Bischof Rudolf Voderholzer betet mit den Gläubigen den Kreuzweg hinauf zur Regensburger Dreifaltigkeitskirche
Gebete gegen Krieg, Terror und Unterdrückung
Regensburg, 24. März 2024
„…wie ein Sklave und den Menschen gleich“ –Unter diesem Motto steht der Kreuzweg, den Bischof Rudolf Voderholzer mit den Gläubigen und den Mitgliedern des Domkapitels am Abend des Palmsonntags auf den Regensburger Dreifaltigkeitsberg betete. Bischof Rudolf mahnte dabei die kriegerischen und terroristischen Zustände auf der ganzen Welt an und schloss alle Betroffenen in sein Gebet ein.
Das Leitwort der diesjährigen Fastengebetsaktion stammt aus dem sogenannten Philipperhymnus des Apostels Paulus, der ein wichtiger Bestandteil der sonntäglichen Abendliturgie der Kirche ist. Paulus rühmt darin das Leben und Sterben Jesu als Verherrlichung bei Gott.An den 14 Kreuzwegstationen wird das Leiden Jesu mit den vielen leidvollen Erfahrungen der Menschen unserer Zeit in Gebet und Meditation verbunden. In diesem Jahr wurden besonders auch Formen moderner Sklaverei aufgegriffen, zu deren Bekämpfung der Ökumenische Rat der Kirchen in der Fastenzeit 2024 aufgerufen hat, denn das Licht von Ostern zersprengt alle Ketten.
Die große Prozession fand ihren Abschluss an den Stufen zur Dreifaltigkeitskirche. Hier dankte Bischof Rudolf allen Gläubigen für ihr Kommen, allen Menschen, die zur Durchführung des Kreuzweges beigetragen hatten und besonders Pastoralreferent Stefan Dorfner vom Fachbereich Liturgie, der für die Gebete und meditativen Texte während der Fastengebetsaktion u. a. verantwortlich zeichnete. Diese, so der Bischof, seien oft tief ergreifend gewesen, spiegelten sie doch die Zwangssituationen vieler Menschen auf der Erde wider. Die Texte richteten den Blick auf Frauen, Männer und Kinder, die unter unsäglichen Umständen wie Zwangsprostitution, Zwangsarbeit, Verfolgung, Rassismus, Krieg und Terror leiden. Ihnen galten die Gebete.
„Wir sind froh, dass wir diesen Kalvarienberg innerhalb der Stadt Regensburg haben, um den Palmsonntag noch am Abend krönen zu können“, betonte Bischof Rudolf und berichtete, dass es den Kreuzweg seit fast 180 Jahren gebe, die Stationen seien von Gläubigen aus Stadtamhof gestiftet worden. Gleichzeitig richtete er den Blick auf unsere älteren Schwestern und Brüdern aus dem Judentum: Seit dem 7. Oktober des vergangenen Jahres, als Hamas-Terroristen friedlich feiernde Menschen überfallen und ein Massaker angerichtet hatten, ereigneten sich auch andernorts antijüdische Gräueltaten und antisemitische Hetze. „So wollen wir auch das jüdische Volk hineinnehmen in unser Gebet. Durch kriegerische Auseinandersetzungen werden heuer nur wenige Pilger nach Jerusalem reisen können. Das gilt für Juden aber auch für uns Christen. Das ist eine große Not. Alle Menschen, die unter Krieg und Terror leiden müssen, die Menschen in der Ukraine und in anderen Kriegs- und Krisengebieten dieser Erde, wollen wir hineinnehmen in unser Gebet für den Frieden“, so der Bischof abschließend.
Text und Fotos: Jakob Schötz