News Bild Bund der Vertriebenen in Bayern begeht sein 60-jähriges Jubiläum – Bischof Dr. Voderholzer nimmt in Vertretung der Freisinger Bischofskonferenz teil

Bund der Vertriebenen in Bayern begeht sein 60-jähriges Jubiläum – Bischof Dr. Voderholzer nimmt in Vertretung der Freisinger Bischofskonferenz teil

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Mit einem Festakt im Max-Joseph-Saal der Münchner Residenz hat der Landesverband Bayern des Bundes der Vertriebenen (BdV) kürzlich an seine Gründung vor sechs Jahrzehnten erinnert. BdV-Landesvorsitzender Christian Knauer forderte in Anwesenheit von Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Vertretern aller Landtagsfraktionen eine gemeinsame Initiative der Europäischen Union, um Anordnungen und Durchführungen von Vertreibungen sanktionsfähig zu machen. Der Vertriebenensprecher wörtlich: „Jeder Politiker sollte künftig wissen: Wer Vertreibungen als Mittel der Politik einsetzt, muss damit rechnen, sich für sein Handeln vor internationalen Strafgerichtshöfen verantworten zu müssen.“ Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, dem die sudetendeutsche Volksgruppe schon aufgrund der eigenen Herkunft ein besonderes Anliegen ist, war in Vertretung der Freisinger Bischofskonferenz zu dem Festakt gekommen.

Ministerpräsident Dr. Markus Söder würdigte den maßgeblichen Beitrag der Heimatvertriebenen beim Aufbau Bayerns nach dem Zweiten Weltkrieg. Dem Freistaat Bayern bescheinigte Vorsitzender Knauer eine „vorbildliche Vertriebenenpolitik“. „In den vergangenen sechs Jahrzehnten hat der BdV im Bayerischen Landtag und in den von ihm gewählten Staatsregierungen stets verlässliche Partner gehabt. Im Gegensatz zu vielen anderen Bundesländern, wurde in Bayern die Förderung der Vertriebeneneinrichtungen im Sinne des Paragraphen 96 des Bundesvertriebenengesetzes nicht gekürzt, sondern stetig ausgebaut. Gleichzeitig erfuhr der BdV kontinuierlich nachhaltige politische Unterstützung auch bei der Umsetzung seiner Vorschläge auf Bundesebene, etwa bei der Umsetzung der Forderung nach Einführungen eines nationalen „Gedenktages für die Opfer von Flucht und Vertreibung“ oder der symbolischen Entschädigung für das erlittene Sonderopfer der deutschen Zwangsarbeiter.

An die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde für München und Oberbayern, Dr. Charlotte Knobloch, gewandt, erteilte er im Namen seiner Landsleute dem Antisemitismus eine klare Absage. „Viele, auch unserer verstorbenen Landsleute, haben in den dreißiger und vierziger Jahren weggeschaut, als die Synagogen in den Heimatregionen angezündet und die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, zuerst diskriminiert, dann misshandelt und schließlich aus ihren Wohnungen geholt und in Vernichtungslager abtransportiert wurden. Wir werden nicht noch einmal wegschauen!“

Mit großem Applaus wurden die Generalkonsule aus Russland, Ungarn, Polen, Tschechien und Rumänien begrüßt. Knauer ermutigte diese, die Landsmannschaften und den BdV noch stärker als Brückenbauer wahr- und in die Pflicht zu nehmen. Die Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler hätten mit der überwiegenden Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger ihrer Länder nur ein großes gemeinsames Ziel: die Einheit Europas zu sichern und zu vollenden. Nur Einheit schaffe Frieden.

 

Quellenangabe: Marb/BdV



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