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Das neue Kirchenjahr beginnt in Kürze

Meisterwerke der christlichen Kunst

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Regensburg, 21. November 2022.                       

Mit dem kommenden ersten Adventssonntag beginnt das neue Kirchenjahr (Lesejahr A). In diesem Kirchenjahr werden an den Sonntagen zumeist Abschnitte aus dem Evangelium nach Matthäus gelesen. Wolfgang Vogl, der Regensburger Diözesanpriester und Professor für Theologie des geistlichen Lebens an der Universität Augsburg ist, hat mit seinem Buch „Meisterwerke der christlichen Kunst zu den Schriftlesungen der Sonntage und Hochfeste. Lesejahr A“ (576 Seiten, mit zahlreichen Farbabbildungen) einen hervorragenden Begleiter durch das Kirchenjahr vorgelegt, der es ermöglicht, sich in spirituell anregender Weise auf die Sonn- und Festtage des Kirchenjahres vorzubereiten. Das Werk ist im Regensburger Verlag Friedrich Pustet erschienen. Das neue Kirchenjahr steht unmittelbar bevor und so wird es sich gewiss verlohnen, wiederholt einen Blick, vielmehr: Blicke in das Werk zu tun.

Glaube, Kunstgeschichte, geistliches Leben

Professor Vogl ordnet in seinem Buch den biblischen Lesungstexten der Sonntage und Hochfeste des Kirchenjahres jeweils ein Bildwerk aus der christlichen Kunst zu. Dabei werden Glaube, Kunstgeschichte und geistliches Leben miteinander verwoben. In seiner Einleitung zu diesem ersten Band eines dreiteiligen Werkes betont der Verfasser, die Absicht der Veröffentlichung bestehe darin, den Leserinnen und Lesern zu helfen, sich „über den Weg der christlichen Kunsttradition“ der Glaubenskultur der Sonntage und der Feste des Kirchenjahres anzunähern. Die liturgischen Texte sind im Laufe der Jahrhunderte immer wieder Gegenstand bildlicher Darstellungen geworden. Wolfgang Vogl stellt die jeweilige Bibelstelle (meist das Evangelium) vor und leitet dann zum Bildwerk über, „das auf wissenschaftlicher Grundlage historisch eingeordnet, detailliert beschrieben und aus seinem Zeitkontext heraus ikonographisch analysiert und theologisch gedeutet wird“ (S. 15). Während einige der ausgewählten Kunstwerke die biblischen Perikopen direkt illustrieren, beziehen sich andere eher indirekt auf den Schrifttext und stehen in einer assoziativen Verbindung zu ihm. Der Bogen der Kunstwerke spannt sich von der frühchristlichen Kunst bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts; der Schwerpunkt liegt allerdings auf den Alten Meistern der Kunsttradition des Abendlandes. Durch die mit den Schriftlesungen des Kirchenjahres in Verbindung gebrachten Bildwerke soll, so Professor Vogl, die Bedeutung der Sonn- und Feiertage „neu ins Bewusstsein gehoben werden“ (S. 16) – sowohl für die mit dem liturgischen Dienst und der Verkündigung Beauftragten als auch für die Gläubigen, die ihr geistliches Leben vertiefen möchten. Die vorgestellten Kunstwerke tragen dazu bei, „die liturgische Gottesbegegnung vorzubereiten, sie ganzheitlicher zu erfahren und nachbereitend fortklingen zu lassen“ (ebd.).

Einführung in die christliche Kunstgeschichte

Im vorliegenden Werk werden Buchminiaturen, Wand- und Deckenfresken, Altarbilder, Mosaiken und Tafelgemälde analysiert und gedeutet. Die 72 Kunstbetrachtungen befassen sich unter anderem mit Werken des Egbert-Codex sowie mit Werken von Michelangelo, Tizian, Rafael, Rembrandt, Caravaggio, Rubens, Roger van der Weyden, El Greco, Stefan Lochner, Georg Asam und vielen anderen. Der Augsburger Professor will seine Leser anregen, die vorgestellten Kunstwerke mit neuen Augen zu betrachten. Dabei gelingt es ihm bestens, die Schrifttexte der Sonn- und Festtage mit Hilfe von Meisterwerken christlicher Kunst zu veranschaulich und dadurch neue Zugänge zu eröffnen. Wolfgang Vogl macht die Leserinnen und Leser auch mit der allegorischen und typologischen Schriftauslegung vertraut. In der Einzelerklärung greift er auf die Kirchenväter und andere klassische Quellen wie das bekannte antike Buch „Physiologus“ zurück. Die kenntnisreiche Erklärung der Bilder und des Bibelverständnisses der jeweiligen Künstler sowie viele Querverweise auf Texte der Heiligen Schrift und auf andere künstlerische Darstellungen desselben Themas bereichern das Verständnis der Lesungstexte und ermuntern zu einer intensiven Meditation der Bilder. Vogls Auslegungen sind auch als Einführung in die christliche Kunstgeschichte zu verstehen. Damit ist ein äußerst informatives, spirituelles Werk entstanden. Auch für die Lesejahre B (Beginn: Advent 2023) und C (Beginn: Advent 2024) liegen die entsprechenden Bände des dreiteiligen Gesamtwerkes bereits vor. Den spannenden und anregenden Band zum neuen und jetzt wieder anstehenden Kirchenjahr (Lesejahr A) zur Hand zu nehmen, kann nur empfohlen werden. Die Bildwerdung des Wortes ist hier bestens dargestellt. Domkapitular Prof. Dr. Josef Kreiml, Leiter der Hauptabteilung Schule / Hochschule im Bistum Regensburg



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