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Zur Neuigkeit
Brauchtum in Ostbayern: Grabesruhe am Karfreitag
Kreuzverehrung und Rumpelmette
Regensburg, 18. April 2025
Den Tag des Leidens und Sterbens Christi ehren die Christen durch Stille und strenges Fasten. Bereits aus dem zweiten Jahrhundert gibt es Berichte darüber, dass sich Christen durch ein zweitägiges Trauerfasten auf das Osterfest vorbereitet haben. Im dritten Jahrhundert wurde dieses Fasten dann auf die ganze Karwoche ausgedehnt. Von diesem Fasten am Karfreitag kommt übrigens auch der Brauch, dass an jedem Freitag auf Fleisch verzichtet werden soll, zum Gedenken an die Leiden Jesu.
„Der Karfreitag ist still wie ein Grab“ hieß es früher. Und auch heute gilt der Tag gesetzlich als „stiller Feiertag“, an dem öffentliche Veranstaltungen wie Sport- oder Unterhaltungsveranstaltungen verboten sind. Auch die Kirchenglocken schweigen. Außer den Karfreitagsratschen, die zum großen Vergnügen der Kinder zur Kirche rufen, werden nur die nötigsten Geräusche gemacht, um die „Grabesruhe des Herrn“ nicht zu stören.
Die Kreuzverehrung
In der Kirche ist der Karfreitag Teil der Feier des österlichen Triduum – der „Heiligen drei Tage“. Sie beginnen am Gründonnerstag und finden ihren Höhepunkt in der Feier der Osternacht. Der Gottesdienst am Karfreitag hat dabei eine eigenständige, sehr alte Liturgie. Ursprünglich wurde der Tag vermutlich ohne Gottesdienst begangen. Nach der Wiederauffindung des Kreuzes durch Kaiserin Helena im Jahr 320 hat sich die Kreuzverehrung von Jerusalem aus verbreitet, darunter auch der Brauch, Kreuzdarstellungen dem Volk zur Verehrung zu zeigen. So hielt die Kreuzverehrung auch Einzug in die Karfreitagsliturgie, wo sie bis heute den zweiten Teil der Feier bildet. Dabei wird ein Kreuz, mit oder ohne Darstellung des Gekreuzigten, hoch erhoben gezeigt („Kreuzerhöhung“), und der Priester lädt alle mit dem traditionellen gesungenen Ruf „Seht das Kreuz, an dem der Herr gehangen, das Heil der Welt. Kommt, lasset uns anbeten“ zur Kreuzverehrung ein.
Das „Herrgottbussln“
Früher gingen die Gläubigen am Karfreitag in Trauerkleidung in die Kirche zum „Herrgottbussln“ – zum „Kreuzkuss“. Mit den Fingern der rechten Hand wurden die fünf Wundmale berührt, in manchen Gegenden warfen sich die älteren Frauen auf den Boden und küssten die Wunden des Gekreuzigten.
Bis heute wird am Karfreitag keine Heilige Messe gefeiert. Und erst im 8. Jahrhundert wurde an den Gottesdienst eine Kommunionfeier angeschlossen. Ursprünglich war die Kommunion am Karfreitag aber dem Klerus vorbehalten, so dass nur die Geistlichen, meist zu Beginn der Messe, kommunizierten, was dem Karfreitagsgottesdienst im Volksmund den Namen „s’verdrahte Amt“ einbrachte. Erst 1955, nach einer Reform der Karwochenliturgie durch Papst Pius XII., wurde die ganze Gemeinde zur Kommunion zugelassen. Die Hostien werden aber schon in der Messe am Abend des Gründonnerstags konsekriert, also gewandelt.
Pumpermetten und Rumpelmetten
In der Zeit des österlichen Triduums wurden früher in vielen Kirchen am Morgen des Gründonnerstags, Karfreitags und Karsamstags die Karmetten gefeiert, auch Finstermette oder „düstere Mette“ genannt. Nach der Messfeier am Abend des Gründonnerstags entfernte man alle Kerzen, Blumen und Decken von den Altären und die Metten fanden in der dunklen, schmucklosen Kirche statt. Vor allem in Kathedralkirchen werden noch heute vereinzelt solche Karmetten gefeiert.
Verschwunden sind dagegen die Pumper- oder Rumpelmetten, in denen die Gläubigen am Ende der Feier mit den Füßen lautstark auf den Boden stampften oder gegen die Kirchenbänke schlugen. Dabei sollte der Lärm den Tumult bei der Gefangennahme Jesus und das Erdbeben beim Tod Christi zum Ausdruck bringen.
Text: Judith Kumpfmüller
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