Bischof Rudolf spendet 12 Schülern des Regensburger Blindeninstituts Sakrament der Firmung
Der Heilige Geist macht dich stark!
Regensburg, 14. Juni 2023
Mit der Firmung sagen wir bedingungslos Ja zu Gott: Das haben am heutigen Mittwoch in der Pfarrei St. Bonifaz im Regensburger Westen 12 Mädchen und Buben, Schüler des Blindeninstituts Regensburg, getan. Das heilige Sakrament der Firmung spendete Bischof Rudolf Voderholzer. Zusammen mit ihren Paten und ihren Angehörigen bekräftigten die Kinder ihren Glauben und ihre Zugehörigkeit zur Kirche und empfingen „die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“.
Das Wunder des Geistes
Da letztes Jahr – im ersten Jahr nach den Einschränkungen durch Corona – keine Firmung stattfand, waren es dieses Jahr 12 Kinder. Kurz und knapp und leicht verständlich erzählte Pfarrer Martin Stempfhuber aus St. Bonifaz den Firmlingen aus der Bibel vom Pfingstwunder: „Die Leute laufen schnell zusammen, fragen: Was ist denn da los? Warum sind die Freunde von Jesus so begeistert? Die Freunde von Jesus sagen: Jesus hat uns den heiligen Geist geschickt. Jetzt kann uns nichts mehr passieren.“
Und in genauso wenigen Worten, zugleich eindringlich und leicht zu verstehen sagte der Bischof in seiner Predigt direkt an die Firmlinge gerichtet: „Der Heilige Geist hat bewirkt, dass aus den Aposteln mutige Verfechter des Glaubens geworden sind. Und heute ist für dich Pfingstfest. Der Heilige Geist wird dir geschenkt, er macht dich stark, er macht dich mutig. Er hilft dir beim Leben, hilft dir, gut zu sein zu den anderen. Er hilft dir, froh zu sein, wenn du traurig bist.“
Zur Firmung selbst legte der Bischof die Hand auf das Haupt der Firmlinge und zeichnete mit dem geweihten Öl ein Kreuz auf die Stirn, die Chrisamsalbung, und sprach: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Daraufhin antworten die Firmlinge oder ihre Paten mit „Amen“. Der Firmpate oder die Firmpatin legen zum Zeichen der Verbundenheit bei der Firmung die Hand auf die Schulter des Firmlings.
Besondere Vorbereitung auf die Firmung
Wie bereitet man Kinder, die nicht oder eingeschränkt sehen können und die zum Teil komplexe Behinderungen haben, auf die Firmung vor? „Der Unterricht an unserem Institut ist sehr ritualisiert: Ein Anfangs- und ein Schlusslied, ein Gebet und dazwischen Unterrichtsabschnitte hörbar unterteilt durch das Läuten der Altarglocken und durch die Klangschale. Kinder lieben Rituale, wiedererkennbare Strukturen, das gibt ihnen Sicherheit“, weiß Religionslehrerin Susanne Goldecker. „Gleichzeitig strukturiert das die Unterrichtsstunde und die Kinder wissen, was als nächste kommt und wie lange sie dauert. Denn die Behinderung bringt es oft mit sich, sich nur eingeschränkt konzentrieren zu können“, so Goldecker. Diese einstudierten Elemente kamen auch heute im Rahmen des Pontifikalamts zum Tragen, als die Firmlinge die Glocken läuten durften und die Klangschale geschlagen wurde. Ein Audio-Interview mit Bischof Rudolf, dass sich die Schüler und Schülerinnen im Unterricht angehört hatten, half ebenfalls dabei, die Kinder mit der Stimme des Bischofs vertraut zu machen.
Bevor der feierliche Gottesdienst zum Ende kam dankten die Religionslehrerinnen des Instituts Bischof Rudolf und Pfarrer Stempfhuber für die zu Herzen gehende Feier mit Blumen und kleinen Gaumenfreuden.
Text und Fotos: Silke Schötz
Weitere Infos
Das BlindeninstitutRegensburg startete 1990 mit zwei Schulklassen und heilpädagogischer Tagesstätte. Im Jahre 2005 bezog es an der Brunnstube ein modernes Gebäude mit einem spezifischen Schul-, Tagesstätten-, Wohn- und Therapieangebot für 120 Schüler. Das Gebäude ist nach aktuellen sehbehinderten- und blindenspezifischen Erkenntnissen gestaltet und eingerichtet. Die optimale Ausstattung der Räume ermöglicht eine hervorragende Förderung und Betreuung auch von Menschen mit komplexen Behinderungen. Die Blindeninstitutsstiftung ist eine gemeinnützige Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Würzburg. Sie ist eine der größten Einrichtungen dieser Art in Europa
