„Christus, das Licht meines Lebens“ - Bischof Dr. Rudolf Voderholzer feiert Pontifikalamt zum Fest Darstellung des Herrn
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer feierte mit zahlreichen Gläubigen in der Dompfarrkirche Niedermünster zum Fest der Darstellung des Herrn ein Pontifikalamt. Eröffnet wurde die Meßfeier mit der traditionellen Kerzenweihe und einer feierlichen Prozession der zahlreichen Konzelebranten, unter ihnen Weihbischof Dr. Josef Graf, Vertreter des Domkapitels und Dekan Pfarrer Roman Gerl, sowie den Seminaristen aus dem Priesterseminar St. Wolfgang.
"...ein Licht, das die Heiden erleuchtet"
In seiner Predigt legte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer den Gläubigen das Tagesevangelium nach Lukas (Lk 2,22-40) aus, die Begegnung der Heiligen Familie mit dem greisen Simeon und der weisen Hanna im Tempel zu Jerusalem. Der Reichtum dieses Festes, so Bischof Rudolf, zeige sich auch in der Vielfalt der Namen: Darstellung des Herrn, der Volksmund spricht von Mariä Lichtmess, die Ostkirche nennt es Fest der Begegnung und im freudenreichen Rosenkranz beten wir im 4. Gesätz: "den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast". Dass in der Liturgie dieses Festtages die Segnung der Kerzen vorangestellt werde, weise besonders auf das Wort des greisen Simeon über Jesus hin: "ein Licht, das die Heiden erleuchtet" (Lk, 2,32). Jesus ist wie die Kerze, die sich selbst verzehrt, um anderen leuchten zu können, ihnen den Weg zu weisen.
Nicht umsonst sei die Kerze ein zentrales Symbol im Leben der Kirche, von der Osterkerze über die Kerze zur Taufe, Erstkommunion oder in der Dompfarrei z.B. auch zur Firmung, bis hin zu den gekreuzten Kerzen, die beim Blasiussegen verwendet werden. Der steinerne Hochaltar der ehemaligen Damenstiftskirche Niedermünster zeigte sich an diesem Abend ein letztes Mal im weihnachtlichen Kerzenschein. Dieser Brauch erinnert daran, dass bis zur Liturgiereform mit dem 2. Februar die Weihnachtszeit endete. Nach dem Pontifikalsegen erteilten dann Bischof Rudolf, Weihbischof Josef und drei weitere Priester den traditionellen Blasiussegen, der auf die Fürsprache des hl. Bischof Blasius, dessen Gedenktag der 3. Februar ist, allen Anwesenden gespendet wurde.
Fest Darstellung des Herrn - Mariä Lichtmess
Am vierzigsten Tag nach Weihnachten feierte die Katholische Kirche das Fest der Darstellung des Herrn (lateinisch: Praesentatio Jesu in Templo). Der Volksmund nennt dieses Herrenfest auch „Mariä Lichtmess“ oder im Hinblick auf das jüdische Reinigungsopfer, das eine Frau nach der Geburt eines Kindes zu erbringen hatte, „Mariä Reinigung“ (lat.: Purificatio Mariae). Bis zur Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils bildete der Lichtmesstag den Abschluss der Weihnachtszeit, der damals auf das Fest der Taufe des Herrn vorverlegt wurde. Nichtsdestotrotz stehen in vielen Kirchen und Privathäusern bis zu diesem Tag noch Christbaum und Krippe. Im Profanen Leben endete an diesem Tag das Dienstbotenjahr und für die Landwirte begann es. So finden sich auch zum 2. Februar viele Bauernregeln, wie z.B. „Ist’s an Lichtmess hell und rein, wird ein langer Winter sein. Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit.“ Im Königreich Bayern war Mariä Lichtmess sogar bis zum Jahr 1912 ein gesetzlicher Feiertag.