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Heute jährt sich ein besonderes Ereignis für unser Bistum

11 Jahre Heiligsprechung Anna Schäffer

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Regensburg, 21. Oktober 2023

Es war ein ganz besonderes Ereignis für den Ort Mindelstetten im Landkreis Eichstätt und für das ganze Bistum Regensburg, als am 21. Oktober 2012 in Rom die Selige Anna Schäffer zusammen mit sechs weiteren Seligen von Papst Benedikt XVI. heilig gesprochen wurde. Bereits im Jahr 1999 war die Dienstmagd im Petersdom von Papst Johannes Paul II. in die Schar der Seligen aufgenommen worden.
 

Wunder und Gebetserhörungen

Der Heiligsprechung ging ein langer Prozess der Prüfungen durch die römische Heiligsprechungskongregation voraus. Die unzähligen Gebetsanliegen und Gebetserhörungen, die der Fürsprache der Anna Schäffer zugeschrieben werden, wurden gesichtet und geprüft. Auch Ärzte und Theologen mussten gehört werden. Und es brauchte ein Wunder, um die Verantwortlichen zu überzeugen. Bei dem als Wunder anerkannten Ereignis handelt es sich um die Heilung einer Frau von schwerer Bauchwassersucht. Die Geheilte war am Tag der Seligsprechungsfeier Anna Schäffers im Jahr 1999, die sie über das Fernsehen mit verfolgte, auf die Selige aufmerksam geworden und rief sie daraufhin in ihrer schweren Krankheit vertrauensvoll um Fürbitte an.

Seit dem Tod Anna Schäffers im Jahr 1925 pilgern unzählige Gläubige an ihr Grab. Über 14000 Gebetserhörungen konnten seitdem verzeichnet werden. Schließlich erteilte der damalige Regensburger Bischof Rudolf Graber die Genehmigung, die Gebeine der Anna Schäffer vom Friedhof in die Pfarrkirche von Mindelstetten zu übertragen. Seither kommen am Anna-Tag, am 26. Juli, tausende von Menschen an das Grab der Seligen.


Das Leben der Anna Schäffer

Anna Schäffer wurde am 18. Februar 1882 in Mindelstetten als Tochter eines Schreiners geboren. Mit ihren Eltern und Geschwistern lebte sie in bescheidenen Verhältnissen. Anna war ein gesundes, kräftiges Mädchen, eine gute Schülerin und fiel durch ihre Bescheidenheit und Frömmigkeit auf. Schon bei ihrer Erstkommunion fasste sie den Entschluss, in ein Kloster einzutreten. Im Alter von nur 13 Jahren kam sie in den Dienst nach Regensburg. Hier wollte sie sich die Aussteuer für die Aufnahme in einen Orden verdienen. Ein Jahr später wechselte sie ihre Arbeitsstelle und ging nach Landshut. Dort hatte sie im Juni 1898 eine Vision: Sie werde schon bald lange und viel leiden müssen. Erschrocken flüchtete sie aus der Stadt und fand im Forsthaus zu Stammham eine neue Stelle. Hier begann am 4. Februar 1901 ihre Leidenszeit.


Lange Leidenszeit

Am Waschtag löste sich das Ofenrohr über dem Wasserkessel von der Wand. Bei Versuch, den Schaden zu beheben, glitt Anna aus und rutschte mit beiden Beinen in den Kessel mit kochender Lauge.
Nachdem es in verschiedenen Krankenhäusern nicht gelungen war, die Wunden zu heilen, kam Anna 1902 als Frühinvalide zurück nach Mindelstetten. Ihr Zustand verschlimmerte sich hier weiter, so dass sie bald ihr Krankenlager nicht mehr verlassen konnte. Dazu litt sie unter bitterer Armut und Not. Doch nach anfänglichem Aufbäumen entschloss sich Anna Schäffer, ihr Leiden anzunehmen und Gott als Sühneopfer darzubringen. Täglich brachte ihr der Ortspfarrer die heilige Kommunion, und auch viele Mindelstettener kamen an ihr Krankenbett. Erstaunlicher Weise waren es vor allem Jugendliche, die Anna Schäffer immer wieder aufsuchten. Im Lauf der Zeit wandten sich immer mehr Menschen an Anna. Bis aus Österreich, der Schweiz und Amerika erreichten sie Briefe. Sie schloss die Menschen und ihre Anliegen in ihre Fürbitten ein und fand trotz ihrer eigenen Leiden für jeden tröstende Worte.


Wundmale Christi

Im Herbst 1910 trug Anna erstmals die Wundmale Christi. Vom Karfreitag des Jahres 1923 an wurde ihr Zustand zusehends schlechter. Eine völlige Lähmung der Beine, furchtbare Krämpfe als Folge eines Rückenmarksleidens und eine Krebserkrankung bereiteten ihr schreckliche Qualen. Durch eine Gehirnverletzung war außerdem ihr Sprech- und Sehvermögen beeinträchtigt.
Am 5. Oktober 1925 starb Anna Schäffer.
 

Text: Judith Kumpfmüller

Weitere Infos

Bericht von der Heiligsprechung am 21. Oktober 2012

10 Jahre Heiligsprechung - Interview mit Domvikar Georg Schwager

Weitere Informationen über Anna Schäffer finden Sie hier.

Anna-Schäffer-Messe zum Anhören

Über das Leben Anna Schäffers - Download

Den neue Anna-Schäffer-Hymnus "Die Sonne meines Lebens" können Sie hier als PDF herunterladen.



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