News Bild Bischof Rudolf Voderholzer feiert Heilige Messe am Silvestertag im Hohen Dom zu Regensburg und gedenkt Papst Benedikt XVI.
Bischof Rudolf Voderholzer feiert Heilige Messe am Silvestertag im Hohen Dom zu Regensburg und gedenkt Papst Benedikt XVI.

Wer glaubt, ist nie allein!

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31. Dezember 2023

Am frühen Abend des Silvestertages feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer in Konzelebration mit dem Domkapitel das traditionelle Pontifikalamt zum Jahresende im Regensburger Dom St. Peter. Dabei erinnerte er an den Tod von Papst em. Benedikt XVI., der in den Vormittagsstunden des 31. Dezembers 2022 verstorben war. Auf den Altarstufen wurde ein Gemälde von Hermann J. Heiss aufgestellt, das Joseph Ratzinger kniend und betend darstellt und somit das zeigt, wofür vor allem sein letzter Lebensabschnitt stand: für das stille Gebet in und für die Kirche, und die Verehrung Gottes. Das Bild war auch anlässlich des Requiems im Dom am 10. Januar 2023 aufgestellt worden. Auch in den Fürbitten kam das Gedenken an Papst Benedikt XVI. zum Tragen. In seiner Predigt lenkte Bischof Rudolf sein Augenmerk auf Papst Benedikts Ausspruch „Wer glaubt, ist nie allein“, und verknüpfte damit den einen oder anderen Rückblick auf das alte Jahr 2023 und Ausblicke auf 2024.

„Wer glaubt, ist nie allein“ war das Motto des Pastoralbesuches von Papst Benedikt in seiner bayerischen Heimat 2006. Hagen Horoba (Text, nach Worten Benedikts) und Diözesanmusikdirektor Dr. Christian Dostal (Melodie) schufen das gleichnamige Mottolied, das mittlerweile Eingang in den diözesanen Teil des Gotteslobes für das Bistum Regensburg und vieler anderer Bistümer gefunden hat, wie Bischof Voderholzer feststellte. Die Worte stammen ursprünglich aus der Predigt Papst Benedikts am Tag seiner Amtseinführung am 24. April 2005. Die zigtausenden auf dem Petersplatz anwesenden Gläubigen beantworteten diese Worte damals mit spontanem und begeistertem Applaus. Denn, so der Bischof: „Sie erlebten ja unmittelbar: ‚wer glaubt ist nie allein!‘. Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen erfuhren sich dort als Teil der Weltkirche. Sie erlebten Kirche als Gemeinschaft von Menschen, die trotz unterschiedlicher Herkunft und Sprache im Glauben geeint ist. Ja, der Glaube vereint“, so Bischof Dr. Rudolf Voderholzer. Einer der Höhepunkte kirchlichen Lebens im Jahr 2023 war der Weltjugendtag in Lissabon, hob Bischof Rudolf hervor: 1,5 Millionen junge Menschen aus allen Teilen der Welt, die mit dem 86-jährigen Papst Franziskus sangen und beteten und der säkularen Welt ein klares Zeichen vermittelten: Die Kirche lebt und sie ist jung. Und die Erfahrung, so Bischof Rudolf, war vor allem: „Wer glaubt, ist nie allein!“

Im Blick auf das bald beginnende Jahr 2024 kündigte der Bischof an: Im Sommer werden zahlreiche junge Menschen, die im Bistum Regensburg ihren engagierten Dienst am Altar verrichten, nach Rom reisen und an der internationalen Ministrantenwallfahrt teilnehmen. Wenn zum Höhepunkt tausende junge Ministrantinnen und Ministranten auf dem Petersplatz zur Papstaudienz versammelt sein werden, dann, hob Bischof Voderholzer hervor, werden sie dankbar erfahren: „Wer glaubt, ist nie allein“. Gerade auch für junge Leute sei diese Erfahrung wichtig, seien sie doch in der Schule und anderswo oft tatsächlich auf sich allein gestellt, wenn es darum geht, den Glauben zu bekennen. Im Vertrauen auf die Seligen und Heiligen schauen wir, so der Bischof weiter, 2024 auch auf unseren Bistumspatron, den heiligen Wolfgang, den großen Erneuerer der Kirche seiner Zeit, dessen Geburtstag sich nächstes Jahr zum 1.100. Mal jährt. „Es war wiederum Papst Benedikt, der nicht müde wurde, darauf hinzuweisen, dass in der Geschichte der Kirche wahre und nachhaltige Erneuerung immer von den Heiligen ausgegangen ist“, betonte Bischof Rudolf.

Der unmittelbare Zusammenhang des Mottos sei der endzeitliche Blick auf den vorangegangenen Tod von Papst Johannes Paul II. gewesen, erklärte Bischof Voderholzer: „Denn, wer glaubt, ist schon deshalb nicht allein, weil die Kirche die Grenzen von Raum und Zeit überschreitet. Auch die Heiligen und Seligen gehören zu unserer Gemeinschaft und sind uns nahe als Vorbilder und Fürsprecher. Wer glaubt, ist nicht allein: im Leben nicht, und nicht im Sterben“, so Bischof Dr. Rudolf Voderholzer. Tiefster Grund für die Gemeinschaft stiftende Kraft des Glaubens ist Gott selbst, der als dreifaltiger Gott von Ewigkeit her Fülle von Liebe, Gemeinschaft und Beziehung ist. Gott ist einer, aber nicht einsam. „Gott ist dreifaltig“ und „Gott ist Liebe“, diese beiden Aussagen seien identisch. Dies sei ihm, so der Bischof, schon als Schüler bei der Lektüre von Ratzingers „Einführung in das Christentum“ aufgegangen, und dafür sei er sehr dankbar.

Die Heilige Messe gestaltete das Vokalensemble der Dommusik unter Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß musikalisch.

Text und Fotos: Jakob Schötz
(jas)

 

Weitere Infos

Lesen Sie hier die Predigt von Bischof Rudolf Voderholzer im Wortlaut



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