News Bild Dem Sterben Leben geben - 1. Spiritual-Care-Symposium in der Diözese Regensburg

Dem Sterben Leben geben - 1. Spiritual-Care-Symposium in der Diözese Regensburg

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Im Bildungshaus Schloss Spindlhof in Regenstauf fand das 1. Spiritual-Care-Symposium in der Diözese Regensburg statt. Auch Bischof Dr. Rudolf Voderholzer und der evangelische Bischof Dr. Hans-Martin Weiss nahmen teil. Der Saal im Bildungshaus war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Dr. Christoph Seidl, Leiter der Abteilung Seelsorge im Bistum und 1. Vorsitzender der Palliativ- und Hospizakademie Regensburg, die Gäste begrüßte. Er erklärte, dass dieses Symposium schon lange sein Wunsch gewesen sei und dass er sich über die große Resonanz sehr freue. "Palliativpflege und Hospiz ist eine ökumenische Aufgabe", betonte Dr. Seidl.

 

Bischof Rudolf: Sterbende an der Hand nehmen

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer erklärte in seinem Grußwort, dass der Druck auf die Schwerstkranken steige, weil sie sich als Last für die Gesellschaft fühlten. Die Entwicklung, die aktive Sterbehilfe propagiere, setze die Kranken sehr unter Druck. Die Selbstbestimmung des Einzelnen schlage hier um in Fremdbestimmung durch sachliche Zwänge. Die Humanität und die Freiheit der Sterbenden gehen dadurch verloren. Die Menschen müssten vor der Sterbehilfe geschützt werden, forderte der Bischof. Es gelte nicht, Hilfe zum Suizid bereitzustellen, sondern Hilfe zum Leben zu geben. "Der Wunsch nach Suizid eines Schwerstkranken ist meistens von der Angst diktiert", sagte der Bischof. Es sei dringend nötig, dass die Hospizbewegung in der Öffentlichkeit bekannter werde. Das Ziel müsse sein, dem Menschen in der letzten Phase und damit der wichtigsten Phase des Lebens Zeit zu geben, Frieden mit allem zu machen. "Nehmen wir die sterbenden Menschen bei der Hand. Stehen wir ihnen bei und bestätigen sie so in ihrer Würde durch ein gutes Wort, durch das Halten der Hand, einfach durch das Dasein", sagte der Bischof.

Er erklärte, dass die Sterbebegleitung zu den herausforderndsten Gebieten der Seelsorge zähle. Die Menschen, die Sterbenden beiständen, würden auch immer mit dem eigenen Sterben und der eigenen Beziehung zum Tod und zum Leben konfrontiert. Die christliche Religion jedoch, sagte der Bischof, liefere auch für diese Zeiten einen reichen Erfahrungsschatz. Bischof Rudolf Voderholzer dankte den Initiatoren des Symposiums für ihr Engagement für eine menschenwürdige Sterbebegleitung. Der evangelische Bischof Hans-Martin Weiss erklärte, dass er mit den Worten des Bischofs Rudolf konform gehe. Er betonte, dass "in scheinbarer Bodenlosigkeit" beim Anblick des nahen Todes Spiritualität trage. Was die Sterbebegleitung anbelangt, stellte Hans-Martin Weiss fest: "Ohne Ökumene geht da nichts!"

 

Zahlreiche Workshops vertiefen die Herausforderungen

Nach den Grußworten begann das Symposium mit dem Hauptreferat von Beraterin und Therapeutin Monika Müller unter dem Titel "Dem Sterben Leben geben". Im sogenannten "World-Café" wurde der Vortrag an Thementischen interaktiv vertieft. Nach dem Mittagessen besuchten die Teilnehmer des Symposiums mehrere Workshops mit den Themen "Ärztliche und pflegerische Seelsorge" (Dr. Michael Rechenmacher), "Was uns beschützt und hilft zu leben" (Dr. Sabine Holzschuh), "In Demenz spirituell begleiten" (Dr. Maria Kotulek), "Hospizseelsorge in der Gemeinde" (Norbert Kuhn-Flammensfeld), "Kraftquellen auf dem Trauerweg" (Anne-Marie Mitterhofer und Bernhard Götz), "Der Atem als Kraftquelle" (Anna-Maria Probst-Ebner, "Abschiedsrituale gestalten" (Pfarrer Günter Renner), "In schweren Situationen in Beziehung bleiben" (Josef Stautner), sowie "Das Leid mit dem Leid" (Jerry Valentin). Der spirituelle Abschluss des Symposiums fand in der Kapelle des Bildungshauses statt mit Pfarrerin Heidi Kääb-Eber und Pfarrer Dr. Christoph Seidl. Musikalisch umrahmt und gestaltet wurde das Symposium von Dr. Hubert Treml. Moderatorin war Claudia Bresky.



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