News Bild Deutsche Seminarsprecherkonferenz tagte im Regensburger Priesterseminar St. Wolfgang
Deutsche Seminarsprecherkonferenz tagte im Regensburger Priesterseminar St. Wolfgang

Glaube und Vernunft sind komplementäre Säulen der Wahrheit

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Regensburg, 5. Dezember 2023

Kürzlich tagte die 87. Deutsche Seminarsprecherkonferenz (SSK) im Priesterseminar St. Wolfgang in Regensburg. Themen wie das theologische Erbe von Joseph Ratzinger/ Benedikt XVI., die Vorbildrolle der Hl. Katharina v. Alexandrien als Theologin, die nationale Ausbildungsordnung der Priester in Deutschland und die Wahl eines neuen Vorstandes der Deutschen Seminarsprecherkonferenz standen auf der Tagesordnung.

Mit einer Pontifikalvesper unter Vorsitz des Regensburger Bischofs Dr. Rudolf Voderholzer konnte am Abend des 24. November die Versammlung in der Seminarkirche St. Jakob beginnen. Die Vesper wurde musikalisch von der Schola des Priesterseminars gestaltet. Bei einer ersten Zusammenkunft stellten die 20 teilnehmenden Seminarsprecher sich und ihre jeweilige Ausbildungsstätte vor. Danach gab es ein gemütliches Beisammensein – zusammen mit der Hausgemeinschaft – im traditionell oberpfälzischen Bierstüberl des Regensburger Priesterseminars.

 

Der zweite Tag der SSK begann mit einem Pontifikalamt in St. Jakob. In seiner Predigt ging Bischof Voderholzer besonders auf die Tagesheilige, die hl. Katharina von Alexandrien ein. Die Legende erzählt, dass sie die 50 gescheitesten Männer, die man aufgeboten hat, um sie vom Glauben abzubringen, umgekehrt vom Glauben überzeugt hat. Voderholzer machte deutlich, dass sich in ihr symbolisch ein Faktum der frühen Kirchengeschichte verdichtet zeigt, das uns heute zu denken geben kann. Den frühen christlichen Philosophen und Theologen sei es nämlich gelungen, binnen zweier Jahrhunderte die geistige Elite der Antike zu "bezwingen" durch ihre Argumente und die Bereitschaft, für die erkannte Wahrheit sogar zu sterben.
 

Zeichen der Wertschätzung für den Priesternachwuchs

Eine Führung durch das Institut Papst Benedikt XVI. durch den Bischof in seiner Eigenschaft als Direktor desselben rundete den Vormittag ab. Bischof Rudolf gab dabei spannende Einblicke in das Archiv des Instituts, in dem sich auch große Teile des privaten Nachlasses von Papst Benedikt XVI. befinden. Die Theologie Joseph Ratzingers/Benedikts XVI. präsentierte er als richtungsweisend für die heutige Zeit, weil sie Glaube und Vernunft nicht als Gegensätze, sondern als komplementäre Säulen der Wahrheit verstehe und eben auch verständlich mache. Das Thema stieß auf breites Interesse wie die daran anschließende Fragerunde zeigte.

 

Am Ende dankte der Vorsitzende der Seminarsprecherkonferenz Marvin Schwedler (Regensburg) Bischof Voderholzer ganz persönlich für die Bereitschaft und betonte im Namen aller, dass es ein schönes Zeichen sei, ja ein handfestes Zeichen der Wertschätzung, wenn sich ein Diözesanbischof so viel Zeit nehme für den Priesternachwuchs, und konkret für die SSK in Regensburg.

Nach dem Mittagessen wurden die gegenwärtigen Herausforderungen der Priesterausbildung in intensiver Auseinandersetzung mit der nationalen Ausbildungsordnung der Priester diskutiert. Hierzu referierte der Vorsitzende der Deutschen Regentenkonferenz Regens Dr. Dirk Gärtner (Fulda). Am Nachmittag fanden die Vorstandswahlen der SSK statt. Als neuer Vorsitzender der Deutschen Seminarsprecherkonferenz und somit als Vertreter der Seminaristen wurde Tizian Janzen (Münster) gewählt. Nach insgesamt zwei Jahren als deutscher Seminarsprecher konnte Marvin Schwedler das Amt des Vorsitzenden der Deutschen Seminarsprecherkonferenz an seinen Nachfolger übergeben.
 

Text: Stephan Knott
(mk)

Weitere Infos

Die Deutsche Seminarsprecherkonferenz (SSK) wurde im September 1968 in Mainz gegründet. Sie versteht sich als Gremium, das die Interessen von Theologiestudenten in der Priesterausbildung vertritt und durch konstruktive Arbeit und Zusammenarbeit mit anderen Gremien die Priesterausbildung in Deutschland mitgestaltet. Die SSK bemüht sich um Erfahrungs- und Meinungsaustausch unter ihren Mitgliedern. Sie greift aktuelle Themen der Priesterausbildung in Deutschland auf und sucht gegebenenfalls den sachdienlichen Kontakt mit Personen und Gremien.



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