Das Katholische als Alleinstellungsmerkmal der Universität – Bischof Dr. Voderholzer beim Dies Academicus in Eichstätt
Kürzlich hat der Dies Academicus der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) stattgefunden. Nicht zuletzt im Bewusstsein um die Bedeutung der KU hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg, an dieser maßgeblichen Veranstaltung am vergangenen Dienstag teilgenommen. Vertreter von Staat und kirchlichem Träger würdigten dabei die positive Entwicklung der KU: „Diese Uni hat einen hervorragenden Lauf! Wir sind stolz auf diese Universität“, sagte der Stiftungsratsvorsitzende Peter Beer. Es sei schön zu sehen, wie die KU zeitaktuelle Fragen aufgreife und unter Führung von Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien eine „tolle Entwicklung“ genommen habe.
Bayerns Wissenschaftsminister Bernhard Sibler wiederum betonte, dass der Vorsatz „katholisch“ im Namen der Universität der KU ein positives Alleinstellungsmerkmal gebe und sie den Menschen als Ganzes in den Blick nehme. Sie besetzte „die großen gesellschaftspolitischen Themenfelder der Zukunft – von der Bildung und Lehrerbildung über Nachhaltigkeit bis hin zu Religion und Kultur im Spannungsverhältnis von Globalisierung und Migration sowie das Thema Digitalisierung. Es gelte, die Gesellschaft auf dem Weg in die digitale Zukunft einzubinden und mitzunehmen.
Auf das komplexe Spannungsverhältnis von Glauben und Wissen ging Prof. Dr. Armin Nassehi als einer der renommiertesten Soziologen Deutschlands ein. Heutzutage gelte es, eine Gesellschaft zu beschreiben, die kein Zentrum mehr besitze. Dabei müsse das Ganze in den Blick genommen werden, ohne dass das Ganze erreichbar sei. Sowohl Wissenschaft als auch Glaube konfrontiere den Menschen mit der „Unverfügbarkeit seiner selbst über sich selbst“. Somit sei das Religiöse viel stärker von dieser Welt als angenommen. „Wenn Wissenschaft sich ihrer selbst zu sicher ist, stellt sie die falschen Fragen. Deshalb ist es ein Glückfall, dass diese Universität Glaube und Wissen verbindet“, sagte Nassehi.
Vor dem Festakt in der Aula feierte die Universität mit dem Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke einen Lobpreis in der Schutzengelkirche. Dabei schilderte er die heilige Katharina von Alexandrien – die Patronin der KU ist – als starke Persönlichkeit, die der Legende nach als Gläubige im Disput mit 50 Gelehrten ihren Standpunkt erfolgreich verteidigt habe. Gedanken und Ideen könnten zu Taten werden, wenn Menschen aus sich heraus ein Kraftfeld entwickeln, das Positives bewirken könne.