2025 vorgesehen.

432 Meter hoch schwebt die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt auf dem Bogenberg. Die Kirche gilt als geistiges Zentrum mit über 30 regelmäßigen Wallfahrten jährlich. Insbesondere in den Monaten Mai bis Juni um die Festtage Christi Himmelfahrt und Pfingsten wird der Berg zum regelrechten Pilgerzentrum. Die spätgotische Hallenkirche, die in den Jahren zwischen 1448 und 1463 erbaut wurde, ist nicht nur die älteste katholische Marienwallfahrtskirche Bayern, sondern auch eine der wichtigsten im Bistum Regensburg. In den Jahren 1463-1870 wurde sie barockisiert, zwischen 1870 und 1887 regotisiert. Doch unabhängig von allen Bauarbeiten über die Jahrhunderte hinweg wird der 118 Meter über der Donau aufragende Bogenberg als Heiliger Berg Niederbayerns bezeichnet.

Die dreischiffige, 48 Meter lange, 25 Meter breite und 16 Meter hohe Hallenkirche mit erhöhtem Mittelschiff hat schon bessere Zeiten erlebt. Doch das soll sich nun ändern. Seit 2016 / 2017 wurden immer wieder Renovierungsarbeiten angekündigt, doch jetzt soll die Wallfahrtskirche mit Marienpatrozinium wieder im neuen Glanz erstrahlen. Ende des 20. Jahrhunderts hatte der Bildhauer Roland Friedrichsen bereits den Chorraum umgestaltet. In den Jahren von 1958-1960 ff. kamen neue Kirchenfenster von Wilhelm Braun mit der Thematik des Rosenkranzgeheimnisses hinzu. Immer wieder wurde die Kirche innerhalb der letzten 300 Jahre gemäß den aktuellen Bedürfnissen neu ausgestattet – auch die liturgischen Orte wurden über die Jahre hinweg räumlich verändert. Auf Wunsch der Kirchenverwaltung soll nun an der Kirche eine Außenrenovierung mit anschließender Innenrenovierung und Neuordnung und Umgestaltung der liturgischen Orte durchgeführt werden. Bauherr des Denkmals ist die Katholische Kirchenstiftung Bogenberg Hl. Kreuz/Mariä Himmelfahrt, die Baulast mit subsidiärer Baupflicht trägt der Staat, der durch das staatliche Bauamt Passau vertreten wird.

Um die Wallfahrtskirche wieder im neuen Glanz erstrahlen zu lassen, werden die Baumaßnahmen in mehrere Abschnitte unterteilt. Nach einem Vorprojekt zur Außen- und Innenrenovierung mit umfangreichen Voruntersuchungen folgt die Außenrenovierung. An diese wird sich die Innenrenovierung mit der Neugestaltung der liturgischen Orte (Altarraumgestaltung) und der Neuordnung der historischen Ausstattung anschließen. Das Vorprojekt für die Außen- und Innenrenovierung wurde mit einem kirchlichen Kostenanteil von 337.000. Euro genehmigt.

Derzeitiger Stand

Die Voruntersuchungen zur Außenrenovierung sind abgeschlossen und die Haushaltsunterlage Bau (Kosten) wird derzeit vom Staatlichen Bauamt Passau zusammengestellt. Diese werden nach deren Erhalt von der Kirchenstiftung voraussichtlich im Herbst 2022 dem Bischöflichen Baureferat zur Prüfung vorgelegt und anschließend zur Genehmigung an die bischöfliche Finanzkammer, Abteilung Stiftungswesen, weitergeleitet. Nach erteilter Genehmigung durch die Diözese kann mit der Baumaßnahme begonnen werden. Der Baubeginn soll im Winter 2023/2024 sein. Der Durchführungszeitraum zur Außenrenovierung wird aufgrund des Fledermausvorkommens im Dachraum nur in den Monaten September bis Februar möglich sein und voraussichtlich 2 Jahre dauern.

Parallel zur Außenrenovierung werden die umfangreichen Voruntersuchungen zur Innenrenovierung weiterverfolgt und präzisiert. Diese beinhalten alle notwendigen, baulichen Maßnahmen, sowie die Um- und Neugestaltung. Im Hinblick auf die Neugestaltung der liturgischen Orte und der Neuordnung der Ausstattung wurde bereits 2018 eine Arbeitsgruppe aus den Mitgliedern der Kirchenverwaltung und Mitgliedern der bischöflichen Kommission für kirchliche Kunst gebildet, die sich mit einem Konzept zur Marienwallfahrt beschäftigt. Dabei spielt die historische Ausstattungsgeschichte vom Mittelalter bis zur Neuzeit in Bezug auf die Verortung der Gnadenmadonna, als wichtigste Marienfigur der Kirche, eine entscheidende Rolle. Gleichzeitig beschäftigt man sich mit der Vielfalt der Mariendarstellungen, der funktionalen Anforderungen an die Wallfahrt und der Architektur des Raumes. Die konzeptionelle Planung ist noch nicht abgeschlossen.

Auf der Grundlage des erarbeiteten Konzeptes der Arbeitsgruppe, kann im Anschluss ein Auswahlverfahren zur Neugestaltung der liturgischen Orte und der Neuordnung der Ausstattung mit verschiedenen Künstlern durchgeführt werden. Nach Abschluss des Vorprojektes zur Innenrenovierung wird die Haushaltunterlage Bau (Kosten) vom Staatlichen Bauamt erstellt und als letzter Bauabschnitt an das Bischöfliche Baureferat zur Prüfung eingereicht, die dann an die Bischöfliche Finanzkammer zur stiftungsaufsichtlichen Genehmigung weitergeleitet wird. Die Durchführung der Innenrenovierung ist für das Jahr 2025 vorgesehen.

Förderverein hat schon 20.000 Euro an Spenden gesammelt

Eine besondere Aufgabe bei der Sanierung der Kirche kommt auch dem örtlichen Förderverein zu. Dieser hatte sich am 29. Juni 2020 gegründet. Wie der Vorsitzende und Landtagsabgeordnete Josef Zellmeier betont, sei der Bogenberg etwas ganz besonders. Mittlerweile zählt der Verein 60 Mitglieder – und das erklärte Ziel ist es, Kunst und Kultur sowie Denkmalschutz und Denkmalpflege auf dem Bogenberg zu fördern. Auch wenn der Freistaat Bayern für die Außensanierung zu einem Großteil verantwortlich ist, obliegt die Innensanierung der Pfarrei. „Die Instandsetzung ist eine riesige Aufgabe für diese kleine Kirchengemeinde“, so Zellmeier.

Zuschüsse gibt es sowohl von der Diözese Regensburg und seitens des Denkmalschutzes, allein diese werden nicht ausreichen. Die Pfarrei ist weiterhin auf die Hilfe des Fördervereins angewiesen. Der hat in den letzten Jahren aktiv Geld gesammelt. Mittlerweile sind 20.000 Euro zusammengekommen.  Doch in Anbetracht der hohen Kosten ist diese Summe nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Um das Kulturgut über der Bogen wieder als Gesamtkunstwerk erstrahlen zu lassen, würde sich Zellmeier freuen, wenn noch mehr Leute dem Förderverein beitreten und die Pfarrgemeinde bei der großen Herausforderung der Generalsanierung noch mehr finanziell unterstützen würden. „Schließlich ist der Bogenberg Teil der Geschichte und der Kultur des Landkreises sowie ganz Niederbayerns.“

Text: Stefan Groß / Karin Weiherer-Mulzer
Fotos: altrofoto/Uwe Moosburger

 



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