News Bild Die Misereor Fastenaktion 2024 richtet heuer den Blick auf das Projektland Kolumbien
Die Misereor Fastenaktion 2024 richtet heuer den Blick auf das Projektland Kolumbien

Kolumbianischer Kaffeebauer zu Gast in Regensburg

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Aachen/Regensburg, 25. Januar 2024

„Interessiert mich die Bohne“ lautet das Leitwort der Fastenaktion 2024 von Misereor. Das katholische Werk für Entwicklungszusammenarbeit lädt unter diesem Motto dazu ein, sich gemeinsam mit Misereor-Projektpartnern aus Kolumbien für eine nachhaltige Landwirtschaft und eine gesunde Ernährung zu engagieren.

Die Fastenaktion, bei der zwischen Aschermittwoch und Ostern nicht zuletzt um Spenden für die Arbeit von Misereor gebeten wird, dient auch der Selbstreflexion: Woraus lebe ich? Wie kann ich die Fastenzeit zur persönlichen Umkehr und zu individuellem Engagement nutzen? Was können wir teilen?

Kaffeebauer aus Kolumbien zu Gast im Bistum Regensburg

Vom 10. bis 13 März 2024 wird auch im Bistum Regensburg ein Gast aus Kolumbien erwartet: Oweimar Jesus Viveros Burbano ist Kaffebauer und engagiert sich in der Landpastoral der Diözese Pasto, seiner Heimatdiözese. Er ist studierter Agraringenieur und Agrarökologe und kommt aus El Valparaiso. Direkt nach seinem Studium ist er aus der Stadt auf das Land zurückgekehrt. Seit vielen Jahren ist er als Multiplikator der Landpastoral in der Region aktiv. Bauer zu sein bedeutet für ihn, über das Land entscheiden zu können, dass er bewirtschaftet. Es liegt in seinen Händen, was er daraus macht. Ein genaues Programm, wo man ihn in diesen Tagen treffen kann, wird rechtzeitig bekannt gegeben.

Mit der Fastenaktion richtet Misereor den Blick auf die schwierige Situation von Kleinbäuerinnen und -bauern im globalen Süden. Deren Existenz ist vielfach bedroht. So bekommen sie über Wetterextreme und zurückgehende Ernten die Folgen des Klimawandels deutlich zu spüren. Obwohl sie den größten Teil aller Nahrungsmittel produzieren, beherrschen wenige große Konzerne den Weltagrarmarkt. Misereor will zudem das Bewusstsein dafür schärfen, dass etwa 830 Millionen Menschen weltweit mangelernährt sind und gleichzeitig jährlich 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel weggeworfen werden.

Sehnsucht nach einer gerechteren Welt

Bei der diesjährigen Fastenaktion kommen Bäuerinnen und Bauern aus Kolumbien bei vielen Veranstaltungen in ganz Deutschland zu Wort. Sie sprechen von ihrer Gemeinschaft und Naturverbundenheit, aber auch ihrer Unsicherheit und Existenzangst. Das Leitwort „Interessiert mich die Bohne“ verweist darauf, dass Kaffeebohnen und Hülsenfrüchte in Kolumbien wichtige Handelsgüter und landestypische Grundnahrungsmittel sind.

„Mit der Fastenaktion teilen wir die Sehnsucht nach einer gerechteren Welt ohne Hunger, wie sie im UN-Nachhaltigkeitsziel 2 formuliert wurde“, sagt Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von Misereor. „Und wir bringen unser Anliegen vor, einer ausgewogenen Ernährung mehr Wertschätzung entgegenzubringen – mit Bildungs- und politischer Arbeit, Aktionen in Deutschland sowie durch Unterstützung unserer Partner weltweit.“ Eine gute Ernährung für alle benötige Vielfalt vom Acker bis auf den Teller und eine gerechtere Verteilung von Lebensmitteln, so der Misereor-Chef. „Deshalb setzen wir uns für die Rechte von Bäuerinnen und Bauern ein. Sie brauchen Zugang zu und Verfügung über Land, Wasser und Saatgut. Und sie müssen die Möglichkeit erhalten, ihre Produkte lokal zu vermarkten“, so Spiegel. In Deutschland wirbt Misereor für nachhaltigeren Konsum. Hierzu bedürfe es auch systemischer Veränderungen und angepasster politischer Rahmenbedingungen. Es gelte, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass insbesondere die industrielle Landwirtschaft zu viele Ressourcen verbrauche.

Ideenreiche Spendenaktionen

Die Fastenaktion 2024 wird am Sonntag, 18. Februar, in Ludwigshafen im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes, der live im ARD-Fernsehen übertragen wird, eröffnet. In der Fastenzeit wird Misereor, das in 86 Ländern Afrikas und des Nahen Ostens, Asiens und Ozeaniens, Lateinamerikas und der Karibik mit Partnerorganisationen zusammenarbeitet, über seine Projektarbeit informieren und um Spenden bitten. Durchgeführt wird die Aktion von Gruppen in Pfarreien, Schulen, Verbänden und darüber hinaus mit Bildungs-, Lobby- und Advocacy-Arbeit sowie ideenreichen Spendenaktionen. Am 17. März, dem 5. Fastensonntag, werden dann in allen katholischen Kirchengemeinden Deutschlands für die Arbeit von Misereor Spenden gesammelt.

Text: Misereor / jas, Foto: Misereor



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