Zusammenspiel aus Forschung und Schaudepot
Im wissenschaftlichen Teil des Instituts würden sämtliche Bereiche der religiösen Volkskunst erforscht, so Haubelt-Schlosser. Aber nicht nur die alleinigen Objekte seien von Interesse, ergänzt Amann, man wolle auch immaterielle Sachen erforschen wie zum Beispiel Bräuche. Dabei ginge es nicht speziell um Objekte, sondern die Geschichte, die daran aufgezeigt würde. Sie möchten auch Interviews mit Menschen und deren Beziehung zu den Objekten führen, erklärt die Volontärin, denn „es sollen nicht nur die Objekte sein, sondern auch der Mensch dahinter.“
Neben der Forschungsarbeit sei das Institut zugleich ein Schaudepot, in dem sie eine Vielzahl an Objekten wie Krippen, dem Wallfahrtsbereich mit Votivbildern, Hinterglasbilder, Heiligenfiguren, Adventskalender und vieles mehr zeigen würden, ergänzt Haubelt-Schlosser. Dabei seien nicht allein typische Objekte religiöser Volkskunst von Interesse, sondern auch Objekte mit persönlicher Note, wie Versehkreuze, so Amann. Ein Schaudepot sei kein Museum mit Besuchszeiten, erklärt die Leiterin der Fachstelle. Anders als im Museum würden Besucher aber Zusammenstellungen sehen, die es so nicht in Museen gebe, wie zum Beispiel 100 Rosenkränze an einem Platz.
Auch Amann findet die Idee des Schaudepots interessant. „Wir haben ja keine Ausstellung, sondern es ist eine Sammlung, die gezeigt wird“, erklärt sie. Das könne auch für Laien interessant sein, um erklären zu können, wie ein Museum arbeite und „da vielleicht zu erklären, was passiert denn alles hinter den Kulissen“, führt sie aus.
Auf welche Anzahl sich die ausgestellten Objekte belaufen, könne man derzeit nicht sagen, „aber ich gehe mal von einem Drittel bis zur Hälfte der jetzigen gerade bestehenden Sammlung aus.“ Dabei beläuft es sich auf 1500 bis 2000 Objekte.