News Bild Bischof Voderholzer besucht die sanierte Kirche in Wurz und feiert die Heilige Messe
Bischof Voderholzer besucht die sanierte Kirche in Wurz und feiert die Heilige Messe

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Wurz, 12. Mai 2024

 „Die Kirche strahlt wirklich im Festglanz“, begann Bischof Rudolf Voderholzer die Feier der Heiligen Messe in der neusanierten Pfarrei St. Matthäus in Wurz bei Püchersreuth. „Die gelungene Außen- und Innensanierung der Pfarrkirche gibt mir die willkommene Gelegenheit, meinen Weg ins Bistum hinein fortzusetzen.“ Musikalisch wurde der Festgottesdienst von dem Quirinius-Ensemble und den Turmbläsern aus Neustadt gestaltet.

Schon vor der Messe wurde Bischof Rudolf von den Kindern des Kinderhauses St. Matthäus mit einem kräftig gesungenen Lied und einem Buch mit den Lieblingsrezepten der Kinder überrascht. Bischof Rudolf segnete darauf jedes Kind und schenkte jedem ein Bischofsbildchen als Erinnerung an den Tag. Angeführt von einer Blaskapelle zog Bischof Rudolf gemeinsam mit den vielen Gläubigen, den Amtsträgern, Kindern, Ortsvereinen und einer Blaskapelle feierlich in die neusanierte Kirche St. Matthäus ein.

 

Was taten die Apostel vor Pfingsten?

In seiner Predigt ging Bischof Rudolf Voderholzer auf die Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten ein, der Ur-Stunde der Kirche. Zwei Dinge haben die Apostel in der Zeit getan, wie man aus der Apostelgeschichte erfährt. Zum einen versammelten sie sich, um für die Sendung des Heiligen Geistes zu beten: „Die frühe Kirche betet um die Kraft des Heiligen Geistes, und so tut es die Kirche bis heute an den Tagen vor Pfingsten.“ Der Heilige Geist ist die Seele und der Atem des kirchlichen Lebens. „Ohne die Kraft des Heiligen Geistes könnten wir nicht wirklich Christen sein, könnten wir nicht Kirche sein.“ Zum anderen wurde der zwölfte Apostel nachgewählt für den ausgeschiedenen Judas. „Das war etwas ganz Wichtiges, aber warum? Warum haben sie nicht gleich drei weitere gewählt?“ Man wählte nur einen, weil die Zahl Zwölf ganz entscheidend wichtig für den Ursprung der Kirche ist, „denn Jesus hat zwölf Apostel berufen.“ Damit zeigt Jesus, dass er nicht gekommen ist, eine neue Religion zu gründen, sondern das Gottesvolk Israel, das ein Zwölf-Stämme-Volk war, neu aufzustellen. „Deswegen ist es entscheidend wichtig, vor dem Gründungstag der Kirche an Pfingsten für den ausgeschiedenen Judas einen Apostel nachzuwählen.“

 

Wie muss ein Apostel sein?

Welche Kriterien muss der neue Apostel gemäß der Apostelgeschichte erfüllen? „Da steht nicht, dass er ein guter Redner sein muss. Es steht auch nicht da, dass er fotogen sein muss oder groß gewachsen. Was muss also gegeben sein? Eigentlich nur eines: Er muss von Anfang an dabei gewesen sein. Er muss Jesus gekannt haben. Er muss Jesus gehört haben“ erklärte der Bischof. Und weiter: „Er muss dabei gewesen sein, wie Jesus sich an die Menschen gewandt und sie geheilt hat. Er muss vor allem ein Zeuge der Auferstehung sein. Alles andere ist zweitrangig.“ Zwei Personen werden zur Wahl aufgestellt: Joseph, mit dem Beinamen Barsabbas, genannt Justus, und Matthias. „Das Los fiel auf Matthias.“

 

Symbolik in der Kirche

An die Ministranten gewandt, fragte Bischof Rudolf sodann, wo in der Kirche St. Matthäus die Zahl Zwölf im Zusammenhang mit den Aposteln zu finden sei: „An den Apostelleuchtern! Diese Leuchter gehören, zusammen mit den dazugehörigen Apostelsteinen, zu jeder Pfarrkirche. An diesen Stellen, an denen die Kirche bei ihrer Weihe gesalbt wurde, wird die Zahl Zwölf besonders hervorgehoben. Diese zwölf Apostelsteine erinnern uns daran, dass die Kirche auf dem Zeugnis der Zwölf Apostel aufgebaut ist. An der Brüstung der Empore seien nun aber dreizehn Apostel dargestellt, bemerkte der Diözesanbischof. „Was ist hier los?“ Es sei für die Urgeschichte der Kirche entscheidend, dass es noch einen weiteren Apostel gibt, der nicht zu den Zwölf gehört, aber doch eine wichtige Rolle gespielt hat. Der Apostel Paulus. Anfangs war er noch ein Verfolger der jungen Christenheit, bis der auferstandene HERR ihn zum Völkerapostel berufen hat. In der Bilderserie an der Emporenbrüstung ist also der Hl. Paulus mit aufgenommen. Es gibt noch weitere symbolische Zahlen in der Kirche, wie die vier Evangelisten oder die Vierzehn Nothelfer, ergänzte der Bischof: „All diese symbolischen Zahlen sagen uns etwas für unseren eigenen Auftrag. Ja, so kann ich nur sagen: Ihr habt eine wunderbare Kirche.“

 

 Großes Dankeschön

„Was wäre unsere Heimat ohne diese wunderbaren Kirchen?“, stellte der Bischof fest und dankte allen, die Verantwortung für die Sanierungsmaßnahme übernommen haben, denen, die im Alltag helfen und die sich in der Kirche auf unterschiedlichste Weise engagieren. „Und jetzt ist es an uns, dass wir die Kirche wieder füllen“, so der Diözesanbischof. Besonders dankte Bischof Voderholzer auch den Vätern, Müttern, Großvätern und Großmüttern. „Vergelts Gott für ihren Dienst als Evangelisten, als Apostel für ihre Kinder und Jugendlichen.“ Am Ende des Gottesdienstes gab es ein gemütliches Mittagessen mit dem Bischof und die Möglichkeit die Fotoausstellung über die Sanierung zu besuchen.

Text und Fotos: Simon Doering
(jas und SG)



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