News Bild Bischof Rudolf Voderholzer segnet Deutschlands größte Sandkrippe in Deggendorf

Bischof Rudolf Voderholzer segnet Deutschlands größte Sandkrippe in Deggendorf

Krippe aus 27 Tonnen Sand

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Deggendorf, 1. Dezember 2024

Weit mehr als zwanzig Kameras waren auf Bischof Rudolf Voderholzer und Dr. Christian Moser, Bürgermeister von Deggendorf, gerichtet, als der Regensburger Bischof die größte Sandkrippe Deutschlands am Luitpoldplatz in Deggendorf segnete. Neben der lokalen Presse war auch eine Delegation aus der Partnerstadt Písek anwesend, darunter Mitglieder des tschechischen Fotoclubs – und natürlich wollten alle Anwesenden den Moment festhalten, als Bischof Voderholzer die imposanten, doch nur temporär zu sehenden Figuren segnete.

Die Idee zu dieser außergewöhnlichen Krippe hatte Oberbürgermeister Christian Moser, sie stellt einen Bezug her zu Deggendorfs tschechischer Partnerstadt Písek, die für ihre Sandskulpturen bekannt ist. Bischof Voderholzer zeigte sich erfreut über die zentrale Lage der Krippe am Luitpoldplatz, direkt an der Haupteinkaufsstraße. „Das erste Weihnachtsgeschenk der Weltgeschichte war nicht in Papier eingewickelt, sondern in Windeln!“, betonte er, „der Menschgewordene Gottessohn ist das Geschenk des Himmels für uns Menschen.“ Die Sandkrippe ist noch bis zum 6. Januar 2025 zu sehen.

Ausgelassene Stimmung trotz eisiger Temperaturen

Trotz Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt verfolgten zahlreiche Zuschauer die Segnung durch die Hand des Bischofs von Regensburg. Die Stadtkapelle Deggendorf sorgte für musikalische Untermalung, während die Menge mit dampfenden Glühweintassen in den Händen der Kälte trotzte. Die Sandkrippe und die Gesichter der Ehrengäste, darunter Landrat Bernd Sibler und Bezirksrätin Renate Wasmeier, wurden immer wieder von den Blitzen der Fotografen erhellt.

Zahlreiche Deggendorfer, aber auch sehr viele Gäste aus Písek nahmen an der Eröffnung teil. Im Hintergrund ist das alte Rathaus zu sehen, in dem der Kunsthandwerkermarkt noch bis zum 23. Dezember residiert - dort steht ebenfalls eine Krippe im Historischen Saal im Zentrum. Auch mit dem Deggendorfer Krippenbummel durch die Altstadt lassen sich viele Krippen in den Schaufenstern entdecken.

Deggendorfs Oberbürgermeister Christian Moser hieß die Gäste herzlich willkommen und zeigte sich erfreut über den großen Zuspruch und das immense Interesse rund um die Sandkrippe. Die Krippe wurde erweitert und zeigt neben der Heiligen Familie mit Ochs und Esel nun auch die Heiligen Drei Könige. Bischof Voderholzer hatte die Pläne vorab zugesandt bekommen, erzählte der Bürgermeister, und hatte angeregt einen Hirten mit Lämmchen hinzuzufügen, als „starkes Zeichen“ für das Volk Israel und die einfachen Menschen. „Es gehört dazu, dass – jung und alt, aus allen Himmelsrichtungen – alle Menschen zur Krippe kommen und hier das Jesuskind finden“, so der Diözesanbischof.

27 Tonnen Sand und ein Künstler mit Zeitdruck

Der Prager Künstler Jiří Kašpar formte die Figuren aus 27 Tonnen Sand, täglich arbeitete er knapp zehn Stunden an dem Kunstwerk. Seine größte Herausforderung war: die Zeit. Kašpar konnte an der Eröffnung nicht teilnehmen, da er bereits an seinem nächsten Projekt, Eisskulpturen in den Niederlanden, arbeitet. Die imposanten, bis zu drei Meter hohen Sandfiguren stehen unter einem schützenden Holzdach, für die Stabilität der Skulpturen ist es wichtig, dass der Sand feucht ist und Lehm enthält. Mithilfe eines Minibaggers und eines Wackerstampfers verdichtete Kašpar den Sand in Holzkisten. Nach und nach wurden diese geöffnet und der Künstler arbeitete sich von oben nach unten durch.

Deutschlands größte Sandkrippe steht in Deggendorf: 27 Tonnen Sand verarbeitete der Prager Künstler Jiří Kašpar. Bis 6. Januar ist die Krippe noch am Luitpoldplatz zu sehen.

Weihnachtliche Freude und staunende Gesichter

Bischof Voderholzer zeigte sich bewegt von der Symbolik der Sandkrippe und dem Bezug zur Partnerstadt Písek, deren Name übersetzt „Sand“ bedeutet. „Ich freue mich über das Weihnachtsbrauchtum, das vor allem die Krippe ins Zentrum stellt“, sagte er, „weil das einfach auf die Mitte hinweist. Wir feiern nicht irgendein Lichterfest, sondern wir feiern Christus, das Licht!“ Die Sandkrippe ist bis zum Dreikönigsfest zu sehen. Bis dahin wünschte Bischof Rudolf „viel Freude, staunende Gesichter, leuchtende Augen bei Kindern und Erwachsenen und, dass die Freude über die Menschwerdung Gottes hier Nahrung findet.“

Text und Fotos: Sabrina Melis
(jas)



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