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Bischof Rudolf Voderholzer feiert Heilige Messe auf dem Mausberg

Kennen Sie die 5:1-Regel?

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Gebenbach, 10. September 2023

Auch der letzte Tag des Mausbergfestes wurde nochmals von Scharen an Wallfahrern und Besuchern genutzt, um die Atmosphäre und den Charme des Pilgerberges zu genießen. Bereits der morgendliche Gottesdienst mit Pfarrvikar Christian Preitschaft war sehr gut besucht. Nach den Jahren 2014 und 2019 war es der dritte Besuch des Bischofs auf dem Mausberg. Er zeigte sich sehr erfreut, dass er nach dem Abschlussgottesdienst auf dem Frohnberg, schon wenige Tage später wieder in der Region auf einem Bergfest die Heilige Messe feiern konnte.

Zahlreiche Pilger waren auf den Mausberg gekommen, um mit Bischof Rudolf die Abschlussmesse der Wallfahrtswoche zu feiern.

Die Pfarrei Gebenbach hatte für diesen Pontifikalgottesdienst extra einen Projektchor unter der Leitung von Maria Birner und Michaela Stauber an der Orgel zusammengestellt. Auch zahlreiche Fußwallfahrer aus den Pfarreien Aschach-Raigering, sowie Hirschau-Ehenfeld waren gekommen. „Kennen Sie die 5:1 Regel?“, so der Bischof in seiner Predigt. Viele der Anwesenden hatten jetzt wohl mit einer Auslegung über Fairness im Sport oder im Leben gerechnet. Aber weit gefehlt. Die 5:1 Regel sei die Erfahrung einer Eheberaterin und ein Rezept, wie eine Ehe gelingen kann, so Bischof Dr. Rudolf Voderholzer. Die Erklärung folgte sogleich: Auf ein Wort der Kritik, Mahnung oder Zurechtweisung des Partners, müssten mindestens fünf Worte des Dankes, Lobes oder Anerkennung folgen. Unangenehmes müsse angesprochen und im Leben eigebettet sein, aber auch Wohlwollen und Wohltaten müssten im Umgang ins Wort gebracht werden. Die Regel habe einen hohen Anspruch, sei aber meist erfolgreich, so der Regensburger Oberhirte.

Nach der Feier der Messe verschaffte sich Bischof Rudolf noch einen Überblick zu den Angeboten an den Warenständen rund um die Wallfahrtskirche.

Gemeinsam in Verantwortung für den Leib Christi

Auch die Kirche sei eine Schicksalsgemeinschaft auf allen Ebenen, erklärte Bischof Rudolf. Freude und Leid würden miteinander geteilt. Baue jemand Mist, würden alle mit drinhängen. Schon am Anfang der Kirche wurde dies kritisch beurteilt. Jeder Fehltritt kann die Existenz bedrohen. Daher habe auch Jesus schon empfohlen, Konflikte zuerst im kleinen Kreis oder unter Zeugen zu lösen. Bei uns sei es oft umgekehrt. Schnell würden Dinge an die Öffentlichkeit gebracht oder anonym weitergegeben. Dabei sei es ein Liebesdienst, in Demut und Bescheidenheit zu helfen oder sich korrigieren zu lassen. Nicht überheblich, sondern mit liebenden Unterton, gemeinsam in Verantwortung für den Leib Christi, so der Bischof.

Das altbekannte bayerische Motto: „Niad gschimpft is globt gnua“, sei keine Basis für ein Miteinander, erklärte der Bischof. Von einem Kompliment, könne man vier Wochen leben, stellte er fest. Auch Papst Franziskus fordere dazu auf, mit kleinen Worten des Alltags, wie: „Bitte, danke oder verzeih“, nicht zu sparen. Dann seien auch Worte der Zurechtweisung annehmbar. Denn Jesus sagte: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“, so Bischof ‚Voderholzer abschließend.

Text und Fotos: Wolfgang Schöpf / jas



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