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Zur Neuigkeit
Christof Scheck – 33 Jahre lang das „Gesicht“ der Caritas in Eggenfelden
Wie ein Allgemeinarzt
Eggenfelden / Regensburg, 21. August 2025
Am 31. August 2025 endet eine Ära: Nach 33 Jahren als Leiter des Caritassekretariats Eggenfelden verabschiedet sich Dipl.-Sozialpädagoge Christof Scheck in den Ruhestand. Seit 1992 war er das Gesicht und Herz der Beratungsstelle – und für viele in Eggenfelden erste Anlaufstelle in schwierigen Lebenslagen.
Als Scheck 1992 nach Eggenfelden zog, suchte er eine Teilzeitstelle, um Familie, Hausumbau und Beruf zu vereinbaren. Die vakante Stelle bei der Caritas passte perfekt – und bot ihm zudem die Möglichkeit, seine Erfahrungen aus der kirchlichen Jugendarbeit und seine Werte einzubringen. „Ich war wie ein Allgemeinarzt für soziale Fragen – zuständig für alles, was in Eggenfelden sonst niemand abdeckte“, erinnert er sich. In diesen Jahren hat er in seiner Beratungsstelle, die die Allgemeine Sozialberatung und die Migrationsberatung umfasst, rund 6.000 Ratsuchende beraten – Einheimische ebenso wie Zugewanderte und Geflüchtete. Die Aufgaben reichten von Einzel- und Familienberatung über Unterstützung bei Formularen bis zu Hilfe in besonderen Notlagen. Mit seinem Organisationstalent, seiner Selbstständigkeit und einem dichten Netzwerk vor Ort setzte er zudem eine beeindruckende Reihe von Projekten um: Zum Beispiel den Besuchs- und Kontaktkreis für ältere Menschen oder aber die Rottaler Talentbörse als Nachbarschaftshilfe.
Für Geflüchtete oder Zugewanderte war das Caritassekretariat in Eggenfelden viele Jahre die einzige Anlaufstelle im Landkreis, erst seit 2015 wird die Migrationsberatung in Eggenfelden vom Bundesamt für Migration gefördert. Bereits 2006 gründete Christof Scheck die Hausaufgabenhilfe für Kinder mit nichtdeutschsprachigen Eltern. Im Jahr 2016 installierte er das mit dem Integrationspreis prämierte Projekt „Mama lernt Deutsch“ in Eggenfelden. Um auch die Öffentlichkeit für das Thema Flucht zu sensibilisieren, begleitete und betreute er Wanderausstellungen wie beispielsweise die Ausstellung „Labyrinth Fluchtweg“, die an vielen Schulen Halt machte, oder „Gott liebt die Fremden. Biblische Herausforderungen“, die 2016 im ehemaligen Franziskanerkloster präsentiert wurde. Lesungen, Kochkurs, Bibliolog und ein internationales Café führten Zuwanderer und Einheimische zusammen.
Gute Kooperation mit der Pfarrgemeinde
Im Jahr 2010 initiierte Christof Scheck zusammen mit der Diakonie die Aktion „Wunschzettelbaum“, die jährlich mehr als hundert armutsbetroffenen Kindern Weihnachtswünsche erfüllte. Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren organisierte die Caritas zudem mit der katholischen Pfarrgemeinde eine weitere Weihnachtsaktion: mehr als 300 alleinstehende Menschen wurden in der Adventszeit mit einem Besuch und einem Geschenk überrascht. Auch Spenden aus den Caritassammlungen wurden nach sorgfältigen Prüfungen in besonderen Notlagen von der Beratungsstelle weitergegeben.
Schecks Arbeit war nicht immer einfach. In den Anfangsjahren gab es Vorbehalte. „Brauchen wir das überhaupt?“ fragten manche. Später stellten steigende Zuwanderungszahlen und die Coronapandemie große Herausforderungen dar. Trotzdem blieb Christof Scheck seinem Grundsatz treu: Hilfe basiert auf tragfähigen Beziehungen – und darauf, die Möglichkeiten und Fähigkeiten der Menschen zu sehen, nicht ihre Probleme. „Es bleibt die Freude, viele langjährige Beziehungen zu sehen, die sich so positiv entwickelt haben. Menschen, die sich hier ein gutes Leben aufgebaut haben“, sagt Scheck rückblickend.
In die Zukunft blickt Christof Scheck gelassen. „Das Leben stellt mir Fragen und ich suche die Antworten darauf“, zitiert er den Begründer der Logotherapie Viktor E. Frankl. Langweilig werde ihm nie, sagt Scheck. Er lasse sich gerne vom Leben überraschen. Dank des Zeitwertkontos bei der Caritas kann er bereits ab September 2025 in die Freistellungsphase gehen. Mit seinem Ausscheiden übergibt der Diözesan-Caritasverband Regensburg die Trägerschaft der Beratungsstelle für Allgemeine Sozialberatung und Migrationsberatung an den Kreis-Caritasverband Dingolfing. Die Caritas dankt Christof Scheck herzlich für mehr als drei Jahrzehnte Engagement, Kreativität und gelebte Nächstenliebe. Seine Arbeit hat Eggenfelden geprägt – und viele Spuren hinterlassen.
Text: Susanne Schophoff
(sig)
Weitere Infos
Unser Bild: Am Mittwoch, 6. August, fand die symbolische Schlüsselübergabe vom Diözesan-Caritasverband Regensburg an den Kreis-Caritasverband Dingolfing statt; (v.l.n.r.): Stefan Pritscher, Teamleiter Flüchtlings- und Migrationsberatung Caritas Dingolfing, Josef Süß, Vorstandsvorsitzender Caritas Dingolfing, Julia Penninger, die neue Beratungsfachkraft an diesem Standort, Christoph Scheck, bisherige Beratungsfachkraft des Caritassekretariats Eggenfelden, Stefan Schmidberger, Abteilungsleiter Personal Caritas Regensburg. Die Schlüsselübergabe war vor dem Alten Rathaus in Eggenfelden. Dort ist die Beratungsstelle untergebracht.




