Gruppenfoto der Teilnehmenden des Kreuzweges in Deuerling gemeinsam mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, Pfarrer Dr. Innocent Nwokenna und Pater Mejo Jose Puthussery.

Bischof Rudolf Voderholzer betet den Kreuzweg zum Kalvarienberg in Deuerling

Kreuz ist Zeichen göttlicher Liebe

© Markus Bauer


Deuerling, 6. April 2025

Am Passionssonntag setzte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer die Fastengebetsaktion 2025 in Deuerling fort und betete dort mit den Gläubigen den Kreuzweg. Die Aktion steht unter dem Leitsatz „Hoffnung, die uns trägt“. Bei Sonnenschein und blauem Himmel kamen zahlreiche Gläubige der Pfarrei St. Martin der Einladung nach und beteten den Kreuzweg hinauf zum Kalvarienberg.
 

Die Kommunionkinder hießen zunächst den Oberhirten willkommen, Pfarrer Dr. Innocent Nwokenna stellte in seiner Begrüßung den Bezug zum Heiligen Jahr 2025 und dessen Thema „Pilger der Hoffnung“ her. Mit der „Bitte um die Gnade Gottes, dass wir auf dem Glaubensweg nie die Hoffnung verlieren“, übergab der örtliche Seelsorger das Wort an Bischof Voderholzer. Dieser dankte vorab den Lektoren, dem Kantor und den Ministranten und freute sich über den schönen Ausblick unter anderem auch auf die Pfarrkirche St. Martin. Kurz ging der Bischof auf die in vielen Orten präsenten Kalvarienberge ein: deren Bedeutung liege darin, auf einem Hügel in der Nähe der Kirche das Heilsgeschehen „in die eigene Umgebung hereinzuholen und so dem Heilsgeschehen nahe zu sein.“ Besonders freute ihn auch, dass die Bronzerelieftafeln des Kreuzwegs von Günter Mauermann, einem Künstler aus dem Sudetenland stammend, geschaffen worden waren.

In den Texten an den 14 Kreuzwegstationen ging es unter anderem um Unrecht, Angst, Bedrohung, seelische Belastungen, Scheitern und Versagen, Trauer, Leid, Demütigung, Machtdemonstration sowie auch um aktuelle Aspekte wie Kriege, Zerstörung, Ausbeutung und Antisemitismus. Aber auch der Wunsch etwa nach einem schmerzfreien Tod oder selbstbestimmtem Sterben wurde thematisiert, ebenso die Sozialen Medien. Diesen Aspekten stehen die durch den Kreuzweg Jesu, seinen Tod und seine Auferstehung vermittelten Gesichtspunkte Barmherzigkeit, Vertrauen auf Gott und Hoffnung, gegenüber. Bei der 12. Station („Jesus stirbt am Kreuz“) verstreuten die Erstkommunionkinder Blumen und Blätter. 
 

Bei seiner Ansprache am Ende der Kreuzwegandacht erläuterte Bischof Voderholzer den Brauch der Verhüllung der Kreuze in den Kirchen vom 5. Fastensonntag/Passionssonntag bis zum Karfreitag (mit Ausnahme der besonderen Schmückung des Kreuzes am Palmsonntag). Dafür gebe es, so der Oberhirte, verschiedene Erklärungen. So sei in der westlichen Tradition das Kreuz „bereits ein Siegeszeichen, das den österlichen Sieger am Kreuz zeigt. Das Kreuz ist schon ins österliche Licht getaucht. Man möchte in der unmittelbaren Zeit vor dem Karfreitag, in der Passionszeit, nicht die volle Lichtherrlichkeit von Ostern vor Augen gestellt bekommen“, so die Erklärung des Bischofs. Eine weitere Deutung der Kreuzverhüllung ist für den Bischof der „Gedanke einer Verwandlung in vielfacher Hinsicht“. In erster Linie die „Verwandlung eines Marterwerkzeuges in ein Zeichen göttlicher Liebe – die vielleicht größte und unglaublichste Revolution der Geistes-, ja der Religionsgeschichte überhaupt, die uns im Kreuz vor Augen geführt wird.“ Das Kreuz sei, so Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, „die Mitte unseres Glaubens, das Logo für uns Christen, unser Erkennungszeichen. Jesus macht aus dem Minus-Zeichen ein großes Plus-Zeichen der Bejahung Gottes und seiner Liebe.“ Das, so der Bischof, werde an Ostern gefeiert. Abschließend forderte er die Gläubigen auf: „Machen Sie sich alle als Pilger der Hoffnung auf den Weg!“

Mit einem österlichen Geschenkkorb dankte Pfarrgemeinderatssprecherin Anna Löffler Bischof Voderholzer. Bürgermeister Diethard Eichhammer erläuterte kurz die Maßnahmen rund um den Kreuzweg, auch um diesen und das Kreuz am Kalvarienberg gut sichtbar zu machen. Ebenfalls ging er auf historische Bezüge einzelner Kreuzwegstationen zur früheren, weit größeren Gemeinde Deuerling ein. Nach dem bischöflichen Segen war bei Kaffee, kalten Getränken, Kiachl und Kuchen, organisiert von den Ortsverbänden des Katholischen Frauenbundes, Gelegenheit zum Gespräch mit Bischof Voderholzer.

Text und Fotos: Markus Bauer 

(jas)



Nachrichten