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Care-Arbeit nach wie vor unsichtbar und ungleich verteilt

Wenn’s nur Kehren wäre!

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Regensburg 1. März 2024

„Zwei Drittel der Sorgearbeit übernehmen nach wie vor Frauen, teilweise neben ihrer Erwerbsarbeit. Die wirtschaftlichen Nachteile, die sich für Frauen daraus ergeben, sind gravierend,“ betont Birgit Kainz, Landesvorsitzende des KDFB Bayern am Equal Care Day.

Der Equal Care Day, der alle vier Jahre am Schalttag, dem 29. Februar begangen wird, macht auf den unsichtbaren Wert sowie die ungleiche Verteilung der Sorgearbeit aufmerksam. Der dem zugrundeliegende, gemessene Wert, der Gender Care Gap, liegt nach wie vor bei 43,8 %. Frauen wenden täglich demnach fast die Hälfte mehr Zeit für Sorgetätigkeiten auf als Männer. Die daraus entstehenden Abhängigkeiten, wirtschaftlichen Nachteile durch Teilzeittätigkeiten haben insbesondere Auswirkungen auf die Altersabsicherung von Frauen. „Als Katholischer Deutscher Frauenbund setzen wir uns intensiv für eine faire Verteilung der Sorgearbeit und die Absicherung aller Care-Arbeitenden Akteurinnen und Akteure ein.“, so Kainz. Weiter fordert sie: „Dafür bedarf es einer Care-Wende. Darin inbegriffen ist die Beseitigung struktureller Probleme, die Schaffung notwendiger Rahmenbedingungen und die Unterstützung des gesamtgesellschaftlichen Wandels."

Der KDFB veranstaltete am 29.02. in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeit, Familie und Soziales eine Aktion auf dem Münchner Marienplatz. Im Rahmen dieser Aktion, bei der die Theatergruppe „Die Stelzer“ auf besondere Art und Weise auf das Thema Care-Arbeit aufmerksam machte, wurde zu einer Care-Wende aufgerufen.
Sozialministerin Ulrike Scharf, die ebenfalls teilnahm, betonte: „Frauen sind der soziale Kitt unserer Gesellschaft! Sie leisten auch heutzutage noch den Großteil der Sorgearbeit, wie Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen. Wir müssen den Wert der Care-Arbeit sichtbar machen. Frauen und Männer sollen gleichermaßen die Möglichkeit haben Sorgearbeit zu übernehmen. Die Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit im Alltag ist aber immer noch zu groß. Ein Bewusstseinswandel ist notwendig – dazu dienen Aktionstage wie der Equal Care Day.“

 

Text und Bild: KDFB Bayern

(to)



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