Bischof Rudolf Voderholzer feiert Pontifikalamt zum Hochfest "Maria, Schutzfrau Bayerns" in der Niedermünsterkirche in Regensburg

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Am 1. Mai feierte Bischof Rudolf Voderholzer anlässlich des Hochfestes „Maria, Schutzfrau Bayerns“ in der Dompfarrkirche Niedermünster ein Pontifikalamt. Neben den Mitbrüdern im priesterlichen und diakonalen Dienst und den zahlreich erschienenen Gläubigen konnte er auch die Alumnen des hiesigen Priesterseminars St. Wolfgang begrüßen. Die „Mutter unseres bayerischen Vaterlandes“, wie Bischof Rudolf die Gottesmutter nannte, sei das ganze Jahr über unsere Fürsprecherin, in ganz besonderer Weise aber im Monat Mai. An dessen Ende stehe heuer der 99. Katholikentag in Regensburg. Ihn und die Geistlichen Berufe, die am ersten Donnerstag im Monat immer das hervorgehobene Gebetsanliegen seien, sollten wir heute der Gottesmutter ganz besonders anvertrauen.

 

Die Gottesmutter in Bayern und Europa

In seiner Predigt führte Bischof Rudolf Voderholzer die Gläubigen in die Zeit des Ersten Weltkrieges. Damals hatte König Ludwig III. von Bayern und dessen Gemahlin Königin Marie Therese Papst Benedikt XV. angesichts der Schrecken des Krieges darum gebeten, zum einen die Gottesmutter zur Patronin Bayerns zu erklären und zum anderen zu erlauben, das am 14. Mai das Fest „Patrona Bavariae“ in ganz Bayern gefeiert werden dürfte. Der Papst und die Ritenkongregation entsprachen im April 1916 diesem Wunsch und bereits am 14. Mai konnte das Fest erstmals in München gefeiert werden. Im darauffolgenden Jahr taten dies alle bayerischen Diözesen. Der Bischof machte die Gläubigen auch darauf aufmerksam, dass sie bereits beim Eintritt in die Niedermünsterkirche unter der Statue der Patrona Bavariae am Portal hindurchgegangen seien. Nun erinnerte er die Zuhörer sowohl an Ereignisse der europäischen Geschichte als auch der Marienverehrung in Europa: die erste Erscheinung der Gottesmutter in Fatima (13. Juli 1917) -  die Oktoberrevolution in Russland und das Aufkommen des gottlosen Kommunismus, der Zweite Weltkrieg und die Teilung Europas durch den Eisernen Vorhang - die Wahl des polnischen Papstes (1978), der sich bewusst unter den Schutz der Gottesmutter gestellt habe, dessen Unterstützung für die polnische Gewerkschaft Solidarność, deren Einsatz das Ende der Teilung Europas einleitet habe und das Papst-Attentat von 1981. Immer wieder stellte Bischof Rudolf angesichts der Schrecknisse der Geschichte die Frage: „Wo war die Gottesmutter hier, wo hat sie sich als Fürsprecherin erwiesen?“ „Wenn wir die Geschichte mit glaubendem Herzen anschauen“, so rief der Bischof den Gläubigen an diesem Abend zu, dann würden wir erkennen, die Gottesmutter, die Patrona Bavariae, habe geholfen, vielleicht anders als gedacht, aber gründlicher und weitsichtiger. Sie habe uns auch den Heiligen Papst Johannes Paul II. als leuchtendes Vorbild gegeben. Dem Europa unserer Tage schrieb der Bischof das Weihegebet von Papst Franziskus an die Muttergottes von Fatima am 13. Oktober 2013 sozusagen ins Stammbuch:

„Berge unser Leben in deinen Armen:

Segne und stärke jedes Verlangen nach Gutem;

Stärke und nähre den Glauben;

Erhalte und erleuchte die Hoffnung,

Erwecke und belebe die Liebe.

Führe uns alle auf dem Weg der Heiligkeit.“

 

 

 

Die Eucharistische Anbetung mit dem traditionellen Gebet für die Geistlichen Berufe am ersten Donnerstag des Monats schloss den Pontifikalgottesdienst ab. Nach dem Eucharistischen Schlusssegen durch Bischof Rudolf stimmten alle Anwesenden in die Bayernhymne ein, die mit drei Strophen gesungen wurde.

 

Stichwort: „Patrona Bavariae“

Die Verehrung der Gottesmutter als Schutzherrin Bayerns, lateinisch „Patrona Bavariae“, geht auf den späteren Kurfürsten Maximilian I. von Bayern (*1573 †1651) zurück. Der Jesuitenschüler und Sodale der Marianischen Männerkongregation besaß Zeit seines Lebens ein großes Vertrauen zu Maria. So stellte er sein Land 1616/16 unter ihren Schutz, als er eine Marienstatue im Zentrum der Residenz in München mit dem Titel „Patrona Boiariae“ versah. Die 1638 eingeweihte Mariensäule auf dem Hauptplatz wurde neben Altötting zum Zentrum der marianischen Frömmigkeit in Bayern. Daran sollte sich in den folgenden Jahrhunderten auch nichts ändern. König Ludwig III. von Bayern (*1845 †1921) bat Papst Benedikt XV. im Ersten Weltkrieg darum, die Gottesmutter offiziell zur Schutzfrau des Königreiches zu erklären. Durch Erklärung der Ritenkongregation wurde Maria 1916 zur Hauptpatronin des ganzen Königreiches erhoben. Im Jahre 1970 wurde das Hochfest von der Freisinger Bischofskonferenz auf den 1. Mai zum Auftakt des Marienmonats verlegt.



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